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Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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Selbstbewusstsein nun so groß, dass es schon zur Überschätzung tendierte.
    „ Also, damit das klar ist, ihr Küken verschwindet ganz schnell. Das Schwarzgesicht kann von mir aus bleiben … und wir beiden gehen jetzt erst einmal ein paar Nymphen beim Baden beobachten.“
    „ Unerhört!“, Orion machte sich wieder los und wandte sich an Kleopatra. „Berichtige mich, wenn ich daneben liege: gegen Feenglanz gibt es kein Gegenmittel, oder?“
    Die Kleine machte ein Gesicht wie ein getretener Hund, sie mussten wohl oder übel warten, bis die Wirkung nachließ.
    „ Demnächst behältst du deinen Puder schön für dich!“, zischte Flux durch die Zähne und Kleopatra nickte artig.
     
    „ Was für ein Aufstand“, grollte Leon, „also ich verschwinde jetzt, das ist mir hier viel zu langweilig.“ Er wollte sich gerade auf den Weg machen, als etwas mit lautem Fauchen auf seinem Rücken landete. Nein, es war keiner seiner Freunde, der ihn zur Vernunft bringen wollte, sondern die Nue. Sie schlug ihm die Tigerklauen in den Rücken, doch anstatt zu wehklagen, buckelte er wie ein Esel, sodass die Nue im hohen Bogen zu Boden stürzte. „Du wirst es noch bereuen, dich mit mir angelegt zu haben! Dir ziehe ich das Fell über die Ohren!“ Wie ein Wirbelwind fuhr er herum und trat ihr auf den Schlangenschwanz, die Nue heulte zum Steinerweichen. Sie machte alle Anzeichen dafür, dass sie begriffen hatte, unterlegen zu sein, doch das reichte ihm noch nicht. Nun ergriff er sie auch noch an den Gelenken ihrer Vordertatzen und drückte diese zusammen, dass es verdächtig knirschte.
    „ Aufhören! Tiere zu quälen ist doch keine Lösung!“, brüllte Orion und bekam dafür einen kräftigen Huftritt gegen die Brust, dass es ihn von den Füßen riss. Die Nue miaute wie ein Kätzchen und Flux platzte der Kragen, er transformierte sich zu seinem Drachenselbst und keine Sekunde später loderte eine Stichflamme dicht an Leon vorbei. Augenblicklich hielt er inne und ließ die Angreiferin fallen. Die Dschungelbestie klemmte den Schwanz zwischen die Hinterbeine und verschwand, so schnell es ging. Doch nicht nur sie wurde von der Panik gepackt, sondern auch Leon, er drehte sich herum, stürmte davon und dann hörte man nur noch einen Schrei, als er einen Abhang hinunterpolterte und sich dabei den rechten Vorderfuß verstauchte.
     
    „ Was habe ich nun schon wieder getan?“, Flux war ganz schlecht, als sie hernach alle um seinen Bruder herumstanden, der bewusstlos am Fuße des Abhangs lag.
    „ Mach dir nichts draus, so oder so, du siehst aus wie ein Engel“, versuchte Kleopatra ihn zu trösten.
    „ Und dabei bin ich ein Dämon.“
    „ Na, na“, Orion untersuchte gerade Leons Gliedmaßen, „sei nicht so hart zu dir. Er hat sich nur eine Verstauchung zugezogen, nichts Schlimmes.“
    Wortlos reichte Flux ihm die Arzneien, der Greif pickte sich ein paar Pflänzchen heraus, die das Erscheinungsbild violetter Brunnenkresse besaßen, er war sich sehr sicher, dass die Kräuter Leons Beschwerden lindern konnten. Anschließend wickelte er noch ein wenig Mullbinde drum herum und war sehr zufrieden mit seiner medizinischen Meisterleistung. „Wie gut, dass es so viele Bücher über Naturheilkunde in der Bibliothek gab und über erste Hilfe. Das wird uns noch sehr von Nutzen sein auf diesem Ausflug.“
    „ Tortur ist der passendere Ausdruck“, knirschte Calep mit den Zähnen, „nicht genug, dass wir es mit Dämonen und hungrigen Raubtieren zu tun bekommen, nein, nun kommen auch noch selbst gemachte Schwierigkeiten aus unseren eigenen Reihen dazu!“
    Kleopatra schämte sich bereits in Grund und Boden.
    „ Nun ist es aber gut mit den Anschuldigungen“, fand auch Orion, „seien wir froh, dass wir aus den meisten Turbulenzen mit halbwegs heiler Haut herauskommen. Wir scheinen eine ganze Delegation von Schutzengeln im Schlepptau zu haben und müssen schon zusammenhalten, wenn wir die Glücksgötter nicht verärgern wollen. Geschlossenheit in den eigenen Reihen ist das A und O eines tüchtigen Teams.“
    „ How, der Häuptling hat gesprochen!“
    „ Ich kenne das auch“, vermasselte Kleopatra Calep die Pointe, „das bedeutet doch: toll-ein-anderer-machts, oder? Das gefällt mir, es ist einer Prinzessin würdig.“
    Leise grollend hielt sich Flux aus der Debatte heraus, er mochte sich in den eigenen Hintern beißen. Trotz allem hätte er sich nicht hinreißen lassen dürfen, denn er wusste doch, wie sehr sein Bruder das heiße Element

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