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Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Titel: Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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sprichwörtliche böse Wolf und so tun, als wären sie lammfromm.“ An Stelle von Kratzefuß ärgerte sich jedoch Flux über diese Gemeinheit, während das Vogelmädchen seelenruhig an einem Suppenknochen nagte. Das Fleisch dazu schmorte in einem Topf mit dicker Linsenbrühe, in dem einer der Elfen geschäftig rührte.
    Herbert lud die Gäste ein und diese revanchierten sich mit Käsebroten und frischem Obst. Ein Wichtel spielte auf seiner Leier und sang dazu eine Ballade zum Ausklang des Tages und Kleopatra gab ein paar ihrer Abenteuer zum Besten, von fliegenden Echsenvögeln, Pazu und der Zähmung der Monster aus dem Labyrinth.
    Akiko wechselte kaum ein Wort mit ihrem Vater, doch diesem gab ihre alleinige Anwesenheit schon genug Anlass zur Freude. Nicht ganz so groß war später in der Nacht Leons Entzücken, als er die Augen aufschlug und sich ein Hüne, breit wie hoch, über ihn beugte. Ein spitzer Schrei entwich ihm.
    „Edles Ross?“, Kleopatra schlüpfte aus ihren Zelt heraus und Kratzefuß folgte ihr knurrend. „Ihr?“ Der dunkle Riese mit den gebogenen Hörnern neigte sein schweres Haupt.
    „Guten Abend, Prinzessin.“
    „Abend ist gut“, dachte sich Kleopatra, während die Minotaurus-Zwillinge sie bestürmten.
    „Du hast ein Haarband verloren, das konnten wir nicht einfach behalten!“
    Erstaunt sah sie die Mädchen an. „Vielen Dank.“ Die Minotaurusmutter, die ihren Jüngsten auf dem Arm trug, lächelte gütig und Kratzefuß regte sich wieder ab. Orion und Flux schnarchten im Duett, dafür eilten Herbert und einige seiner Archäologenkollegen heran. „Das sind meine Freunde“, beruhigte sie die Fee, „sie werden euch nichts tun.“
    „Jedoch müsst Ihr fort, Hoheit“, schnaubte der Bulle, „Gefahr liegt in der Luft. Ich wittere es schon seit geraumer Zeit. Auf dem Weg fanden wir einen ausgeweideten Amemait. Was auch immer hier herumschleicht, es muss sehr kräftig sein.“
    „Eine Volksversammlung?“, Akiko kam heran, besah sich die Besucher und winkte ab. „Harmlos. Minotauren werden überschätzt. Sie sind nicht bösartiger als normale Rinder, kein Grund zur Panik.“
    Unsicher spitzte die Mutter die Ohren und drehte den Kopf. „Beschützt du uns, Prinzessin?“, ohne weiter zu fragen zogen sich die Zwillinge in Kleopatras Zelt zurück.
    „Ja … natürlich.“
    Der Vater warf den schweren Kopf herum und verengte die Augen. Es nahte die Kriosphinx-Familie, gefolgt vom Sphinx-Trio und dem falkenköpfigen Löwen. Ihr Ziel war die große Pyramide, in die sie sich flüchteten.
    „Die Ratten verlassen das sinkende Schiff“, belustigte sich Akiko, „was kommt nun für ein fauler Zauber?“ Schnaubend wandte sich der Minotaurus um, denn sie bekamen erneut Besuch.
    „Meine entfernten Vettern“, murmelte Leon, der Bulle schnaubte zum Gruß und die Leontokentauren fauchten wutentbrannt.
    „Kein Streit“, bat zaghaft die Gemahlin, „wir sind nicht hier, um sie zu bekämpfen.“ Auch die beiden Löwenmänner und der Harem regten sich wieder ab.
    „Deshalb sind wir auch nicht gekommen“, eine der Löwenfrauen trat vor. Ihr Fell war beigebraun und ihr Oberkörper recht dunkel. Sie neigte kurz den Kopf in Leons Richtung und er erkannte die Dame sofort wieder, die sich von den Blessuren durch den Ameisenlöwen bestens erholt hatte. „Wir haben etwas gewittert. Ein Raubtier fordert uns durch seine Anwesenheit heraus, eines das nicht in unser Revier gehört.“
    „Raubtier? Wo ist es?“, Herbert war sehr erstaunt und seine Männer recht verschüchtert.
    „Wie?“, Flux hob den Kopf, rieb sich die Augen und bemerkte den Volksauflauf. „Ist wer gefressen worden?“
    „Noch nicht“, brummte der Bulle, während sich seine Frau mit dem Buben bei den Töchtern verschanzte.
    „Lecker, ein schönes saftiges Filet … ein prächtiger Hengst … nein, ein Kentaur!“, entsetzt erwachte Orion aus seinem Gourmet-Traum und Leon, der an seiner Schulter rüttelte, erhob sich wieder.
    Unruhig sahen sich die Anwesenden um, eine bleierne Stille lag über dem Land, bis ein gellender Schrei sie durchzuckte. Keine Sekunde später lag einer der Archäologen regungslos am Boden und eine mächtige Löwentatze ruhte auf seinem blutigen Rücken. Stechend grüne Augen leuchteten im fahlen Mondlicht. Das löwenähnliche Wesen war fast so groß wie ein Bison und stieß den jungen Leontokentauren mit Leichtigkeit von sich, als es attackiert wurde.
    „Bleibt zurück!“, grollte eine tiefe Stimme aus der Kehle

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