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Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Titel: Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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Kapitel I - Wichtelmänner

    Den Urwald mit all seinen Bewohnern hatten sie hinter sich gelassen, die Weite der Baumsavanne lag nun vor ihnen. Allen voran marschierte Orion in das unbekannte Land. Leon mit Kleopatra auf dem Rücken, Flux, Calep und Pazu folgten ihm auf den Fersen.
    „Das ist wirklich nicht fair!“, beklagte sich die Fee.
    „Was ist denn nun schon wieder?“, brummelte Calep.
    „Wir sind jetzt eine halbe Ewigkeit durch die Wildnis des Urwalds geirrt! Führt unser Weg denn nur durch abgelegenes Niemandsland? Ich hab’ schon ewig keine Zweibeiner gesehen … abgesehen von der da.“ Sie rümpfte die Nase und meinte Pazu, die den Kopf schieflegte und eine Unschuldsmiene machte. Die Dämonin tat, als könne sie sich nicht daran entsinnen, dass sie soeben eines von Kleos Kleidern zerstört hatte. Kleopatra hatte Pazu damit unbedingt einkleiden müssen, prompt war das gute Stück an einem Ast hängen geblieben und zerrissen, als die Albinodämonin voller Neugier auf die Savanne hinausrannte. Eigentlich mochte Kleopatra es gar nicht leiden, nun tat sie jedoch, als sei es ihr Lieblingskleid gewesen. „Meine Oma hat es mir geschenkt!“, sie verschränkte die Arme, konnte allerdings keinerlei Schuldgefühle in der Dämonin wecken.
    „Aber es ist doch alles wieder in Ordnung“, versuchte Leon sie friedlich zu stimmen, schließlich hatten sie das zerfetzte Kleid in die magische Packtasche gesteckt und es in neuwertigem Zustand wieder herausgezogen. Jene Taschen waren einmalig, wie Gefäße ohne Boden und offenbar konnte ihr Zauber auch Dinge reparieren.
    Trotz allem legte Kleopatra es darauf an, bockig zu bleiben. „Das ist typisch für einen Dämon! Die machen alles kaputt!“ Flux rollte nur mit den Augen, während sein Kumpel Calep eifrig nickte, weil er Pazu nicht ausstehen konnte.
    „Wir sollten sie aussetzen, auf der Stelle! Jetzt ist es nur ein Kleid, aber wer weiß, was sie als Nächstes zerfetzt? Mich? Kleo? Oder vielleicht unser Nesthäkchen?“ Damit war Flux gemeint, denn er war mit seinen zehn Jahren bis zu Kleopatras Eintreffen der Jüngste in der Gruppe gewesen und dieser Spitzname haftete ihm noch immer an. Sie war noch ein Jahr jünger als er, Calep hingegen sechzehn. Leon war siebzehn, aber nicht der Älteste, das war ohne Frage der zwanzigjährige Orion.
    „Ich sage es ja nur“, machte Calep eine beschwichtigende Geste, weil Flux ziemlich sauer wurde, „dann heißt es wenigstens nicht, ich hätte geschwiegen, wenn etwas passiert.“ Dadurch wurde Flux Miene aber noch düsterer, denn er vertraute voll und ganz auf den Instinkt seines Adoptivbruders. Dieser hatte sich in puncto Persönlichkeitseinordnung noch nie geirrt. Wenn Leon jemanden mochte, dann hatte dieser es auch verdient. Abrupt blieb der junge Elf stehen und zeigte mit langem Arm auf Pazu.
    „Sieht so ein Monster aus?“, fragte er herausfordernd. Pazu ihrerseits kratzte sich mit dem rechten Fuß gerade hinter den Ohren, dann leckte sie sich wie eine Katze über die Löwentatzen an ihren Armen und guckte dabei wie ein treues Hündchen.
    „Die Harmlosen sind immer die Schlimmsten“, warf Calep ein, „der Dämon steckt tief im Inneren.“
    Orion lachte erheitert. „Bist du jetzt auch unter die Philosophen gegangen, junger Freund?“
    „Himmel hilf’! Natürlich nicht!“
    „Ich könnte sie in einen Schmetterling verwandeln“, Kleopatra hantierte übermütig mit ihrem Zauberstab herum. Warnend sah Flux sie an und sie erinnerte sich an den kürzlich geschehenen Schlamassel mit Leon, den sie vom friedlichen Zeitgenossen in einen Raufbold verwandelt hatte.
    „Und was soll dabei herauskommen? Du verwandelst sie am Ende erst recht in einen Dämon! In eine riesige, fiese Kampfmaschine, die geifert und beißt und kratzt …“
    „Von wegen!“, wurde Kleopatra fuchsig. Im selben Moment ertönte ein schriller Adlerschrei, der allen durch Mark und Bein fuhr. Ein gewaltiger Schatten hatte sich von ihnen unbemerkt aus den Wolken gelöst und stürzte auf sie hernieder. Nur mit einem Hechtsprung konnten Leon und Orion dem Angreifer ausweichen. Calep setzte sich vor Schreck gar auf seine vier Buchstaben. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er das geflügelte Biest an, das seine Klauen tief in den Staub gebohrt hatte. Der mannshohe Adler hackte mit dem spitzen Schnabel in Richtung auf Flux. Gerade noch rechtzeitig konnte Leon ihn bei Seite zerren, so ging der Angriff ins Leere und der geflügelte Unhold spuckte Staub. Grollend

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