Aus dem Leben eines manipulativen Arschlochs (German Edition)
hatte mit allen Leuten meines Freundeskreises Spaß, das machte mich automatisch attraktiv .
Und so blieb immer mal eine hängen . Denn sobald eine
Frau checkt, dass ein Typ versucht, sich bei ihr interessant
zu machen, verliert sie jegliches Interesse an ihm. Weil der
Mann damit unbewusst wahrgenommene Signale von niedrigerem Wert aussendet . Nur wusste ich das damals nicht
und handelte instinktiv und unsystematisch . Doch ich wollte
ein verlässliches System finden, um auch an jene Frauen
heranzukommen, die ich insgeheim wirklich wollte . Die
meinem Idealbild entsprachen . Nach denen ich mich sehnte .
Aber insgeheim empfand ich sie doch als eine Nummer zu
groß für einen kleinen Wicht wie mich . Denn bei ihnen kam
ab einem gewissen Punkt des Verführungsstadiums immer
mein gesellschaftlich geformter Kopf ins Spiel, der es zielsicher versaute! Ich hob sie auf ein unangemessenes Podest,
dachte, Sex sei etwas, dass diese Frauen an Männer abgeben . Jenen, mit denen sie fest zusammen sind . Hielt sie für
völlig von sexuellen Gelüsten befreite Engel . Engel, die in
der Lage wären, meine Seele zu wärmen . Welch schädlicher,
verstandesvergiftender Glaubenssatz, den es galt, schleunigst ins Museum vergangener Realitäten abzulegen .
Als ich 19 war, „stolperte“ ich in eine Beziehung mit einem
sehr hübschen Mädchen namens Miri . Diese Beziehung hielt
knapp vier Jahre und obwohl mir diese Frau, die von vielen
Männern begehrt wurde, ein großes Maß an aufopfernder
Liebe entgegenbrachte, hatte ich hin und wieder das Gefühl,
etwas in meinem Leben zu verpassen . Ich verspürte einen
inneren Drang nach draußen . Und diese vier Jahre verliefen
alles andere als harmonisch, da ich es aus heutiger Sicht
betrachtet mit einer „Drama Queen“ zu tun hatte . Hollywoodreife Eifersuchtsszenen entstanden aus Nichtigkeiten .
Rumnörgeln an meinem Verhalten, sowie eine ständig wiederkehrende harmoniefressende Unzufriedenheit . Je mehr
ich mich ihr öffnete und ihr gefallen wollte, desto ausgeprägter wurde dieses Verhalten . Sie ging quasi mit mir
„Gassi“ . Irgendwann zog ich mich zurück, ließ sie auf mich
zukommen und nahm emotionale Ausbrüche wie Heulkrämpfe und Schuldvorwürfe nicht mehr ernst . Ich zeigte
Alphaverhalten, indem ich sie knallhart durchfickte und
plötzlich wurde sie weich wie Butter und ich hatte eine
„Raubkatze“ im Bett . Heute weiß ich, dass sie eine Frau mit
geringem Selbstwertgefühl und einem recht hohen Sexualtrieb war . Eine Mischung, die man als Mann in einer Affäre
durch souveräne Führung zwar gut im Griff haben kann,
die aber keine guten Voraussetzungen für eine harmonische
Beziehung schafft . Diese unharmonische Bindung nährte
in mir nur noch mehr den Drang nach etwas Neuem, nach
mehr .
Zur gleichen Zeit stolperte ich im Warteraum eines Friseursalons über eine Frauenzeitschrift, die mit der Headline
„Die perfekte Masche, so bekomme ich jede Frau ins Bett“
titelte . Interessiert verschlang ich den Artikel, dessen angepriesener Inhalt wohl zu jedem Wunschtraum eines jungen
Mannes Anfang zwanzig gehört . Da es sich um eine Frauenzeitschrift handelte, wurden dort diverse Maschen wie
anfängliches Ignorieren der Zielfrau in der Gruppe, Negativkomplimente, Isolieren und vieles mehr angeschnitten, die
die Leserinnen vor Typen warnen sollten, die diese Maschen
abzogen . Wie lächerlich diese Zeitschriften doch sind . Aber
was waren das für Typen, die mit solch messerscharfer Präzision zu Werke gingen?
Es waren Profi-Aufreißer aus den Staaten und die Techni-
ken wurden aus dem Bestseller-Buch „ The Game “ zitiert,
die ein gewisser Aufreißkünstler namens Neil Strauss (alias
Style) verfasst hatte . Ich war begeistert, versuchte ab diesem
Zeitpunkt auf diversen Partys vorsichtig etwas von den im
Artikel aufgeführten Techniken anzuwenden . Mit verblüffendem Erfolg! Plötzlich zeigten Frauen aus fremden Gruppen Interesse an mir, während ich mich mit ihren Begleitern
unterhielt und die attraktive Frau an ihrer Seite einfach ignorierte . Ich war begeistert, erkannte Muster aus meiner Zeit
zwischen 18 und 19 wieder und wollte mehr davon . Bei Recherchen im Internet entdeckte ich im Jahr 2006 ein großes
deutschsprachiges Aufreißerforum und zusammen mit meinem besten Freund meldete ich mich dort an . Je mehr (m)ich
die Theorie des Forums verschlang, desto mehr ebbte meine
Beziehung zu Miri ab . Bis ich mich schließlich
Weitere Kostenlose Bücher