Aus den Augen (T-FLAC) (German Edition)
einladen, hier in unserem gemeinsamen Hotel. Das Essen im Restaurant ist exzellent.«
»Heute Abend?«, wiederholte sie.
AJ ignorierte Kanes Handzeichen, die Einladung anzunehmen. Als hätte sie vorgehabt, Raazaq abzuweisen!
Sie drehte sich mit finsterer Miene weg, um Kane nicht gestikulieren sehen zu müssen, während sie zu denken versuchte. »Danke, Mr. Razeck - Oh, Raazaq? Verzeihen Sie.« Sie sah Kane, der im Kreis um sie herumschlich und ihre Aufmerksamkeit zu erregen suchte, entnervt an.
»Bitte, nennen Sie mich Fazur«, sagte der Anrufer in akzentfreiem, aber leicht … verschrobenem Englisch. »Es wäre mir eine Freude.«
»Dann also, Fazur. Es tut mir wirklich Leid, aber ich bin heute Abend beschäftigt. Vielleicht ein andermal?« Sie ignorierte Kane beharrlich, warf den geliehenen Schläger auf den einen Sessel und sich selbst in den anderen. Dann bückte sie sich und schnürte die Tennisschuhe auf, den Hörer an die Schulter geklemmt.
Kane lief durchs Zimmer und murmelte leise vor sich hin. Sein Haar klebte feucht an Nacken und Hals, er trug Khaki-Shorts und ein rot gestreiftes Tank-Top und sah aus, als werde er gleich explodieren. Aber er würde ihr vertrauen müssen.
Er machte die Minibar auf und nahm sich eine Flasche Wasser. AJ nickte.
»Dann eben morgen Abend«, säuselte Raazaq in ihr Ohr, eine Spur von Missmut in der Stimme. »Sie dürfen mich nicht wieder enttäuschen, meine Liebe. Ich muss sonst annehmen, ich hätte Sie irgendwie beleidigt.«
»Oh, Fazur, Lieber, wie denn? Wir haben einander noch nicht einmal kennen gelernt!«
Kane verdrehte die Augen und gluckerte das kalte Wasser hinunter.
»Mir kommt es vor, als würde ich Sie bereits kennen, nachdem ich Ihnen heute Nachmittag zugesehen habe«, sagte Raazaq.
Oh, bitte. Der Mann war so schmierig, er triefte praktisch durch die Leitung.
»Das ist ja so charmant von Ihnen, Fazur.«
»Dann morgen Abend, Miss Cooper? Um neun Uhr?«
AJ machte eine Pause, streifte mit den Zehen die Schuhe ab und ließ sich von Kane eine eiskalte Flasche geben. Sie hörte befriedigt zu, wie Raazaqs Ungeduld förmlich im Hörer summte.
»Hm, normalerweise esse ich nicht gern so spät.« Sie nahm einen Schluck Wasser. »Wie wäre es mit acht Uhr? Unten in der Lobby? Sehr schön. Bis dann.« Sie legte den Hörer auf und lächelte. »Morgen.«
»Ich habe es gehört.« Kane rieb die kalte Flasche über die Brust und versuchte, nicht an den rasenden Pulsschlag in seinem Hals zu denken. Die Suite war nicht groß genug, um herumzulaufen und die aufgestaute Energie abzubauen, die auch ein paar Stunden Tennis nicht hatten aufbrauchen können. »Ich geh raus.«
»Musst du ein bisschen Stress loswerden?« Sie breitete die Arme auf der Rückenlehne aus und lächelte ihn süß an. »Das Angebot zum Kickboxen steht noch.«
»Ich habe dich heute schon einmal haushoch besiegt, Cooper. Ich will wenigstens den Rest deines Egos intakt lassen.«
Sie stemmte sich mit einem Lachen aus dem Sessel. »Oh, du Träumer, du. Ich wollte dein Herz nicht überbelasten. Du bist schließlich ein älterer Herr, also habe ich dir das Break geschenkt, Mr. Perfect .« Immer noch lächelnd ging sie zu ihrem Zimmer. »Ich gehe duschen. Hungrig?«
Zur Hölle, ja. Aber nicht nach Essen. Die Vorstellung, wie Cooper nackt unter fließendem Wasser stand, war genug, ihn Bäume ausreißen zu lassen. »Bestell mir was beim Zimmerservice. Ich bin gleich wieder da.«
»Bis gleich«, sagte sie lachend. »Genieß den Spaziergang, und lass dir von Fremden keine Süßigkeiten geben.«
Als sie hinter sich die Tür zumachte, schüttelte Kane den Kopf.
So viel sie auch lachte, so entspannt sie auch wirkte, er sah ihr an, dass sie nervöser wurde, je näher das Finale rückte. Es gab zwei hoch effiziente Methoden, sie zu entspannen. Sex war eine davon.
Ehrlichkeit die andere.
Sie war nicht so geübt darin, ihre Gedanken zu verbergen, wie er es war. Sie dachte, er mache alles richtig. Jesus. Er schnaubte ein kurzes Lachen heraus. Sie lag so was von falsch. Perfekt, du meine Güte. Er war kein verdammter Held. Er hatte die letzten beiden Jahre verbissen und rastlos daran gearbeitet, nicht wahnsinnig zu werden und den dummen Fehler wieder gutzumachen, der das Leben so vieler Menschen verändert hatte.
Er hätte oft Gelegenheit gehabt, ihr zu erklären, wie sehr ihrer beider Erfahrungen sich ähnelten. Er musste es ihr sagen, um ihr ein wenig die Angst und die Schuldgefühle zu nehmen. Doch er hatte
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