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Aus den Augen (T-FLAC) (German Edition)

Aus den Augen (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Aus den Augen (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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verständlich. Er hatte das Recht dazu, sie danach zu fragen, aber das milderte ihre Verärgerung nicht. »Ja«, sagte sie knapp. »Ich freue mich darauf. Ich will meine Arbeit tun.«
    Die Operation hing von ihrer Urteilskraft und ihren Reflexen ab. Er war ihr Partner. Ihrer beider Leben hing von ihr ab. Er musste ihr Verhalten in einer Krisensituation einschätzen können. Und sie seines. Aber sie fragte ihn schließlich auch nicht jede Sekunde, ob er seine Arbeit tun konnte.
    »Ich weiß natürlich, dass der große Kane Wright unfehlbar, unbesiegbar und absolut perfekt ist. Aber der Rest von uns primitiven Sterblichen macht Fehler. Ich habe Fehler gemacht. Aber ich werde keine mehr machen. Also, sehen wir nach vorne.«
    »Du wirst diesen Mann nicht hinter dem Zielfernrohr eines Gewehrs töten, Cooper. Sondern aus der Nähe und persönlich. Wenn du ihn nicht zuerst kriegst, dann kriegt er dich, so viel ist sicher.«
    »Habe ich irgendwie den Eindruck erweckt«, wollte AJ mit zusammengebissenen Zähnen wissen, »dass ich schwachsinnig bin? Man hat mir durch die Schulter geschossen, nicht durch den Kopf.«
    »Du wurdest für tot erklärt.«
    »Ja, aber ich bin nicht tot geblieben, oder? Siehst du? Sogar die allmächtigen Götter in Weiß vermasseln manchmal etwas. Denn hier bin ich, gesund und munter und versessen darauf loszulegen. Du kannst deinen hübschen Hintern darauf verwetten, dass ich es kaum erwarten kann, den Hurensohn umzubringen. Er muss sterben, und ich werde allen Revolver schwingenden guten Jungs in der freien Welt beweisen, dass ich richtig gut bin. Nicht perfekt. Nur gut in dem, was ich tue. Ich habe mein ganzes Leben lang darauf gewartet, unter Beweis zu stellen, dass ich mehr bin als ein Busen und ein Paar langer Beine. Ich werde es nicht vermasseln. Reicht das, damit du mir vertraust, Mr. Perfect? «
    Die Hitze flimmerte vor ihnen auf der schmutzigen Stra ße. Hinter ihnen wogte die Staubwolke, in der sich ihre enorme Gefolgschaft befand. Irgendwo da draußen war ihre Beute und ahnte nicht, wohin eine Dinnereinladung führen konnte.
    »Du wirst deine Chance bekommen«, sagte er ruhig. »Und glaube mir, Cooper, ich bin alles andere als perfekt.« Er hielt den Wagen mitten auf der Straße, um den Leuten am Straßenrand nicht zu nahe zu kommen, die ihnen wie bei einer Parade zuwinkten. »Erzähl mir, was an jenem Tag passiert ist.«
    »An welchem Tag?«, fragte AJ nichts ahnend.
    »Dem Tag, an dem du gestorben bist.«
    Mist. Sie hatte gewusst, dass er das ausgraben würde. »An diesem Morgen war es heißer als im Feuer der Hölle.« AJ lehnte sich nach vorn und umfasste mit feuchten Handflächen die Knie. Ihr Herz raste. Sie starrte mit kratzenden trockenen Augen die Sandpiste an und sah nur Gestrüpp und Buschwerk. Und eine andere Sandlandschaft. »Zweiundvierzig Grad Celsius. Kein Schatten. Fünf-Tage-Geländeübung, auf der wir die Nahrung selbst finden mussten. Und das Wasser. Aus eigener Kraft überleben.« Sie lachte schnaubend. »Wir sind da völlig ahnungslos reingegangen.«
    Die Sonne hatte erbarmungslos auf sie heruntergebrannt. »Es war an Tag vier. Keiner von uns wusste, was ein Fünf-Tage-Trip mit Curtner zu bedeuten hatte. Er ist ein sadistischer Schuft und auch noch stolz darauf. Am Tag zuvor hatten wir Zielübungen, Sechshundert-Meter-Distanz. Nicht alle von den Rekruten hatten ein gutes Auge. Manche von uns haben nicht alle Ziele getroffen. Curtner hat uns die ganze Nacht lang aufbleiben lassen, bis alle von uns makellose Ergebnisse hatten. 100-prozentige Trefferquote.
    »Ich bin mein ganzes Leben lang nicht so fertig gewesen. Die Hitze. Die Fliegen. Die ganze Zeit angeschrien zu werden. Wir hatten alle Hunger und sind vor Durst fast gestorben. Er hat uns nicht schlafen, essen oder trinken lassen, solange wir es nicht als Team gemacht haben. Wir waren vierzehn Stunden lang oben auf diesem Bergkamm.«
    »Vierzehn Stunden lang kein Wasser?«
    »Keinen Tropfen. Forrest hat einen Hitzschlag erlitten. Curtner ist ausgerastet. Ist mit seinen mächtigen, fiesen Tretern auf ihn losgegangen. Der Junge hatte keine Möglichkeit, sich zu wehren. Das Geschrei und Gebrüll war schon schlimm genug. Aber Forrest war am Ende. Er konnte sich nicht mehr verteidigen - ich habe rot gesehen und bin auf Curtner los. Habe ihn angegriffen.« AJ kniff die Augen zu.
    »Es ist alles so schnell gegangen. Die anderen haben immer noch wie die Verrückten versucht, die Zielscheiben zu treffen. Ich hatte Curtner in

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