Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
Jahre 1946 die Absicht, mich von meiner Frau scheiden zu lassen. Wenn ich geschrieben habe, daß ich Angst hätte, nach Frankfurt zurückzukommen, so erfolgte das, um meiner Frau gegenüber einen Grund für meine Nichtrückkehr zu haben.« Q.: AV , Bl. 11551 ff.
Lösch , Friedrich
SS -Sanitätsdienstgrad ( SDG )
* 4 . 8 . 1891 Hamburg. SS -Oberscharführer. Kommandanturstab Auschwitz, später Abgang nach Natzweiler (LaP). Verbleib unbekannt.
Löwendey , Friedrich
SS -Rottenführer ( 1942 )
* 15 . 2 . 1913 Bochum. Am 4 . 12 . 1941 vom SS -Totenkopf-Sturmbann zum Kommandanturstab Schutzhaftlager kommandiert ( KB Nr. 33 / 41 ). Erschoß Häftlinge an der
Schwarzen Wand
. Kommandoführer der Strafkompanie. † Vom AG Rheine 1964 für tot erklärt. – Das Auschwitz-Urteil über die Täter des Exekutionskommandos: »Sie waren stets guter Dinge, sie lachten und scherzten. Wenn die Vorbereitungen für die Erschießungen beendet waren, kamen sie laut schwatzend aus der Blockführerstube heraus und gingen lachend in den im Flur vor dem Waschraum stehenden nackten Häftlingen vorbei zum Hof. Dann begannen die Erschießungen an den Schwarzen Wand.«
Lolling , Enno
»Chefarzt« aller Konzentrationslager (Februar 1941 )
* 19 . 7 . 1888 Köln. Im 1 . Weltkrieg Stabsarzt der Marine. Provinzialarzt in Mecklenburg. 1933 SS (Nr. 179765 ). 1937 NSDAP , Sanitätsabteilung der SS -Verfügungstruppe Bad Tölz. 1939 / 40 Erster Lagerarzt in Dachau. Am 11 . 9 . 1942 zur Inspektion in Auschwitz. 1943 SS -Standartenführer, Amtschef D III (Lagerhygiene und Sanitätswesen) im SS -Wirtschafts-Verwaltungshauptamt. KZ -Arzt Adolph ( AV , Bl. 9029 ): »Von ihm wurde ich zu dem Dienst in den KL kommandiert.« KZ -Arzt Entress (Nbg. Dok. NO - 2368 ): »Die Standortärzte in den Konzentrationslagern mußten monatlich an Dr. Lolling, Amt D III , über den Verlauf der [Menschen-]Versuche melden. Alle wissenschaftlichen Arbeiten, die über die Versuche in den Konzentrationslagern geschrieben wurden, mußten an Dr. Lolling zur Begutachtung weitergeleitet werden.« Laut KZ -Arzt Alois Gaberle dabei, als 1944 / 45 im Krematorium des KZ Sachsenhausen eine Zyankalikapsel im Menschenversuch erprobt wird. † Suizid 27 . 5 . 1945 im Lazarett in Flensburg.
Londner , Gela (Mädchenname)
Zahntechnikerin bei Mengele, Nr. 52777
* 30 . 2 . 1917 in Oberschlesien. Ankunft Auschwitz am 3 . 8 . 1943 aus dem Ghetto Sosnowitz, von 3000 Menschen werden mehr als 2100 »gesondert untergebracht« (Tarnwort für Vergasung). Londner: »Ich hatte unter anderem die Aufgabe, Gipsmodelle der Gebisse von Zwillingen anzufertigen, mit denen Mengele experimentierte. Dadurch kam Mengele häufig zu mir auf die Zahnstation und begutachtete meine Arbeiten. Nachdem ich erfahren hatte, daß meine Schwester sich im Todesblock 25 befand, nahm ich die Gelegenheit war, bei Mengele Meldung zu machen und um das Leben meiner Schwester zu bitten. Die Antwort Mengeles war: ›Du kannst [in die Gaskammer] mitgehen.‹« Londner beginnt ihre Aussage mit der Zugfahrt nach Auschwitz, dem Tod von Säuglingen an der Brust der Mütter während der Fahrt, der Ankunft in Auschwitz, wie ihre Schwiegermutter zu Boden geschlagen wird. Der Staatsanwalt unterbricht die aufgewühlte Auschwitzüberlebende abrupt, im Protokoll heißt es: »Da die Zeugin bei der Schilderung ihrer Erlebnisse sehr erregt war, wurde sie gebeten, sich im Sinne der Ermittlungen [!] und zur Schonung ihrer Gesundheit auf die Schilderung von Tötungshandlungen durch Mengele oder andere zu beschränken.« Q.: MV , Bd. 30 .
Loof , Georg
SS -Sturmmann
* 19 . 12 . 1922 Bockhorn, Kreis Ploen. SS -Totenkopf-Sturmbann, zuletzt Mittelbau-Dora. † Hinrichtung 6 . 9 . 1944 .
Loos , Erich
SS -Unterscharführer
* 28 . 7 . 1904 Worms. Metzger. November 1939 SS -Verfügungstruppe, SS -Nr. 269035 . 1940 Fahrbereitschaft. Danach Leiter der Fleischerei im SS -Unternehmen
Deutsche Lebensmittel GmbH
. April 1943 Abgang nach Dachau (StAu I). † Vom AG Wien 1954 für tot erklärt.
Lorenczyk , Alois
Politische Abteilung ( PA ), Lager-Gestapo
* 11 . 2 . 1889 Rollsberg, Kreis Olmütz. SS -Unterführer. Zeitweise Leiter des Standesamts der PA . Laut Filip Müller hatte er ein ungewöhnlich intimes Verhältnis zu Mietek Morawa, dem Kapo des
Jüdi
schen Sonderkommandos
: »Lorenz tauchte fast täglich, manchmal mehrmals im Krematorium auf, um nachzusehen, ob Morawa für ihn und seine Spießgesellen
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