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Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer  und was aus ihnen wurde

Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde

Titel: Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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›schwarze Winkel‹ [als Asoziale inhaftierte Häftlinge] sie mit Stöcken und Knüppeln. Sie lachen. Wir unterdrücken einen Protestschrei. Hinnahme eines Zustands, den zu ändern man sich nicht imstande fühlt. Feigheit trotzdem … Wie viele ähnliche Dinge werden wir in der Folgezeit noch hinnehmen!«

Adolph , Benno
    KZ -Arzt
    *  17 . 3 . 1912 Reit im Winkel. 1933 SA . 1935 NSDAP (Nr.  4411361 ), 1938 SS (Nr.  340774 ), Hauptsturmführer ( 1942 ). 1938 SS -Verfügungstruppe. Stationen: Dachau, Januar 1940 Musterungsarzt im SS -Ergänzungsamt (entspricht dem Wehrbezirkskommando), Herbst 1942 KZ Gusen, März 1943 kurze Zeit Lagerarzt im »Zigeunerlager« in Birkenau. Mai 1943 Flossenbürg, September 1943 Buchenwald, November 1943 Neuengamme, zuletzt Bergen-Belsen, 1953 Übersiedlung in die DDR , u.a. in Brandenburg an der Havel. 1958 im Westen: Assistenzarzt der Lungenheilstätte Frönspert, Kreis Iserlohn, danach Lungenklinik Hemer. †  20 . 12 . 1967 Iserlohn. – Aufzeichnung Höß 1947 zur Tätigkeit der KZ -Ärzte: » 1 . Bei den ankommenden Juden-Transporten hatten sie die arbeitsfähigen männlichen sowie weiblichen Juden nach den vom RSHA gegebenen Richtlinien auszusuchen. 2 . Bei dem Vernichtungsvorgang an den Gaskammern hatten sie anwesend zu sein, um die vorgeschriebene Anwendung des Giftgases Zyklon B durch die Desinfektoren SDG ’s zu überwachen. Weiters hatten sie sich nach Öffnung der Gaskammern zu überzeugen, daß die Vernichtung vollständig war. 3 . Die Zahnärzte hatten sich durch fortgesetzte Stichproben zu überzeugen, daß die Häftlingszahnärzte der Sonderkommandos bei allen Vergasten die Goldzähne auszogen und in die bereitstehenden, gesicherten Behältnisse warfen. Weiter hatten sie die Einschmelzung des Zahngoldes und die sichere Aufbewahrung bis zur Ablieferung zu überwachen. 4 . Die SS -Ärzte hatten laufend in Auschwitz, in Birkenau sowie in den Arbeitslagern die arbeitsunfähig gewordenen Juden, die voraussichtlich innerhalb von vier Wochen nicht wieder arbeitsfähig werden konnten, auszumustern und der Vernichtung zuzuführen. Auch seuchenverdächtige Juden waren zu vernichten. Bettlägerige sollten durch Injektionen getötet, die anderen in den Krematorien bzw. im Bunker durch Gas vernichtet werden. Zu den Injektionen wurden m. Wissens Phenol, Evipan und Blausäure verwendet. 5 . Sie hatten die sogenannten verschleierten Exekutionen durchzuführen. Es handelt sich dabei um polnische Häftlinge, deren Exekution vom RSHA bzw. vom BdS [Befehlshaber der Sipo und des SD ] des Generalgouvernements angeordnet war. Da die Exekution aus politischen bzw. sicherheitspolitischen Gründen nicht bekannt werden durften, sollte als Todesursache eine im Lager übliche angegeben werden.« Laut Höß hatten SS -Ärzte weiterhin bei Exekutionen und beim Vollzug der Prügelstrafe zugegen zu sein und bei »fremdvölkischen Frauen« Schwangerschaftsunterbrechungen vorzunehmen. 

Affentünn
    Lagerältester
    * Nicht ermittelt. Laut Häftling Vrba der Mörder »Thiem, auch ›Affe Tyn‹ genannt, der Vorgesetzte aller Blockältesten«. Laut Häftling Bodek Name Thiem, Spitzname
Affe
. – Der Lagerälteste, vom Schutzhaftlagerführer eingesetzt, war der verantwortliche Häftling für das gesamte Schutzhaftlager. Er war der Vertreter des Lagers gegenüber der SS und zugleich Adressat von Befehlen der SS . Daneben gab es Lagerälteste für Teilbereiche wie den Häftlingskrankenbau, der mehrere Blocks umfaßte.

Agrestowski , Jan
    Jüdisches Sonderkommando
, nichtjüdischer Funktionshäftling. Nr.  74545
    *  24 . 6 . 1912 . Pole. Ankunft Auschwitz am 13 . 11 . 1942 aus dem Warschauer Gestapogefängnis Pawiak. Ab 4 . 3 . 1943 im Gaskammerkommando. Am 5 . 1 . 1945 Überstellung ins KZ Mauthausen b. Linz. † Ebenda am 3 . 4 . 1945 als Geheimnisträger erschossen. – Auschwitz-Urteil: »Sobald die Körner des Zyklon B durch die Öffnungen in den Vergasungsraum hineinrieselten und mit der Luft in Berührung kamen, entwickelten sich Blausäuredämpfe, an denen die in der Gaskammer befindlichen Menschen in einigen Minuten qualvoll erstickten.« Die Folge: »Da sich das Gas vom Boden des Vergasungsraumes aus nach oben ausbreitete, starben die kleinen und schwächlichen Menschen zuerst. Die anderen stiegen in ihrer Todesangst auf die am Boden liegenden Leichen, um noch etwas Luft zu erhalten, bis sie schließlich selbst qualvoll erstickt waren. Um die Todesschreie der im Vergasungsraum

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