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Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer  und was aus ihnen wurde

Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde

Titel: Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Schreibstube im Häftlingskrankenbau, Blockälteste im »Zigeunerlager«. Am 25 . 11 . 1944 Überführung in das Arbeitslager Breslau-Hundsfeld, 1945 in Bergen-Belsen befreit. Alexander: »Mit meiner Mutter war ich ca. 9  Monate nach meiner Einlieferung in Auschwitz zusammen inhaftiert, zwar nicht auf einunddemselben Block, aber ich hatte Gelegenheit, sie täglich zu sehen. Im November 1942 wurde sie bei einer Selektion für den Tod in der Gaskammer bestimmt und ist auch dort getötet worden. Mein Vater ist bereits im Mai 1942 bei seiner Tätigkeit in einem Außenkommando erschlagen worden.« Keramikerin in Israel. Q.:  AV , Bl.  15165 f.

Alexius , Adam
    SS -Zahntechniker
    *  18 . 8 . 1920 Biled/Rumänien. Mai 1941 Waffen- SS , Unterscharführer. Zunächst in Buchenwald, 1944 bis zum Ende Zahntechniker in Auschwitz. Verbleib unbekannt. – Häftlingsdentist Siegbert Löffler (Nr.  105675 ) zum Rampendienst: »Ich weiß, daß bei dem Eintreffen solcher Transporte sämtliche SS -Angehörigen der Zahnstation zur sog. Rampe befohlen wurden.«

Alschewski , Waldemar
    Koch, d.h. Überwachung der als Köche eingesetzten Gefangenen der Häftlingsküche im Stammlager ( 1943 )
    *  9 . 9 . 1905 Kybarten/Litauen, Sohn eines Bahnarbeiters. Beruf: Fleischer, Hemdenbügler in einer Wäscherei. SS -Rottenführer. Ab Oktober 1941 in Auschwitz, SS -Totenkopf-Sturmbann. Zuletzt Stellv. Küchenleiter im Außenlager Neu-Dachs. Nach 1945 Hilfsarbeiter im Hoch- und Tiefbau in Ahlen/Westfalen. †  20 . 6 . 1976 Stadtoldendorf. Alschewski (»Morgens wurde Kaffee gekocht. Abends gab es Kräutertee«) zur Lagerkost: »Meiner Ansicht nach war das Häftlingsessen reichlich.« Der ehemalige Häftling Jan Olbrycht (Nr.  46688 ) am 10 . 12 . 1947 im Krakauer Auschwitz-Prozeß: »Das für die Gefangenen zur Zubereitung von Suppen gelieferte Fleisch war sehr oft verdorben, mit Blasen bedeckt, bereits in Fäulnis übergehend. Außerdem erreichten die zu kleinen offiziellen Lebensmittelrationen nie vollständig die Häftlinge, wegen Diebstahls der wertvolleren Produkte, hauptsächlich der eiweißreichen, durch die SS -Männer und die Funktionen ausübenden Häftlinge.« Q.:  AV , Bl.  7356 ff.

Althaus , Friedrich
    SS -Unterscharführer ( 1942 )
    *  30 . 7 . 1911 Mönchengladbach. Schaufensterdekorateur. Vom 4 . 10 . 1940 bis 1944 in Auschwitz, danach Buchenwald. Rechnungsführer der 3 .  SS -Wachkompanie und der
Hundeführer-Staffel
. Nach eigener Aussage 1944
Kriegsverdienstkreuz
. Berufsangabe nach 1945 : Werbefachmann, Wohnsitz am Geburtsort. Althaus: »Ich bin der Ansicht, daß in Auschwitz niemand zu irgendwelchen Handlungen gezwungen werden konnte, die er aus sittlichen oder moralischen Gründen nicht ausführen wollte. Mißhandlungen oder Grausamkeiten konnte einem kein Mensch befehlen. SS -Leute, die dies getan haben, haben es aus eigener Machtvollkommenheit getan.« Q.:  AV , Bl.  7365 ff.

Altschul , Richard
    Evangelischer Diakon, Häftling Nr.  152373
    *  13 . 4 . 1873 Wien. Januar 1902 an das Hessische Brüderhaus Treysa (Diakonieanstalt Hephata): »Ich bin 29  Jahre alt, aus dem Hause Israel und kam vor 20  Monaten nach Hamburg in die Juden-Mission, wo ich den Messias gefunden und lieben gelernt habe und am 11 / XI 1900 die Heilige Taufe empfangen habe.« Am 29 . 10 . 1905 Einsegnung als Diakon. Protokoll der Sitzung des Brüderrats vom 30 . 6 . 1939 : »Manche Schwierigkeit wäre behoben, wenn Br[uder]. Altschul aus innerem Takt heraus schon längst seinen Austritt erklärt hätte«. Brüderhausvorsteher und Pfarrer Fritz Happich am selben Tag an Altschul: »Der Brüderrat des Hessischen Brüderhauses hat in seiner heutigen Sitzung, an der seine sämtlichen Mitglieder teilnahmen, einmütig beschlossen, Ihnen aus ernster Verantwortung den unabweisbaren Rat zu geben, sofort Ihren Austritt aus der Brüderschaft und damit auch der Deutschen Diakonenschaft zu erklären.« Altschul antwortet, daß er sich »in Zeiten schwerster Not treulos verlassen und getäuscht sehe«, Verhaftung Gestapo Kassel am 30 . 11 . 1942 , »weil er bis heute noch nicht im Besitze einer jüdischen Kennkarte ist und Umgang mit Deutschblütigen hat«. Zunächst im Arbeitserziehungslager Breitenau b. Kassel, Ankunft Auschwitz laut Häftlingsnummer am 24 . 9 . 1943 . †  20 . 10 . 1943 . Angebliche Todesursache: »Herzmuskelschwäche bei Bronchitis«. Unterzeichner: der Standesbeamte Kristan und Lagerarzt Dr. Rohde. Q.: Aufarbeitung.

Améry ,

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