Australien Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer
und die Tour-Guides schaffen es auf spannende Weise ihre eigene Faszination für die Natur zu vermitteln. Es gibt auch Touren, die sich ganz den seltenen, hier lebenden Thermometerhühnern widmen.
Übernachtung, Touren und Aktivitäten
Grampians Mountain Adventure Company ,5383 9218, www.grampiansadventure.com.au . Klettern und Abseilen am Mt Arapiles.
Brüten mit Präzision
Die Little Desert beheimatet das seltene Thermometerhuhn
(Mallee Fowl)
, dessen Brutmethode Naturforscher bereits im 19. Jh. faszinierte. Mit beachtlichem Aufwand errichten die Hühnervögel kraterartige Erdhügel mit einem Durchmesser von ca. 5 m. In monatelanger Arbeit werden unter diesen Erdhaufen exakt temperierte Eierkammern angelegt, in die das Weibchen schließlich seine Eier legt. Mit ständigem Auf- und Abdecken der Eier während der gesamten Brutzeit halten die Tiere die Temperatur in der Eierkammer konstant auf 32 °C. Frisch geschlüpft müssen sich die Jungen zunächst durch eine etwa 1 m dicke Erdmasse kämpfen, bevor sie das Licht der Welt erblicken. Für die aufwendige Brutzeit erhalten die Eltern allerdings wenig Gegenliebe: Nach nur kurzer Erholung ziehen die Küken alleine davon.
15 HIGHLIGHT
Küste von West-Victoria mit Great Ocean Road
Die B100 – besser bekannt als Great Ocean Road – windet sich entlang einer spektakulären Küste, durch satten Regenwald und unter riesigen Eukalypten hindurch und ist unbestreitbar eine der eindrucksvollsten Küstenrouten weltweit. Im Osten macht die Surf Coast zwischen Torquay und Lome ihrem Namen alle Ehre: Die perfekte Gegend, um innezuhalten und sich ganz dem Bann der Wellen hinzugeben. Das Überangebot an Surfschulen wird jeden zufriedenstellen – vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen.
Weiter westlich entlang der B 100 verzaubern die uralten Regenwälder, die tosenden Wasserfälle und die haushohen Eukalypten des Great Otway National Parks die Besucher. Die Shipwreck Coast am westlichen Ende der Great Ocean Road birgt faszinierende Felsformationen, darunter die weltberühmten Twelve Apostles. Dieses Stückchen Küste wurde von Generationen von Seeleuten für seine gnadenlose Strömung gefürchtet. Mehr als 160 Schiffe sollen hier verschwunden sein – noch heute erzählt man sich Gruselgeschichten über die Geister der Ertrunkenen. Mit dem Bau der Great Ocean Road scheint die Natur allerdings gezähmt. Die Küstenstraße wurde zwischen 1919 und 1932 gebaut und war eigentlich eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für ca. 3000 Soldaten, die von den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs zurückgekehrt waren. Noch heute ist die Great Ocean Road ein Denkmal für deren gefallene Kameraden.
Starke Winde und heftige Strömungen sorgen für eine kontinuierliche Veränderung der Küstenlandschaft. Erst im Juni 2009 brach die sogenannte London Bridge zusammen, die bereits 1990 ihre Verbindung zum Festland verloren hatte. Bei den Twelve Apostles handelt es sich heute genaugenommen nur noch um acht Sandsteinfelsen. Reisende sollten sich für die Great Ocean Road zwischen Torquay und Warnambool mindestens zwei Tage Zeit nehmen. Nicht weit von Warrnambool liegt das atmosphärische Fischerdorf Port Fairy. Weiter westlich erreicht man eine wilde, im Gegensatz zur Great Ocean Road viel weniger bekannte und kaum besuchte Küste, die in die noch einsamere Gefilde der Discovery Bay übergeht.
Torquay
Torquay markiert das östliche Ende der Great Ocean Road und den Beginn der Surf Coast. Das ruhige Städtchen ist das Herz der australischen Surfindustrie: Einige weltbekannte Surfstrände liegen hier, darunter der legendäre Bells Beach. Jedes Jahr zu Ostern treffen hier die weltbesten Surfer beim Rip Curl Pro aufeinander, dem prestigeträchtigsten Surf-Event Australiens. Torquay ist auch der Geburtsort einiger renommierter Surfmarken, darunter Quicksilver und Rip Curl, die hier in den 1960er und 1970er-Jahren gegründetwurden.
Das Surfworld Museum hinter der Surf Coast Plaza in der Geelong Rd hat sich ganz und gar der Faszination für die Welle verschrieben: Interaktive Videos erklären, wie eine Welle entsteht, und die Hall of Fame porträtiert Surflegenden vergangener Tage.tgl. 9–17 Uhr, Eintritt $10; www.surfworld.org.au .
Familien und Touristen überschwemmen im Sommer die ruhigen Strände Fisherman's Beach und Front Beach. Nur 1 km weiter südlich liegt Point Danger, von wo aus sich ein guter Ausblick auf den Surf Beach bietet: Hier sind an jedem Tag mit einigermaßen gutem Wetter
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