Baccara Extra Band 5 (German Edition)
kam schlagartig zum Stehen. „Was habt ihr denn hier verloren? He, was macht ihr denn da mit mir?“
Ramón hielt sie fest. „Über die Hälfte der Schauspieler zählt zu meinen Kunden, Schätzchen, und du bist meine letzte Kreation. Ich möchte, dass dich alle sehen können. Darum gehen wir jetzt gemeinsam auf die Bühne.“
Julienne wehrte sich heftig. „Ich kann das nicht, Ramón. Da bringen mich keine zehn Pferde rauf. Lassen Sie mich endlich los.“
Selbst Katrionas schönes weißes Chiffonkleid, das ihre Größe und ihr prächtiges Dekolleté hervorragend zur Geltung brachte, konnte nicht verhehlen, dass sie eigentlich als Mann auf die Welt gekommen war. Und zwar als Mann von riesiger Statur und mit den breiten Schultern eines Linebackers vom American Football. Es fiel ihr leicht, Julienne wieder in die richtige Richtung zu drehen. Da war leider jeder Widerstand zwecklos.
Julienne wollte sich gerade aus der Reihe der Gratulanten schummeln, als einer der nackten – männlichen! – Darsteller sie an sich drückte und ihr einen Kuss auf die Wange gab. Rot vor Verlegenheit, tanzte sie im Takt der Musik in Richtung Bühnenrand, mischte sich unter die tobende Menge und versuchte zurück zu den Stufen zu kommen, die von der Bühne wegführten. Hoffentlich erkannte sie niemand!
Wie Julienne den Abgang von der Bühne geschafft hatte, war ihr selbst noch ein Rätsel, als sie urplötzlich mit jemandem zusammenstieß.
Sie merkte, wie ihr Körper an die Brust eines sehr großen, überaus athletisch gebauten Mannes gedrückt wurde. Als sie rasch einatmete, roch sie sein Aftershave und wagte verstohlen einen ersten Blick zu ihm hoch. Sie sah in die schwärzesten und eindrucksvollsten Augen ihres Lebens.
Es dauerte nur einen Wimpernschlag, bis sie begriff, wer der Unbekannte war: Nicholas Fairfax.
„Ich sollte mich bei Ihnen entschuldigen“, sagte er mit seiner sinnlichen Stimme. „Doch wie ich Sie so in meinen Armen halte, tut es mir eigentlich gar nicht mehr leid, dass ich so ungeschickt in Sie hineingestolpert bin.“
Böse Mädchen bleiben immer cool.
„Mir auch nicht. Ich wollte nämlich herausfinden, ob Sie mich auffangen können.“
Das machst du großartig, Mädchen.
Seine schwarzen Augen blitzten auf. Wo sie mit ihrem Flirtversuch Neuland betrat, war Nicholas Fairfax klar in seinem Element. Er packte sie fester, und sie spürte, wie erregt er war.
Du lieber Himmel. Da half auch der Blick zur Decke nichts. Die lüsternen Cupidos lenkten sie nur schlecht von ihrer eigenen lustvollen Reaktion ab.
Ihr Blick nach oben war ihm nicht entgangen, denn er fragte sie sofort: „Interessieren Sie sich vielleicht zufällig für Architektur?“
Sie nickte stumm.
„Dieses Theater wird in Kürze umfassend renoviert werden.“
Du meine Güte, hatte dieser Mann eine Aura! „Deshalb bin ich auch hier. Ich wollte mir alles noch einmal in seinem alten Zustand ansehen.“
„Haben Sie die Befürchtung, dass Sie es später nicht mehr wiedererkennen werden?“ Er lächelte. Was für ein Lächeln, sie konnte kaum mehr atmen. „Keine Sorge, meine Schöne, weil ich nämlich persönlich das Renovierungsteam leite. Wenn Sie gestatten, ich heiße Nick Fairfax.“
Julienne schloss die Augen, als sein Mund ganz leicht ihre Hand berührte. Hatte Nicholas Fairfax – Nick, der brillante Restaurator, Architekt und berüchtigte böse Junge – sie eben wirklich „schön“ genannt?
Der erotische Glanz seiner Augen bejahte diese Frage unmissverständlich. Aber ehe sie sich mit diesem wunderbaren Gedanken vertraut machen konnte, hörte sie eine bekannte, momentan aber völlig unerwünschte Stimme rufen: „Jules, da sind Sie ja!“
„Jules.“ Nick gab ihr noch rasch einen Kuss auf den Handrücken, ehe er sie vorübergehend freigab. „Es ist mir ein Vergnügen.“
„Nick“, war alles, was sie noch herausbrachte, dann waren Ramón und Katriona auch schon bei ihnen.
„Ich habe alles über Sie gelesen“, versicherte Ramón Nick gegenüber eifrig und warf nebenbei Julienne ein paar verstohlene Blicke zu. Sie musste an ihre Unterhaltung denken, als es darum ging, einen neuen Freund für sie zu finden. „Bitte nehmen Sie meine Karte. Sie werden einen guten Hairstylisten brauchen, solange Sie in der Stadt sind. Schicken Sie ruhig auch Ihre Angestellten zu mir. Mein Team wird sich um jeden so optimal kümmern wie um unsere Jules, das verspreche ich Ihnen.“
„Wenn Sie wirklich am zauberhaften Erscheinungsbild
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