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BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

Titel: BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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gerissen hätte. Eine dunkle, zähnefletschende Kreatur mit blutbeflecktem Hemd stürmte in ihre Mitte und durchsuchte mit eiskalten grauen Augen den Raum. Judah Ansara knurrte wie ein wildes Tier. Die verglaste Wand, die aufs Wasser hinauszeigte, klirrte unter seiner Wut.
    Cael spürte, wie ihm das Blut aus dem Gesicht wich. Sein Herzschlag setzte einen schreckerfüllten Moment lang aus. Judah hatte überlebt. Und das bedeutete, dass seine Macht sehr viel größer war, als Cael angenommen hatte. Stein musste tot sein. Hatte er lange genug gelebt, um ihn zu verraten?
    „Lord Judah.“ Alexandria eilte an seine Seite. „Was ist geschehen?“
    Judah sah sie aus zusammengekniffenen Augen an. „Jemand aus den Reihen meines eigenen Clans wünscht mir den Tod.“ Seine Stimme bebte vor Wut. „Der Krieger Stein hat versucht, mich im Schlaf zu ermorden. Er kam durch einen Geheimgang, und nur Ihr, der Hohe Rat, kennt diesen Gang.“
    Cael wurde klar, dass er entrüstet reagieren musste. „Willst du andeuten, dass jemand aus dem Rat …?“
    „Ich deute nichts an.“ Judah fixierte Cael mit einem tödlichen Blick. „Aber sei dir sicher, Bruder, dass ich die Identität der Person aufdecken werde, die Stein vorgeschickt hat. Und wenn es an der Zeit ist, werde ich mich rächen.“ Als Judah sich die Schulter rieb, erschien ein frischer Fleck auf seinem Hemd.
    „Mein Gott, du blutest immer noch.“ Claude ging zu ihm.
    „Einige Stichwunden. Mehr nicht“, sagte Judah. „Nur eine Handvoll Ansara-Krieger sind in der Schlacht ebenso gut wie ich. Steins Fähigkeiten kamen meinen nahe.“
    „Niemand hat Fähigkeiten, die deinen gleichen.“ Ratsherr Bartholomew und die anderen Mitglieder des Rates scharten sich um Judah. „Du bist auf jede Art überlegen.“
    „Wenn dein Kampf im Morgengrauen stattgefunden hat, warum bist du dann immer noch blutverschmiert?“, fragte Alexandria. „Hättest du dich vor dem Ratstreffen nicht waschen können?“
    Judah lachte, heiser und freudlos. „Ein Anruf aus den Vereinigten Staaten – aus North Carolina – hat meine Pläne unterbrochen. Ich musste danach unverzüglich mit Varian sprechen. Er führt die Einheit, die das Heiligtum der Raintree observiert.“
    Die Mitglieder des Rates murmelten laut. „Sagt uns, Mylord, hatte der Anruf mit den Raintree zu tun?“
    Judah richtete seinen Blick direkt auf Cael. „Dein Protegé Greynell ist in North Carolina.“
    „Ich schwöre dir …“
    „Schwöre nicht auf eine Lüge!“
    Cael hasste sich dafür, dass er unter der Wut seines Bruders zusammenzuckte. Er sah Judah direkt in die Augen. Er war der ältere Sohn. Er hatte es verdient, über die Ansara zu herrschen. Egal, was Judah sagte oder tat: Er konnte das Unvermeidliche nicht aufhalten. Jetzt nicht mehr.
    „Wusstest du, dass Greynell nach North Carolina gegangen ist?“
    „Ich wusste es. Aber ich habe ihn nicht dorthin geschickt. Er hat aus eigenem Entschluss gehandelt.“
    „Und du weißt auch, was seine Mission ist?“
    Cael sehnte sich danach, seinen Bruder hier und jetzt vernichten zu können. Aber wenn Judah starb, durfte sein Blut nicht an seinen Händen kleben. „Ja, Mylord, ich weiß, dass einige der jungen Krieger nicht länger warten wollen, den Raintree den Krieg zu erklären. Sie handeln bereits, statt darauf zu warten, dass du die Zeit für reif befindest.“
    Judah fluchte. Die Fenster zitterten und sprangen. Der marmorne Boden unter ihren Füßen bebte.
    Claude legte eine Hand auf Judahs Schulter und redete ihm leise zu. Die zerbrochenen Fensterscheiben klirrten laut, als sie aus dem Rahmen fielen und auf dem Boden zerbarsten. „Greynells Mission ist es, in das Heiligtum der Raintree einzudringen. Sanctuary. Wer ist sein Ziel?“, verlangte Judah zu wissen.
    Sollte er jetzt lügen? Cael konnte fühlen, wie Judah in seine Gedanken eindrang und wie er versuchte, den Schutzwall zu durchbrechen, den Cael nur mit viel Kraft aufrechterhalten konnte. „Mercy Raintree.“ Cael sprach den Namen mit Ehrfurcht aus. Sie war der derzeit mächtigste Empath der Welt. Niemand konnte sich wie sie in die Gefühle und Gedanken anderer hineinversetzen.
    „Mercy Raintree“, sagte Judah mit eiskalter Zurückhaltung, „gehört mir. Mir allein gebührt es, sie zu töten.“

1. KAPITEL
    Das Haupthaus lag inmitten eines Waldes aus uralten Bäumen. Das erste Haus war vor zweihundert Jahren erbaut worden, und der ursprünglichen Struktur waren seitdem Flügel hinzugefügt worden. Zwei

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