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BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

Titel: BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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sie verstand nicht immer alles, was sie hörte. „Natürlich bist du anders. Du bist ein Mitglied der königlichen Familie! Dein Onkel ist unser Dranir, und deine Mutter die mächtigste Empathin der Welt.“
    Eve schüttelte den Kopf. „Ich bin mehr als nur eine Raintree.“
    Ein Schauer aus Angst durchfuhr Sidonia. Das Kind spürte die Wahrheit, auch wenn es noch nicht wusste, was die Wahrheit war. Sidonia nahm ein Glas aus dem Schrank und schenkte Apfelsaft ein. „Du bist etwas ganz Besonderes, mein Schatz.“ Und du wirst nie erfahren, wie besonders du bist, wenn es dei ner Mutter und mir gelingt, dein Geheimnis zu bewahren.
    Mercy Raintree saß im Gras. Immer wenn sie etwas beschäftigte, meditierte sie auf dem Amadahy Pointe. Mit geschlossenen Augen und offener Seele, empfangsbereit für die positive Energie, die sie aus diesem heiligen Ort ziehen konnte, konzentrierte sie sich auf das, was ihr am wichtigsten war: ihre Familie.
    Sie spürte die drohende Gefahr. Aber von wem oder was sie ausging, wusste sie nicht. Dante und Gideon waren in Schwierigkeiten. Vielleicht hatten sie einfach nur Ärger in ihrem jeweiligen Beruf? Oder persönliche Probleme?
    Sie wusste aus Erfahrung, dass ihre Brüder nach Hause kamen, wenn sie es brauchten. Keine lebende Kreatur konnte die Grenzen der Heimstatt der Raintrees und ihres Schutzzaubers überschreiten, ohne dass der Hüter davon Kenntnis hatte. Und sie spürte eine anhaltende Unruhe, die nichts mit ihren Brüdern oder irgendeinem anderen Mitglied der Raintree zu tun hatte. Eine Sehnsucht, die sie im Zaum halten musste, weil sie war, wer sie war, wegen ihrer Pflicht der Familie gegenüber. Immer wenn diese seltsamen Gefühle sie aus dem Tritt brachten, stieg sie auf den Berg und meditierte. Aber heute blieb die Unsicherheit.
    War das eine Warnung?
    Vor sieben Jahren hatte sie zugelassen, dass dieser Hunger sie in Gefahr brachte. Was folgte, war eine Begegnung, die ihr Leben verändert hatte. Sie wollte – konnte – sich der Angst nicht ergeben. Und bis auf die kurzen Besuche bei Gideon oder Dante würde sie den Schutz von Sanctuary nicht mehr verlassen. Nie wieder.
    Der Privatjet der Ansara war vor einer halben Stunde in North Carolina gelandet. Ein Mietwagen stand bereits für Judah bereit. Er hatte gewusst, dass sein leichtsinniger Cousin Greynell ein Sicherheitsrisiko war, aber er war sich nicht im Klaren darüber gewesen, wie viel Macht Cael über den Jungen hatte.
    Judah hatte Cael bisher nur aus einem einzigen Grund zu keinem Duell auf Leben und Tod herausgefordert: weil sie Brüder waren. Aber wenn er sich erst um Greynell kümmerte, müsste Judah seinen Bruder besiegen. Für Judah gab es wenig Zweifel daran, wer den Mordanschlag an diesem Morgen zu verantworten hatte.
    Er fuhr Richtung Südwesten, auf die östlichen Ausläufer der Great Smoky Mountains zu. Richtung Sanctuary.
    Von Kindesbeinen an hatte Judah den mächtigen Feind studiert. Er wusste, dass es sein Schicksal war, eines Tages Rache zu nehmen und jedes einzelne Mitglied der Raintree auszulöschen. Aber die Zeit war noch nicht gekommen. Wenn sie sich zu früh gegen die Raintree auflehnten, waren sie zum Versagen verdammt.
    Es war bedauernswert, dass Mercy Raintree gemeinsam mit ihren Brüdern und allen anderen Mitgliedern ihres Clans sterben musste. Aber trotz aller Vorteile, die ihm daraus erwachsen könnten, sie zu seiner Sklavin zu machen – er konnte nicht zulassen, dass auch nur eine Raintree überlebte. Nicht einmal Mercy.
    Jedes Mitglied der Ansara wusste, dass Mercy Judah gehörte. Er hatte ein Anrecht auf sie, genau wie auf Dante Raintree. Es war Judahs Vorrecht, ihre Gaben in sich aufzunehmen, wenn sie starben. Und der andere Bruder, Gideon, gehörte Claude. Cael war rasend vor Wut gewesen, als Judah Claude das Recht eingeräumt hatte, den dritten königlichen Raintree umzubringen.
    Cael war gefährlich geworden. Nicht nur für Judah, sondern für die Ansara. Er konnte es nicht länger vor sich herschieben.
    Der Anruf kam um neunzehn Uhr zweiundvierzig am Sonntagabend. Mercy, Eve und Sidonia saßen auf der Terrasse hinter dem Haus. Sidonia wiegte sich in ihrem Schaukelstuhl, und Eve saß bei Mercy. Am westlichen Horizont schien nur noch eine dünne Linie orangefarbenen Abendlichts. Grillen zirpten, während sich die Nacht über Sanctuary senkte.
    Mercy war den ganzen Tag unruhig gewesen. Und jetzt, nach dem Anruf, wusste sie, warum sie sich Sorgen gemacht hatte. Sie verließ Sanctuary nur

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