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BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01

Titel: BACCARA MAGISCHE MOMENTE Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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selten für längere Zeit. Während der Jahre hatte ihre empathische Gabe sich verstärkt. Einfach nur die Straße in Waynesville entlangzugehen erwies sich oft schon als Herausforderung. Die Gedanken und Gefühle anderer Menschen bombardierten sie bereits, wenn sie ihnen nur in die Augen sah. Und Gott bewahre, dass jemand sie aus Versehen berührte. Jeder Schutzzauber, den sie verwandte, hatte seine Grenzen.
    Mit achtzehn Jahren hatte sie die Berge verlassen, um aufs College zu gehen. Die Universität von Tennessee war aufregend gewesen, aber auch beängstigend. Mithilfe ihrer Familie – Dante hatte dafür gesorgt, dass mehrere Angehörige ihres Clans das gleiche College besuchten – hatte Mercy den Abschluss geschafft. Aber außerhalb der Grenzen des Heiligtums zu leben hatte ihr gezeigt, wie sehr sie auf den Schutz von Sanctuary angewiesen war. Ihre empathische Gabe war ebenso sehr ein Fluch wie ein Segen.
    Dr. Huxley war ein Freund der Familie und wusste von Mercys Gaben. Er kannte aber auch den Preis, den Mercy zahlte, und rief nur in Notfällen an. Heute Nacht war so ein Fall. Es hatte einen Unfall gegeben – kaum eine Meile entfernt von der Grenze.
    „Bist du sicher, dass ich Brenna nicht bitten soll, bei Eve zu bleiben, und mit dir kommen soll?“ Sidonia stand neben Mercys weißem Escalade, Eve auf dem Arm.
    „Du machst dir zu viele Sorgen. Dr. Huxley ist mit der Polizei auf dem Weg. Ich werde nicht lange allein sein.“
    „Übertreib es nicht. Du weißt, wie schwach …“
    „Falls etwas passiert, wird Dr. Huxley mich nach Hause bringen.“ Mercy setzte sich hinter das Steuer ihres Geländewagens. Sie konzentrierte sich auf die Straße und drückte aufs Gaspedal. Wahrscheinlich lag das Leben der Unfallopfer jetzt in ihren Händen.
    Weniger als fünf Minuten nachdem sie die Grenzen von Sanctuary verlassen hatte, fand sie die zwei Fahrzeuge, die frontal zusammengeprallt waren. Wie konnte so etwas passieren, bei klarer Sicht, noch dazu auf einem geraden Abschnitt des Highways? Hatte einer der Fahrer etwas getrunken? Mercy eilte auf das nächstgelegene Fahrzeug zu, ein roter Sportwagen, der fast zur Unkenntlichkeit zusammengedrückt worden war. Ohne den blutüberströmten Körper des Fahrers auch nur zu berühren, wusste sie, dass er tot war.
    Aber sie konnte Leben im anderen Fahrzeug spüren. Als sie auf den rauchenden Ford zuging, hörte sie ein Stöhnen. Sie musste schnell arbeiten, um das Paar zu befreien. Der Fahrer, ein Mann mittleren Alters, war hinter dem Steuer gefangen. Die Frau neben ihm war es, die die Geräusche von sich gab. Ihr blasses Gesicht war mit Blut beschmiert.
    Mercy fasste mit beiden Händen durch die zerbrochene Scheibe auf der Beifahrerseite und berührte die Frau. Die schrie verängstigt auf, wurde jedoch still, als Mercy begann, den Schmerz aus ihrem Körper zu ziehen. „Ich heiße Mercy. Ich bin hier, um dir zu helfen.“
    Endlich gelang es der Frau zu sprechen. „Ich bin Darlene und – mein Gott, mein Mann. Keary …“
    Mercy streckte eine Hand aus und strich über Kearys rechte Schulter. Sie spürte kein Leben. Der Mann war tot.
    Sie wandte sich wieder Darlene zu. Sie musste verhindern, dass sie verblutete. Mercy konzentrierte sich darauf, das Leben der Frau zu erhalten. Sie zog den Schmerz und das Leiden in ihren Körper. Mercy zitterte unter den Qualen. Sie musste bei Bewusstsein bleiben. Sie benutzte ihre innere Kraft und die mächtigen Gaben der Raintree und begann, ihre Magie wirken zu lassen.
    Judah hatte Greynells Fährte aufgenommen. Nachdem er seinen Mietwagen in einiger Entfernung abgestellt hatte, schlich Judah sich in den Wald.
    Plötzlich, ohne jede Vorwarnung, durchfuhr Judah ein heftiger Schlag. Versuchte Cael telepathisch, seine Aufmerksamkeit zu erregen? Nein, die Verbindung führte nicht zu Cael, sondern zu einer Frau. Sie befand sich irgendwo in der Nähe. Und sie war keine Ansara. Nein, diese unglaublich mächtige Magie kam von seiner Erzfeindin. Mercy Raintree.
    Er spürte sie tief in sich, als wäre sie ein Teil von ihm. Sie war ihm nah, so nah wie Greynell. Und sie befand sich mitten in einem Heilungszauber. Warum sie sich für einen einfachen Sterblichen die Mühe machte, war ihm ein Rätsel. Sie verausgabte sich. Damit machte sie sich verwundbar für Greynell, ohne es zu ahnen. Deshalb hatte er den Unfall verursacht, der Mercy aus den sicheren Grenzen von Sanctuary gelockt hatte.
    Er konnte die unglaublich starke Energie, die von Mercy ausging,

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