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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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mit widerlichem Geräusch zur Seite.
    Knack.
     
     
    Wie die anderen auch, so wurde auch Heavens Körper in dieser Welt jenseits der Wirklichkeit nicht zu Staub und Asche.
    Er löste sich auf – in Nichts.
    »Nein«, knirschte Wyando.
    Die anderen hatte er gehen lassen. Diesen Leib wollte er nicht verlieren. Noch nicht. Er wollte seine Schönheit noch schauen, sich daran berauschen, daran denken, was hätte sein können, wenn nicht alles dagegen gewesen wäre...
    Wyando ließ Heavens Leichnam nicht los.
    Und der Körper, der durchscheinend zu werden begonnen hatte, gewann wieder an Substanz. Bis Wyando Heavens Gewicht in seinen Armen spürte, ihr noch im Tode faszinierendes Gesicht dem seinem entgegen hob...
    ... und dann zuckte er zurück, als Heaven plötzlich die Augen öffnete. Augen, die leer waren – im wahrsten Sinne des Wortes einen Augenblick lang. Dann füllten sie sich. Und Wyando sah, dass nichts mehr darin war von dem, was Heaven vorhin noch zu all den Gräueln getrieben hatte...
    »Was...«, begann sie. Ihre Stimme war nicht mehr als ein Hauch, der fast noch verwehte, ehe er Wyandos Ohr erreichte.
    Er schüttelte den Kopf. Lächelte. Das Leben kehrte zurück,
ihr
Leben. Er fühlte es unter seinen Händen, wie ihre Muskeln sich unter der neugewonnenen Kraft strafften. Und das bloße Gefühl genügte, auch die seinen zu regenerieren. In einer Zeitspanne, die ebenso Sekunden wie Ewigkeiten währen konnte...
    Dann löste Heaven sich aus seinem Griff. So plötzlich und ungestüm und mit einem Entsetzen im Blick, dass er erschrak.
    Stumm wies sie nach oben.
    Er folgte der Richtung ihres Deutens – und sah den Drachen!
    Wie eine gewaltige purpurfarbene Wolke, die eine Laune des Wetters in diese eigentümliche Form gedrückt hatte, schwebte er am farblosen Himmel von Wyandos Traumwelt.
    Doch er schreckte den Arapaho nicht. Nicht mehr, nun, da er wusste, dass er sich ihm nicht allein stellen musste. Denn das Entsetzen in Heavens Blick war etwas anderem gewichen. Eisige Entschlossenheit glitzerte nun im Grün ihrer Augen.
    Nichts von dem wurde ausgesprochen. Doch es lag in der Luft dieser Welt, die nur aus Gedanken bestand...
    Die Schwingen des Drachen peitschten die Luft und entfachten einen Sturm, in dem allein schon Tod und Verderben spürbar waren. Doch Heaven und Wyando trotzten ihm.
    Wieder waren Worte nicht vonnöten. Ihre Gedanken verbanden sich, und so wusste Heaven, dass alles nach Plan lief, als der Arapaho dem Sturm plötzlich nachgab, sich davon wirbeln ließ – um einen Lidschlag später in anderer Gestalt gegen den Drachen anzugehen.
    Als Adler schoss er auf das mächtige Haupt des Drachen zu, wich einem Schwall purpurfarbenen Feuers aus und riss mit seinen Krallen den Schuppenpanzer des Ungetüms auf. Leuchtendes Blut schoss daraus hervor. Der Drache brüllte, spie wieder Feuer.
    Heaven sah die Flammenwalze auf sich zu rasen. Ein Gedanke genügte, um den Symbionten dazu zu veranlassen, sie zur Gänze einzuhüllen. Die Schwärze schützte sie vor dem Feuer, und als die Woge vorüber war, öffnete sich der hautenge Kokon so weit, dass sie sehen konnte, was weiter geschah.
    Der Adler ging den Drachen mit blanker Todesverachtung an, konzentrierte seine Attacken auf den Schädel des Ungeheuers. Und doch war es ein Kampf wie die Auseinandersetzung zwischen David und Goliath. Diesen hier jedoch drohte »David« zu verlieren...
    Heaven handelte, als ein neuerlicher Feuerstoß den Adler streifte und taumeln ließ.
    Als Fledermaus stieg sie auf, schwirrte auf den Kopf des Drachen zu. Der Symbiont umhüllte ihren Tierkörper gerade so weit, dass sie noch fliegen konnte.
    Heaven hatte eine Idee – so selbstmörderisch, dass der Drache nicht damit rechnen würde. Und vielleicht lag darin ja seine Schwäche.
    Für einen Augenblick sah es so aus, als wollte sie sich auf eines seiner Augen stürzen – jenes, das entlang einer tiefen Narbe milchig weiß geworden war.
    Doch dann drehte die Fledermaus im letzten Augenblick ab – und verschwand im Maul des Ungeheuers!
    Wie ein Stein raste Heaven den Schlund des Drachen hinab.
    Nichts im Innern des Monstrums war von organischer Substanz, nichts, was irgendwie an die Eingeweide eines wirklichen Lebewesens erinnert hätte.
    Und doch herrschte keine Leere hier drin. Dinge, deren Präsenz allein genügte, den Geist zu zermürben, waren überall, stinkend und in sich lebend.
    Heaven wusste, dass sie nicht länger als Sekunden hier verweilen durfte, ohne selbst

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