Beefy ist an allem schuld
anhängen. Aber wenn wir jetzt abhauen, sind wir freie Menschen, und mit unserem Verstand und unseren Fähigkeiten steht uns die Welt offen. Wir werden schnell andere Mittel und Wege finden, zu Geld zu kommen. Es liegt auf der Straße.» Er setzte sich.
Holzbein erhob sich sofort. «Fünfhundert Pfund sind fünfhundert Pfund», sagte er. «Ich schlage vor, daß wir hierbleiben, bis wir Beefy zu fassen kriegen.»
Schließlich trug Hecks Beredsamkeit den Sieg davon. Sie legten ab, als gerade die Arbeiter von Danby zu Fuß oder mit dem Rad durch die sinkende Herbstsonne nach Hause strebten. Die Maschine fing an zu tuckern, der Bug des kleinen Bootes nahm Kurs auf die Kanalmitte. Langsam gewannen sie Fahrt. Die steinernen Ufereinfassungen wurden bald von Schilfrohr abgelöst. Die Fabriken blieben zurück und machten Bäumen und Feldern Platz, und die Menschen friedlichen Kühen, die knietief im weißen Dunst weideten.
Das kleine Fahrzeug glitt davon und nahm Ida mit den flammendroten Haaren und ihre Direktoren mit sich.
«», zitierte der Pfarrer am folgenden Montagmorgen.
«Was sagst du, Liebling?» fragte Sally, die gerade ins Auto stieg.
«Oh, nur ein Zitat», rief er, während er Wasser in den Kühler goß. Er schraubte den Deckel zu, brachte die Gießkanne in die Garage, verriegelte die Tür hinter sich und sprang auf den Fahrersitz. «Alles in Ordnung, Sally?» fragte er und legte ihr liebevoll die Hand aufs Knie.
«Ja, danke, John.»
«Sitzt du bequem da hinten, Beefy?»
Aber Beefy war zu glücklich, um zu antworten. Der Wagen brauste davon, Beefys neuer Welt entgegen. Langsam entschwand die Gemeinde von St. Judas. St. Judas und die Lebenden und die Toten blieben zurück: Mr. Macmillan und der Kirchenvorstand, die arme Lizzie Tubb, die nüchterne Kirche und das schöne, freundliche neue Gemeindehaus, die Fischbratküchen, die Kneipen und die Kinos. Danby entschwand ihren Blicken, und Beefys Augen wandten sich nach vorn, Shepherd’s Delight zu mit seinen blauen Bergen und seinem blau aus den Schornsteinen aufsteigenden Rauch, und er wußte, schon bald, sehr bald würde er in seinem eigenen kleinen Garten stehen. Ganz deutlich sah er es vor sich: Er stand über die Tür des Stalls gelehnt und kraulte dem Schwein Emilie den Rücken, bis es sich hinwarf und sich begeistert grunzend in der Streu wälzte. Es war Sonntagabend, und von der nahen Kirche klang sein Lieblingschoral herüber. Und während er zuhörte, ging die Sonne hinter den blauen Bergen unter, und er trat ins Haus, in sein eigenes kleines Häuschen, zog die roten Vorhänge zu und setzte sich mit einem Wildwestschmöker in die Ecke - irgendwie, er wußte nicht recht wie, hatte er bis dahin auch lesen gelernt.
Leonard St. Clair
Die Falle
Roman, 216 Seiten, DM 24,-
Dieser originelle, kenntnisreiche und sehr präzise Thriller von atemberaubender Spannung aus der Welt des internationalen Juwelenhandels und der High Society stellt den erfolgreichen Autor erstmals dem deutschen Leser vor.
«Das Halsband der DuBarry. Drei international bekannte Juwelenhändler sind durch ums Leben gekommen. Bei allen dreien stellte sich heraus, daß sie vorher ihre Konten bis auf den letzten Heller geräumt hatten. Und das Geld ist verschwunden. Offenbar waren sie in gegangen. Eine rund und munter ablaufende Story mit routiniert gesetzten Überraschungseffekten.» Die Welt
Imre Magyarffy
Mazel Tov
Nur die erste Million macht Mühe
Roman, 288 Seiten, DM 28,-
«Eine verschlüsselte Reportage von Schiebern, Helfern und Helfershelfern in München und Düsseldorf. Ein urkomischer Gaunerroman.» Bremer Nachrichten
«Meister des Betrugs schröpfen die Reichen - eine Gesellschaftssatire. Dieses Buch ist eine willkommene Rarität unter den vielen banalen, heiteren Romanen.» Nürnberger Nachrichten
«Informativ aus erster Hand, flüssiger Stil, größte Spannung.»
Capital
«Der Roman hängt sich an eine wahre Begebenheit: an schwindelhafte Gemäldeverkäufe, denen vor allem rheinische Industriebosse zum Opfer fielen. Die Schauplätze sind genau bezeichnet. Das Buch, flott geschrieben, gehört nicht dem landläufigen Thril-ler-Genre an. Das Vergnügen beruht nicht nur auf der ersten Million, sondern auch auf dem genialen Einfall.»
Frankfurter Allgemeine
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