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Begegnung im Schatten

Begegnung im Schatten

Titel: Begegnung im Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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anscheinend so stabil war, dass es noch nicht einmal hohl klang. Und natürlich bestand für Fritz kein Zweifel, dass er eine Hülle, ein Gehäuse vor sich hatte.
    Vom Dispatcher hatte Fritz die Nachricht erhalten, dass der Schichtsteiger vorbeikommen wolle, um sich das anzuschaun – „wenn die Übergabestation wieder flott ist“.
    Erich Lange steuerte seinen heftig tuckernden schweren Bulldozer die Baggerstrasse entlang, der ein beachtliches Bündel Bahnschienen hinter sich her schleifte.
    Fritz Hegemeister handelte.
    Durch aufgeregtes Armeschwingen machte er auf sich aufmerksam.
    Der Kumpel Erich Lange brachte die Maschine zum Stehen.
    Staunend und ungläubig stand Erich, beklopfte den Fund, murmelte immer wieder „Menschenskind, das ist ein Ding!“, und ließ sich zeigen, wo genau es in der Kohle stak.
    „Das muss hier weg“, forderte Fritz. „Es behindert mich beim Baggern, das siehst du doch.“
    „Ja, ja. Aber ich würde warten, bis der Steiger kommt!“
    „Das kann dauern. Ich habe einen Berg Kohle auf dem Planum liegen. Den muss ich aufnehmen, wenn’s Band wieder läuft. Kommt ja sonst alles durcheinander. Also, was ist!“
    „Na ja“, sagte Erich zögernd. Er lüftete den Helm und kratzte sich am Kopf.
    „Los, häng ab und schieb’s rüber. Hierher.“ Fritz machte einige Meterschritte vom Kohlestoß weg, bis er sich außerhalb der Arbeitsrichtung des Baggers befand. „Bis hierher“, rief er.
    „Mann, wer weiß, was das ist. Wir sollten nicht… Na, meinetwegen.“
    „Was es ist? Sieht aus wie ein solcher Amishuttle. Aber das kriegst du nicht kaputt, wenn’s die Jahre nicht geschafft haben… Also!“
    Erich bestieg seine Maschine, ließ den Diesel aufknattern, dass eine blauschwarze Qualmwolke für Augenblicke die Sicht nahm, und zerrte die Schienenlast ein Stück weiter, damit sie die weiteren Manöver nicht behindere. Dann senkte er den Schild, tuckerte behutsam an die Fundsache heran und berührte sie so sanft, wie man es weder ihm noch dem robusten Bulldozer zugetraut hätte.
    Erich schob das Ding ein paar Meter, setzte um, dirigierte erneut, bis er den notwendigen Ansatz gefunden hatte, und er bugsierte das Klobige auf die von Fritz bezeichnete Stelle. „Ich will damit nichts zu tun haben“, rief er. „Aber halt mich ja auf dem Laufenden!“ Er hängte das Schienenbündel wieder an und gab Gas… – Um das mächtige Kettenfahrwerk des Baggers herum trat Arne Mattau, der Schichtsteiger.
    Er grüßte knapp und richtete sofort an den Baggerführer etwas grantig die Frage: „Was soll der Kohleberg auf dem Planum und was hast du…“ Dann brach er den Satz ab. Ein sichtbarer Ruck ging durch seine Gestalt. Der Gegenstand aus dem Flöz war in sein Blickfeld geraten. Nach Sekunden der Starre tat er einige Schritte darauf zu, stand sprachlos davor, bewegte den Kopf, um das Ausmaß des Körpers zu erfassen, und legte die Finger flach auf die Wandung, als wollte er dort etwas erfühlen. Dann fuhr er sich mit der Hand über das Gesicht, hinterließ dort eine braune Spur, und wandte sich Fritz Hegemeister zu. „Wo genau hat das gesteckt?“ Und heftig: „Warum, zum Teufel, hast du es nicht gelassen, wo es lag?“
    Fritz schritt wortlos zu der Stelle am Flöz. Deutlich zeichnete sich die Höhlung ab, ein Teil des Abdrucks, den der Körper in der Kohle hinterlassen hatte. „Hier“, er wies mit der Hand. „Schließlich muss es weiter gehen“, fügte er patzig hinzu.
    Mattau schwieg eine Weile. „Hier geht nichts weiter“, entgegnete er herrisch, setzte dann jedoch versöhnlicher hinzu: „Weißt du, was das bedeutet?“ Er ruderte mit dem linken Arm andeutungsweise in Richtung Blechgehäuse. „Eine Sensation ist das, nicht auszudenken!“
    Ein Geländewagen rollte schwankend heran, brachte Marianne Huber zur Frühschicht.
    Sie sprang ab. „Was ist denn hier los?“, rief sie, „Glückauf!“, holte sie den Gruß nach. „Das Band steht, ein Dreckhaufen auf dem Planum und – was, um Himmels Willen, ist das für ein Monster?“ Sie blickte auf den Steiger, auf ihren Kollegen und dann noch auf den Fahrer des Jeeps, der ausgestiegen war und den Fund neugierig betrachtete.
    Es antwortete niemand.
    Mattau leuchtete mit seiner Handlampe in die Höhle im Flöz, als gäbe es darin wer weiß was zu entdecken. Dann wandte er sich Fritz Hegemeister zu: „Kannst du noch hier bleiben? Wegen der Fragerei…“, erläuterte er. Als Fritz nach Sekunden des Begreifens nickte, fuhr der Steiger

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