Begleiterin fuer eine Nacht
glühte sowohl von der Sonne, die sie am Nachmittag abbekommen hatte, als auch von dem Öl, das er während der Massage bei ihr benutzt hatte. Der Duft von Lavendel umgab sie immer noch.
Sie trug praktisch kein Make-up. Nicht dass sie es brauchte. Ihr Gesicht war makellos, und ihre Wimpern waren so natürlich dicht, dass kein Mascara nötig war, um ihre ausdruckstarken Augen weiter hervorzuheben.
„Ich habe nicht erwartet, dass du so schnell fertig bist.“ Keine seiner Freundinnen hatte sich je in weniger als einer Stunde geduscht und angezogen, geschweige denn in unter fünfzehn Minuten.
Sabrina zuckte mit den Achseln. „Tut mir leid, dich zu enttäuschen.“
„Komm, wir können genauso gut früher in die Stadt fahren und etwas Sightseeing vor dem Abendessen machen.“ Egal was, nur um diesem Cottage und der Versuchung, sie nackt auszuziehen, zu entkommen.
Die hübsche Stadt Healdsburg war zentral zwischen Alexander Valley, Chalk Hill und Dry Creek Valley gelegen. Daniel war von dem Restaurant, das Tim ihm empfohlen hatte, nicht enttäuscht, und Sabrinas Appetit nach zu schließen, schmeckte ihr das Essen auch. Während er sie massiert hatte, hatte er bemerkt, dass ihre Kurven fülliger waren als die all seiner Ex-Freundinnen, die kaum mehr als einen kleinen Salat oder ein paar Sashimi gegessen hatten, nur aus Angst, ein oder zwei Pfund zuzunehmen.
Ihm gefiel es, die Rundungen von Sabrinas Hüften und die Fülle ihrer Brüste zu spüren, und es erinnerte ihn daran, dass er sie schon viel zu lange nicht mehr berührt hatte. Schwere Entzugserscheinungen machten sich in Form eines unangenehmen Stechens in seinem Unterleib bemerkbar.
Während des Abendessens konzentrierte sich die Unterhaltung auf ihre Beobachtungen im Weinanbaugebiet. Er vermied alles, was irgendwie auf sexuelle Weise ausgelegt werden konnte, und Sabrina schien dasselbe zu tun. Auf dem Rückweg zum Cottage schwiegen sie beide. Er wusste, was in ihrem Kopf vorging, weil es auch seine Gedanken beherrschte: Sie würden sich heute Nacht ein Bett teilen.
18
Sabrina hatte die Spannung zwischen sich und Daniel schon den ganzen Abend über gespürt. Auf dem Rückweg hatte im Auto eine unangenehme Stille zwischen ihnen geherrscht. Als sie im Cottage angekommen waren, hatte Daniel den Fernseher eingeschaltet und es sich auf der Couch bequem gemacht.
Sie ließ sich Zeit im Badezimmer, aber es kam der Punkt, an dem sie es nicht länger hinausschieben konnte und sie mit einem einfachen Baumwollnachthemd ins Schlafzimmer ging. Doch es war immer noch leer. Sie schlüpfte unter die Decke und fragte sich, wann Daniel endlich ins Bett kommen würde.
Sie vermisste seine Berührung und seine Küsse mehr, als sie zugeben wollte. Es führte wirklich kein Weg daran vorbei. Sie wollte ihn, und sie wollte sich seine Nähe nicht länger verweigern. Zum Teufel mit den Konsequenzen! Holly hatte jetzt wahrscheinlich schon den Gefrierschrank mit genug Eiscreme aufgestockt, um ihr durch die schlimmste Zeit zu helfen, sobald Daniel weg war.
Der Fernseher verstummte, und ein paar Sekunden später kam Daniel ins Schlafzimmer und schloss die Tür hinter sich. Er ging direkt ins Badezimmer. Als Sabrina die Dusche wieder hörte, schüttelte sie nur den Kopf. Das müsste aufhören. Und sie würde dafür sorgen, dass das auch geschehen würde.
Daniel hätte nicht noch gequälter aussehen können, wenn ihm die Zähne gezogen worden wären. Und sie wusste, dass sie der Grund dafür war. Sie behandelte ihn nicht fair. Er hatte dafür bezahlt, Zeit mit ihr zu verbringen und sich zu amüsieren, und sie verdarb ihm den Spaß. Und gleichzeitig ihren eigenen Spaß.
Die Badezimmertür öffnete sich, und er trat nur mit seinen Boxershorts bekleidet heraus. Mit jedem Schritt, den er in Richtung Bett machte, schlug ihr Herz schneller. Sie hoffte, den Mut zu finden, um zu tun, was sie tun musste.
Die Matratze gab nach, als er sich auf das Bett setzte und gleich darauf unter die Bettdecke schlüpfte. Er griff nach der Lampe auf dem Nachtkästchen und schaltete sie aus.
„Gute Nacht, Holly.“
Er machte keinen Versuch, näher zu ihr zu rutschen oder ihr einen Gutenachtkuss zu geben. Ihr Herz schlug bis zu ihrer Kehle, aber sie konnte jetzt nicht mehr zurück.
„Wie helfen dir diese kalten Duschen?“
Sie bemerkte, wie er aufschreckte. Sekunden später ging das Licht wieder an. Er saß aufrecht im Bett und drehte sich zu ihr. Er sah wütend aus. Das war offenbar nicht der richtige
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