Bei Null bist du Tod
anzurufen, dann kommen die Jungs über die Grenze wie ein Schwarm Killerbienen. Sag Trevor, er muss unbedingt verhindern, dass Reilly diesen Anruf macht.«
»Er soll ihn überrumpeln?«
»Es ist schwer, Reilly zu überrumpeln. Überall in den Bäumen um das Haus herum sind Videokameras angebracht, und auf dem Gelände liegen in unregelmäßigen Abständen Landminen. Im Haus gibt es einen Überwachungsraum, von wo aus man die Kameras bedienen und die Landminen zünden kann. Jeder Fremde, der sich dem Haus nähert, wäre leicht auszuschalten.«
»Aber könnte er denn bei einem solchen Schneesturm sehen, wenn jemand kommt?«
»Nicht gut. Aber vielleicht gut genug.«
»Und er hat nur wenige Wachleute?«
»Als ich da war, hatte er manchmal überhaupt keine. Bei den vielen Videokameras braucht er die nicht.« Er trat an eine mit Holz verkleidete Wand, legte die Hände auf zwei Punkte und drückte zu, woraufhin ein Teil der Wand wegklappte und ein Hohlraum sichtbar wurde, in dem sich eine große, rechteckige Holzkiste befand. »So sieht’s aus. Ich wünsche deinen Leuten viel Glück.«
»Sie hätten bestimmt mehr Glück, wenn du warten und sie zu Reilly führen würdest.«
Er schüttelte den Kopf. »Ich habe dir alles gegeben, was ich dir versprochen hatte.« Er hob den Deckel der Kiste an. »Komm her.«
Sie trat zu ihm und warf einen Blick in die Kiste. »Mein Gott, das sind ja genug Waffen, um einen Krieg anzufangen.« Die Kiste war gefüllt mit automatischen Gewehren, Handgranaten, Messern, Pistolen …
»Reilly wollte immer, dass ich vorbereitet bin. Solche Waffenlager hat er überall im ganzen Staat versteckt. Dieses hier liegt seinem Hauptquartier am nächsten. Jedes Mal, wenn er mir einen Auftrag erteilt hat, hat er mich zuerst hierher geschickt, damit ich mir eine Waffe aussuche. Ich war mir nicht sicher, ob das Versteck noch da sein würde.« Er lächelte freudlos. »Aber warum hätte er es auflösen sollen, wenn er davon überzeugt ist, dass ich nie wieder in der Lage sein würde, wie ein denkendes menschliches Wesen zu funktionieren? Wahrscheinlich benutzt er es für die Ausbildung seines derzeitigen Lieblings.« Er nahm eine Pistole, ein Gewehr, ein Stück Draht, ein paar Stangen Dynamit und etwas Plastiksprengstoff aus der Kiste. »Weißt du, wie man mit einer Schusswaffe umgeht?« Als sie nickte, reichte er ihr die Pistole und nahm eine zweite für sich aus der Kiste. »Behalt sie immer bei dir. Leg sie keinen Augenblick weg.«
»Keine Sorge.«
Er gab ihr das Handy zurück. »Jetzt bist du auf dich allein gestellt.«
»Du auch. Aber es muss nicht so sein.«
»Doch, das muss es. Weil ich es so will. Und es tut gut zu wissen, dass ich in der Lage bin, eine eigene Entscheidung zu treffen.« Er ging zur Tür. »Wenn du hier bleibst und dich ruhig verhältst, passiert dir nichts.« Als er die Tür öffnete, fegte ein nasskalter Windstoß in die Hütte. Dann war Jock verschwunden.
Um Reilly zur Strecke zu bringen. Er hatte sich einen Vorsprung verschafft und wollte ihn nutzen.
Gott steh ihm bei, dachte Jane.
Sie klappte ihr Handy auf und wählte Trevors Nummer.
»Bleib, wo du bist«, sagte Trevor. »Wir sind in Boise. Wir kommen so schnell wie möglich.«
»Keine Sorge, ich werde mich schon nicht allein irgendwohin auf den Weg machen. Ich würde sowieso nur halb blind durch den Schnee stapfen und auf eine von Reillys Landminen treten oder eine von seinen Kameras aktivieren.« Sie sah hinaus in den fallenden Schnee. Er schien dichter zu werden. »Kannst du nicht Venable anrufen und die CIA oder Homeland Security dazu bringen, dass sie die ganze Gegend hier einkesseln?«
»Erst wenn du in Sicherheit bist.«
»Ich bin in Sicherheit.«
»Von wegen. Du hockst auf Reillys Türschwelle. Außerdem könnten die eh auf die Schnelle keine solche Operation auf die Beine stellen. Erst recht nicht bei den ganzen Konflikten zwischen den verschiedenen Behörden. Die würden am Ende noch Fehler machen und Reilly warnen, so dass er seine Leute aus dem Trainingslager aktiviert, von dem Jock dir erzählt hat. Und wenn Reilly wirklich über so viele Schlupflöcher verfügt, wie Jock behauptet, würde er ihnen womöglich sogar durch die Lappen gehen.« Sie hörte ihn etwas zu jemand anderem sagen. »MacDuff studiert gerade die Landkarte. Sieht so aus, als könnten wir mit dem Auto in einer Stunde bei dir sein. Eine Viertelstunde, wenn wir fliegen. Wir sind unterwegs. MacDuff will einen Hubschrauber organisieren,
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