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Bei Null bist du Tod

Bei Null bist du Tod

Titel: Bei Null bist du Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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falls das verdammte Scheißwetter es erlaubt.« Wieder hörte sie Stimmen im Hintergrund. »Mario mietet einen Jeep mit Schneeketten und macht sich sofort auf den Weg. So oder so, wir werden zu dir kommen.« Er legte auf.
    Nach dem Gespräch fühlte sie sich schon ein bisschen besser. Sie war nicht ganz allein. Sie konnte Trevor anrufen und seine Stimme hören.
    Wem wollte sie eigentlich etwas vormachen? Sie war in ihrem ganzen Leben noch nie so allein gewesen wie hier in dieser baufälligen Hütte, nur wenige Kilometer von Reillys Unterschlupf entfernt.
    Okay, aber sie hatte eine Waffe. Ihre Hand umklammerte den Griff der 357er Magnum.
    Sie schob einen Stuhl unter die Türklinke, kauerte sich in die Ecke in der Nähe des Ofens und schlang die Arme um die Knie, um sich zu wärmen. Dieser Propangasofen würde wahrscheinlich verhindern, dass sie erfror, aber gemütliche Wärme verbreitete er nicht.
    Also gut, Trevor. Schnappen wir uns den Schweinehund.
     
    Jemand war in der Nähe.
    Jock blieb stehen und lauschte.
    Er hatte von der Hütte aus erst wenige hundert Meter zurückgelegt, als er plötzlich etwas … spürte.
    Jetzt konnte er es auch hören. Das Knirschen von Schritten im Schnee.
    Wo?
    Auf der Straße, von wo er gekommen war.
    Wer? Die Wachen waren immer in der Nähe des Hauses postiert, nicht so weit weg. Doch jetzt, da Reilly sich mit Grozak eingelassen hatte, war er womöglich vorsichtiger geworden.
    Aber wenn das einer der Wachmänner war, dürfte Jock ihn eigentlich nicht hören. Lautlosigkeit war eins der obersten Gebote bei Reilly. Geräusche verrieten Ungeschicklichkeit, und die duldete Reilly nicht.
    Noch ein knirschender Schritt im Schnee.
    Die Schritte bewegten sich auf die Hütte zu, wo er Jane zurückgelassen hatte.
    Verdammt, dafür hatte er keine Zeit.
    Dann musste er sie sich nehmen.
    Er wirbelte herum und bewegte sich lautlos durch den Schnee.
    Das heftige Schneetreiben behinderte seine Sicht. Erst als er sich bis auf wenige Meter genähert hatte, konnte er etwas erkennen.
    Da vorne, ein dunkler Schatten. Groß, sehr groß. Lange Beine …
    Die Entfernung einschätzen.
    Stille.
    Er musste lautlos sein.
     
    Wo blieben sie bloß? Es war mindestens eine Stunde her, dass sie Trevor angerufen hatte. Jane warf einen Blick auf ihre Uhr. Eine Stunde und fünfzehn Minuten. Noch kein Grund zur Panik. Die Straßen waren in einem schrecklichen Zustand, und der Schnee war in der letzten halben Stunde immer dichter geworden. Vielleicht war Trevor mit seiner Schätzung zu optimistisch gewesen.
    Es klopfte an der Tür. »Jane?«
    Sie zuckte zusammen. Die Stimme kannte sie. Gott sei Dank, sie waren da. Sie sprang auf, lief zur Tür und schob den Stuhl zur Seite. »Was hat euch so lange aufgehalten? Ich dachte schon –«
    Ein Handkantenschlag traf ihr Handgelenk und ließ die Pistole zu Boden fallen.
    »Tut mir Leid, Jane.« In Marios Stimme lag echtes Bedauern. »Ich hätte das lieber nicht getan. Das Leben ist manchmal einfach beschissen.« Er drehte sich zu dem Mann um, der neben ihm stand. »Lieferung wie versprochen, Grozak.«
    Grozak. Fassungslos starrte Jane den Mann an. Das war das Gesicht des Mannes, dessen Foto Trevor ihr gezeigt hatte. »Mario?«
    Er zuckte die Achseln. »Es war nicht zu vermeiden, Jane. Sie und Ciras Gold scheinen ganz oben auf Grozaks Liste zu stehen, und ich musste –«
    »Sparen Sie sich die Erklärungen«, sagte Grozak. »Ich bin nicht hergekommen, damit Sie meine Zeit vergeuden.« Er hob eine Hand und richtete eine Pistole auf Jane. »Raus hier. Wir werden Reilly einen Besuch abstatten. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie ungeduldig er Sie erwartet.«
    »Sie können mich mal.«
    »Ich will Sie lebend, aber ob Sie unversehrt sind, ist mir egal. Entweder Sie kommen mit oder ich zerschieße Ihnen eine Kniescheibe. Für das, was Reilly mit Ihnen vorhat, macht es nichts, wenn Sie ein bisschen beschädigt sind.«
    Jane starrte Mario immer noch ungläubig an. Mario ein Verräter?
    »Mario, was haben Sie getan?«
    Er zuckte die Achseln. »Tun Sie, was er sagt, Jane. Wir haben nicht viel Zeit. Ich hatte schon befürchtet, dass Trevor vor mir hier eintreffen würde, aber sein Hubschrauber musste in irgendeinem Kaff landen, und jetzt versucht er verzweifelt, einen Mietwagen aufzutreiben.«
    »Eigentlich war ich enttäuscht«, sagte Grozak. »Ich hatte mich schon darauf gefreut, Sie beide an Reilly auszuliefern. Damit wäre ich auf der sicheren Seite gewesen.«
    »Wenn Trevor herkommt

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