Bei Null bist du Tod
knappen Stunde noch gesehen.«
»Wo?«
»Er ist ungefähr sechs Kilometer von hier entfernt in einer Seitenstraße aus meinem Auto ausgestiegen.« Sie versuchte, sich an den Namen der Straße zu erinnern. »Ich weiß nicht mehr, welche es war. Ich habe nicht darauf geachtet.«
»Donnell wurde in der Justine Street überfahren. Der Fahrer hat sich aus dem Staub gemacht. Ein Zeuge hat vom Fenster seiner Wohnung aus beobachtet, wie ein heller Wagen auf den Gehweg gefahren ist und Donnell überrollt hat.«
»Also kein Unfall?«
»Unwahrscheinlich. Nachdem Donnell bereits am Boden lag, hat der Fahrer zurückgesetzt und ihn nochmals überfahren.«
»Hat der Zeuge sich das Kennzeichen gemerkt?«
»Nein. Der junge Mann war angetrunken und reichlich neben der Spur. Wir können von Glück reden, dass er noch in der Lage war, die Polizei anzurufen und zu berichten, was er gesehen hat. Wo bist du? Ich werde dich von Manning abholen lassen, damit du eine Aussage machen kannst.«
Jane war immer noch fassungslos. »Sie haben ihn umgebracht.«
»Genau davon wirst du Manning überzeugen müssen.«
»Er wurde von einem hellen Wagen überfahren. Du fährst einen hellen Toyota Corolla. Donnell hatte dir gegenüber zugegeben, dass er mitschuldig an Mikes Tod war. Du bist gerade von der Beerdigung deines Freundes gekommen und warst verständlicherweise wütend.«
»Aber du hast doch Manning angerufen und ihm gesagt, dass Donnell sich stellen wollte.«
»Und dass du befürchtet hast, er würde ungeschoren davonkommen. Rechne doch mal eins und eins zusammen, Jane. Wäre es nicht nachvollziehbar, dass du deine Meinung geändert hast und noch mal zurückgefahren bist, um Selbstjustiz zu üben?«
»Nein.« Plötzlich fiel ihr ein, wie sie dieses blasierte Arschloch vor lauter Wut am liebsten überfahren hätte. »Ich mag ja in Versuchung gewesen sein, aber ich bin keine Idiotin.«
»Und wir werden die Zuständigen davon überzeugen müssen, dass du es nicht warst. Es wird vielleicht ein wenig dauern, aber das kriegen wir schon hin. Ich schicke einen Anwalt zur Dienststelle und komme in ein paar Stunden nach.«
»Mein Gott, glaubst du tatsächlich, dass die mir einen Mord anhängen werden?«
»Jedenfalls will ich es auf keinen Fall darauf ankommen lassen, also will ich lieber vorbereitet sein. Wo bist du jetzt?«
»Vor Donnells Studentenwohnheim.«
»Bleib da.« Joe legte auf.
Wie gelähmt schaltete sie das Handy ab.
»Donnell ist tot?«, fragte Trevor.
»Der Täter hat Fahrerflucht begangen. Ein heller Wagen.« Sie schüttelte den Kopf. »Das ist verrückt. Joe glaubt, die könnten mich für die Täterin halten.«
»Nein.« Trevor ließ den Motor an und fuhr los. »Das wird nicht passieren.«
»Wo wollen Sie hin? Joe hat gesagt, ich soll hier warten, bis Manning –«
»Und ganz sicher hat er auch die besten Absichten, aber ich werde nicht zulassen, dass man Sie einsperrt, und sei es nur für kurze Zeit. Es gibt zu viele Möglichkeiten, an einen Häftling heranzukommen.« Er hielt neben Janes Wagen an, in dem Bartlett saß. »Steig aus. Wir fahren zum Flughafen.«
»Den Teufel werden wir tun«, blaffte Jane ihn an. »ich fahre nirgendwo mit Ihnen hin.«
»Sie fahren zum Flughafen«, sagte Trevor, als Bartlett auf die Rückbank sprang. »Danach können Sie machen, was Sie wollen. Aber ziehen Sie mal die Möglichkeit in Betracht, dass die Donnell umgebracht haben, um einen potenziellen Zeugen zu eliminieren. Dann dämmert Ihnen vielleicht, was hier gespielt wird. Mike Fitzgerald und Paul Donnell sind tot, dabei waren sie nur Randfiguren. Eigentlich sind die hinter Ihnen her. Und wenn Sie sich in die Nähe von Eve und Joe begeben, landen die ebenfalls auf der Abschussliste. Wie wollen Sie die beiden beschützen, wenn Sie eingesperrt sind?«
»Es ist doch überhaupt noch nicht gesagt, dass ich eingesperrt werde. Die brauchen doch nur meinen Wagen zu untersuchen, um festzustellen, dass er nicht beschädigt ist.«
»Aber sie werden ihn vielleicht erst mal für eine gründliche Untersuchung dabehalten. Und bis alles geklärt ist, wird man auch Sie festhalten. Wollen Sie das Risiko eingehen? Denken Sie darüber nach.« Er trat das Gaspedal durch. »Wenn wir am Flughafen ankommen, möchte ich wissen, wie Sie sich entschieden haben.«
Vier
»Das soll der Flughafen sein?« Jane zog verwundert die Augenbrauen hoch, als Trevor auf eine Nebenstraße außerhalb Bostons abbog und neben einem riesigen Hangar hielt.
»Ich habe
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