Bella und Edward: Edward - Auf den ersten Blick (German Edition)
Dachluke auf und wir kletterten hinein. Der Laden war leer, die Alarmanlage beschränkte sich auf Fenster und Türen. Ich ging direkt zum Buchstaben H , während Diego sich auf den Weg in die Musikabteilung im hinteren Teil des Geschäfts machte. Ich hatte gerade Hale durch und nahm mir einfach das nächste Dutzend Bücher; damit würde ich ein paar Tage beschäftigt sein.
Ich sah mich nach Diego um, der an einem der Kaffeetische saß und die Rückseiten seiner neuen CDs studierte. Ich zögerte kurz, dann setzte ich mich zu ihm.
Es fühlte sich komisch an, weil es mir auf eine quälende, unangenehme Weise vertraut war. So hatte ich schon früher dagesessen – an einem Tisch, jemandem gegenüber. Ich hatte mich unterhalten und an Dinge gedacht, die nichts mit Leben und Tod, Durst und Blut zu tun hatten. Aber das war in einem anderen, inzwischen fast verblassten Leben gewesen.
Das letzte Mal, als ich mit jemandem an einem Tisch gesessen hatte, war dieser Jemand Riley gewesen. Die Erinnerung an jenen Abend fiel mir aus verschiedenen Gründen schwer.
»Wie kommt’s, dass du mir im Haus noch nie aufgefallen bist?«, fragte Diego plötzlich. »Wo versteckst du dich?«
Ich lachte und zog gleichzeitig eine Grimasse. »Normalerweise hocke ich immer irgendwo hinter Freaky Fred.«
Er rümpfte die Nase. »Im Ernst? Wie hältst du das aus?«
»Man gewöhnt sich dran. Hinter ihm ist es nicht so übel wie vor ihm. Außerdem ist es das beste Versteck, das ich bisher gefunden habe. Keiner kommt in Freds Nähe.«
Diego nickte, sah aber immer noch irgendwie angewidert aus. »Das stimmt. Auch eine Art, am Leben zu bleiben.«
Ich zuckte die Achseln.
»Wusstest du, dass Fred einer von Rileys Lieblingsvampiren ist?«, fragte Diego.
»Echt? Wie das?« Keiner ertrug Freaky Fred. Ich war die Einzige, die es versuchte, und das auch nur aus Selbstschutz.
Diego beugte sich verschwörerisch zu mir herüber. Ich hatte mich bereits so an seine seltsame Art gewöhnt, dass ich noch nicht mal zusammenzuckte.
»Ich habe eins seiner Telefonate mit ihr belauscht.«
Ich schauderte.
»Ich weiß«, sagte er und klang erneut verständnisvoll. Aber es war natürlich kein Wunder, dass wir uns verstanden, wenn es um sie ging. »Das war vor ein paar Monaten und Riley erzählte ganz aufgeregt von Fred. Nach dem, was ich gehört habe, vermute ich, dass einige Vampire bestimmte Dinge tun können. Mehr als normale Vampire, meine ich. Und das ist gut – etwas, wonach sie sucht. Vampire mit besonderen Fähigkeiten.«
»Was für Fähigkeiten?«
»Alles Mögliche offenbar. Es gibt Gedankenleser und Tracker und einige können sogar in die Zukunft sehen.«
»Ach komm.«
»Im Ernst. Ich schätze mal, Fred kann Leute absichtlich irgendwie abstoßen. Es läuft alles nur in unserem Kopf ab. Er sorgt dafür, dass wir den Gedanken, in seiner Nähe zu sein, abstoßend finden.«
Ich runzelte die Stirn. »Und was ist daran gut?«
»Es hält ihn am Leben, oder? Und dich hält es offenbar auch am Leben.«
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