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Benny und Omar

Benny und Omar

Titel: Benny und Omar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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zu vermitteln sei. Wer wollte denn eine Neunjährige, die schon lange nicht mehr ›süß‹ war. Und jetzt war sie weg! Er versuchte, sich zu beruhigen.
    »Also wer? Wer hat sie genommen?«
    Jessica und Pat sahen sich nervös an.
    »Sag schon, Dad. Wer ist es?«
    Pat Shaw holte tief Luft … und sagte es ihm.
     
    Mohamed Gama stand bei dem Wachhäuschen an der Zufahrt zu Marhaba.
    » Asslama , Mohamed«, sagte Benny und blinzelte, weil ihn der Glanz von Gamas Kopf blendete.
    Der Wachmann grunzte. Das war das Höchstmaß an Höflichkeit, das er erreichen konnte.
    »Wie geht’s?«
    Mohamed ließ sich erweichen. Er senkte seine Augen auf Bennys Höhe. »Wie geht was?«
    »Weiß nicht. Alles. Das Leben, die Familie, die Kinder.«
    »Willst du wissen, wie es Kaheena geht?«
    »Ja«, sagte Benny.
    »Mach dir keine Sorgen um sie. Es geht ihr gut.«
    »Wie geht’s mit ihren Beinen?«
    Mohameds Gesichtsausdruck veränderte sich. Nicht sehr, nur um die Augen herum wurde er ein bisschen weicher. »Wir haben von EuroGas einen Rollstuhl bekommen. Das gefällt dem Mädchen sehr.«
    »Das ist ja toll.«
    Gama setzte sich und zündete sich eine Zigarette an – für ihn ein Akt unerhörter Disziplinlosigkeit. »Gestern hat sie zwei Schritte gemacht.«
    Benny grinste. »Zwei! Sie mag Sie, Mohamed.«
    Gama zuckte die Achseln. »Es liegt an meiner Frau. Sie wollte schon immer …« Seine Stimme verlor sich.
    »Ja, ich weiß wie Mütter sind. Sagt sie schon was?«
    Der Wachmann saß auf der weiß getünchten Stufe. Er war immer noch größer als Benny. »Nein. Keine Wörter. Noch nicht. Aber ich hoffe, das kommt bald. Sie weint jetzt nicht mehr so viel.«
    »Ja, sie hat schwere Zeiten hinter sich.« Er legte Gama eine Hand auf die Schulter. »Hören Sie, Mohamed, ich weiß, dass Sie sich ganz schön eingesetzt haben, um Omar zu retten. Ich gebe Ihnen keine Schuld oder so. Auch wenn wir alle irgendwie Feinde waren.«
    Wenn man Gama nicht besser gekannt hätte, dann hätte man schwören können, dass er lächelte. » Suchram, Sidee , Binny.« Er sah dem kleinen irischen Jungen in die Augen. »Ich glaube, dass Omar Ben Ali vielleicht gar nicht gerettet werden wollte. Dann hätte man ihn in ein Erziehungsheim gesteckt. Ich glaube, er mag sein Leben so, wie es ist.«
    »War«, korrigierte Benny.
    Gama schnippte seinen Zigarettenstummel in den Sand. Wer kümmerte sich in einer fremden Sprache schon um die Grammatik?
    »Habe ich Chancen, sie irgendwann zu sehen?«
    Der Wachmann dachte nach. »Frag mich in einem Monat wieder. Und wenn mir dann zu dir nur gute Gedanken einfallen, ja.«
    »He, Mohamed, das ist Erpressung.«
    Gama stand auf. Die Zigarettenpause war vorbei.
    Benny machte ein finsteres Gesicht. »Ich werde mich bemühen. Aber versprechen kann ich nichts.«
    »Es liegt an dir.«
    » Asslama , Mohamed«, sagte Benny und wandte sich zum Gehen. »Bis später.«
    »Inshalla« , stimmte der Wachmann an.
    »Ja, inshalla. «
    Benny war erst ein paar Schritte gegangen, da rief Gama seinen Namen. Er drehte sich um und wurde von etwas Glitzerndem geblendet.
    Zuerst dachte Benny, der Wachmann ziele mit dem reflektierenden Licht seiner Glatze direkt auf ihn. So wie man mit einem Geodreieck Licht an die Decke des Klassenzimmers werfen kann. Mohameds Arme hingen an seinem Körper herab, ganz gerade, wie die Arme eines irischen Tänzers. Benny fing auf, was immer es war, bevor er es auf die Nase bekam. Die Umrisse waren ihm vertraut, selbst in seiner geschlossenen Faust. Langsam faltete er seine Finger auf. Der Affe in seinen Innereien zog an ihnen wie an der Kette einer Klospülung. Es war die Kette mit dem Masken-Medaillon, die Omar von seinem Hals gerissen hatte! Was bedeutete das? Er rannte zurück zu dem Wachhäuschen.
    »Mohamed. Was ist damit?«, verlangte er zu wissen. »Lebt Omar? Hing das in den Bäumen? Haben Sie ihn erwischt, als er Kaheena besuchte? Bitte sagen Sie es uns.«
    Gama schwieg.
    Benny hüpfte enttäuscht auf der Stelle. »Ach Gama, haben Sie ein Herz, Sie Blödmann! Lassen Sie mich nicht hängen! Sagen Sie es mir! Sagen Sie es mir!«
    Mohamed hatte eigentlich vorgehabt, mit diesem Hinweis ein wenig Rache zu nehmen an dem irischen Jungen und ihn zu necken. Aber er lenkte ein. »Samir Asaad fand das in Kaheenas Hand, kurz bevor ich sie von der Psycho-Farm abholte. Er weiß nicht, wie es dahin gekommen ist.« Mohamed hielt inne und durchbohrte Benny mit einem Blick. »Und ich weiß es auch nicht.«
    Bennys Mund klappte auf

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