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Beruf(ung) Trader

Beruf(ung) Trader

Titel: Beruf(ung) Trader Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovanni Cicivelli
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mit Traden zu erwirtschaften.
    TABELLE 2 : Fixkosten eines Traders (Beispiel)
Wohnkosten (monatlich)
500 €
Lebenshaltungskosten ohne Wohnkosten (monatlich)
500 €
Strom, Internet, Newsfeeds usw.
400 €
Krankenversicherung
100 €
Urlaubsgeld/Risikovorsorge
500 €
Summe
2.000 €
    Jede einzelne Position dieser Tabelle kann natürlich diskutiert und detaillierter ausgeführt werden – es geht mir hier nur um ein einfaches Beispiel. Die Handelskosten sind schon bei der Gewinnberechnung berücksichtigt und treten hier nicht als Kosten in Erscheinung. Zusätzlich muss der Trader dauerhaft die Kosten für neue Computer erwirtschaften. Bleiben wir jedoch bei unserem einfachen pauschalen Kostenansatz: Wer im Monat 2.000 Euro als Minimalziel durch Traden erwirtschaften muss, der benötigt nach Handelskosten, aber vor Steuern, jeden Monat einen Gewinn von etwa 2.700 Euro. Zumindest mittelfristig muss es natürlich gelingen, einen höheren Betrag zu erwirtschaften, um das eigene Arbeitskapital weiter aufzubauen.
    Kein Trader sollte sich seine Ergebnisse „schöndenken“: Einzahlungen in die eigene Altersversorgung sind notwendig. Vielleicht kann man ein oder zwei Jahre darauf verzichten, aber auf Dauer ist der Verzicht auf gesonderte Rücklagen in jedem Fall ein Fehler. Denn wer die Altersversorgung nicht erwirtschaftet, der prognostiziert für sich, mit 70 Jahren oder später noch als Trader zu agieren, weil das bis dahin angehäufte Kapital nicht ausreicht. Wie diese Altersvorsorge konkret organisiert ist, kann der Trader anders als ein Angestellter individuell beantworten. Es dürfte für viele in unserem Business kein Problem darstellen, das Geld freiwillig in das gesetzliche Rentensystem zu zahlen oder eine (steuerbegünstigte) Kapitallebensversicherung zu füttern. Aber auch diese Entscheidung hängt von den persönlichen Lebensumständen ab. Wer schon mehrere Jahre Geld in das Rentensystem eingezahlt hat, der kann das Konto bis zu einer bestimmten Größenordnung freiwillig auffüllen. Insbesondere Neueinsteiger können nicht abschätzen, ob sie langfristig beim Traden bleiben: Wer wieder in den „ordentlichen“ Beruf einsteigen muss, dem könnte die Zeit als Trader später bei der Rentenberechnung fehlen.
    Kommen wir zur Ausgangsfrage zurück: Wie viel Kapital benötigt ein Trader als Startkapital? Das liegt an ihm selbst und seinem Tradingerfolg. Wenn man mit 10.000 Euro jeden Monat ein Kapitalergebnis von 27 Prozent erzielen muss, dann ist das insbesondere zu Beginn sicherlich etwas ambitioniert. Insofern halte ich 25.000 Euro für eine minimale Kapitalausstattung für den Beginn der Karriere als Aktientrader. Besser wären freilich 50.000 Euro, denn der Erfolgsdruck ist bei einer größeren Startsumme deutlich geringer. Trader, die mit Margin-Konten agieren, kommen sicherlich mit einem kleineren Startbetrag hin. Die Anforderungen an das Risiko- und das Money-Management steigen mit dem Kapitalhebel. Nebenberufliches Traden kann man schon mit 5.000 Euro beginnen, immer vorausgesetzt, man muss nicht von seinem Erfolg als Trader leben.
    Finanzielle Selbstorganisation
    Jeder Trader sollte seine Finanzen zweckmäßig organisieren. Zum Glück kann man heutzutage mit verschiedenen Konten und Unterkonten arbeiten. Eine sinnvolle Idee ist es, sich jeden Monat automatisch vom Handelskonto ein „Gehalt“ zu überweisen. Das Geld fließt dann automatisch auf das Girokonto, von dem die laufenden Ausgaben bezahlt werden. Ohnehin macht es Sinn, keinerlei Defizit zuzulassen und die Miete immer rechtzeitig zu begleichen, denn Sollzinsen stehen gegen die eigene Leistung als Trader und Nachfragen vom Vermieter stören ebenfalls nur. Das Konto für den Alltag kann noch mehr: Hier kann man auf Unterkonten Rücklagen für den Urlaub oder die Rente einzahlen. Es gehört dann zur Selbstdisziplin, dass das Geld auf den Unterkonten für andere Zwecke tabu ist.
    Regelmäßig „auscashen“
    Als Teil des übergeordneten Risiko-Managements sollte ein Trader regelmäßig Geld vom Tisch nehmen. Das ist insbesondere dann sinnvoll, wenn man das notwendige Kapital bereits angesammelt hat und in seiner Komfortzone tradet. Auch kann ein anwachsendes Trading-Kapital zur Sorglosigkeit verführen. Die Positionen werden zu groß, die Disziplin geht verloren oder andere „falsche“ Verhaltensweisen treten zutage.
    Der US-Poker-Profi Chris „Jesus“ Ferguson hat für No-Limit-Pokerspieler einmal den sinnvollen Ratschlag ausgegeben, dass wer

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