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Betoerendes Trugbild

Betoerendes Trugbild

Titel: Betoerendes Trugbild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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trat, strich Zachary ihr bedauernd über den Rücken.
    Zu ihrem großen Ärger schloss er dann die Tür zu seinem Flügel ab. Er sagte nichts dazu und Samantha fragte nicht. Sie wollte nur noch in ihr Zimmer und unter die Dusche hüpfen, um seine Berührungen abzuspülen.
    Vor ihrer Zimmertür drehte sie sich noch einmal um und sah Zachary an. Zum ersten Mal sah sie in seinen Augen den Ausdruck, von dem Carrie gesprochen hatte. Ein eisiger Schauer kroch über ihre Wirbelsäule. Sie blinzelte und er lächelte sie an, griff galant ihre Hand und presste einen Kuss auf den Handrücken. Doch sie hatte es sich nicht eingebildet: Einen Moment lang hatte er sie mit einem bösartigen, kalten Blick bedacht.
    Angst lag eigentlich nicht in ihrer Natur, aber Samantha war sich sicher, dass sie Zachary Winters nicht zum Feind haben wollte. Bevor sie abreiste, sollte sie besser alle Spuren, die sie hinterlassen hatte, sorgfältig beseitigen. Die Checkliste dazu hatte sie im Kopf. Fotos, Fingerabdrücke, Speichelreste an Tassen und Gläsern, Duschabflüsse – es war nicht ihr erstes Abenteuer. Doch dieses Mal würde sie besonders sorgfältig sein und Michael würde sie es ebenfalls raten.
    „Bis heute Abend, Samantha.“ Nun wirkte sein Gesicht wieder glatt, sein Lächeln charmant.
    Dieser rabiate Wechsel verstärkte ihr Unwohlsein und sie musste sich fast zu einer Erwiderung zwingen. „Bis heute Abend, Zach. Lass mich nicht wieder sitzen, sonst muss ich mich woanders trösten.“
    Er griff sich an die Brust. „Das würde ich nicht ertragen.“ Mit einer angedeuteten Verbeugung eilte er davon und Samantha fragte sich, wie ernst gemeint seine Antwort wirklich war.
    In ihrem Zimmer musste sie den Impuls unterdrücken, noch einmal nachzusehen, ob die Madame Récamier auch wirklich in ihrem Koffer war, aber sie hielt sich zurück. Zu groß war ihre Angst, dass Zachary aus unvorhergesehenen Gründen noch einmal zurückkommen könnte.
    Shorts, Shirt und Unterwäsche warf sie auf das Bett, dann ging sie ins Badezimmer. Eine ganze Weile ließ sie das Wasser einfach nur auf ihren Kopf prasseln. Das Bedürfnis, Zacharys Berührungen abzuwaschen, ließ einfach nicht nach. Ihr Duschgel duftete nach Pfirsich und lenkte ihre Gedanken von den grauen Augen ab, die immer wieder vor ihr auftauchten – diese unnachgiebigen, grauen Augen mit dem gnadenlosen Ausdruck darin. Sie schüttelte sich.
    „Warum stehst du eigentlich jedes Mal unter der Dusche, wenn ich mit dir reden will?“
    Vor lauter Schreck, Michaels Stimme so unerwartet zu hören, ließ Sam die Flasche mit dem Duschgel fallen. Sollte sie jemals mit ihm zusammenwohnen, würde sie ihm Hausschlappen mit Glöckchen und Stepptanzsohlen kaufen. Jede Katze war eine Niete im vergleich zu diesem Leisetreter. Eine Sekunde später errötete sie. Zusammenwohnen? Wo kam das denn her?
    Sie schob den Kopf hinter der Duschkabine hervor und streckte die Hand aus, den Finger krümmend winkte sie Michael zu sich. Das war genau das, was sie jetzt brauchte, um Zachary aus ihrem Kopf zu vertreiben.
    Neugierig kam Michael näher. Ein diebisches Lächeln breitete sich ohne ihr Zutun auf Sams Gesicht aus. „Glaub mir, für das, was ich mir vorstelle, solltest du dich lieber ausziehen.“
    Offen erwiderte er ihr Grinsen, konnte sich eine Antwort aber nicht verkneifen. „Und ich dachte, du duschst stets alleine. Oder ist das etwa die nächste Regel, die du für mich brichst?“
    Zwar verdrehte sie die Augen, aber auch Michael hatte nun ein wenig Schmeichelei verdient. „Schon wieder eine Anspielung auf München? Ich dachte, das Thema hätten wir zur Genüge durchgekaut. Aber wenn es dich beruhigt-“ Sie machte einen Schritt zur Seite, denn Michael trat nackt zu ihr in die Dusche und schlang die Arme um sie. Sie kuschelte sich an seine Brust und schloss unter die Augen. „Noch einen Orgasmus hätte ich damals einfach nicht überlebt. Dann wäre ich nicht mehr in der Lage gewesen, auch nur einen gerade Satz zu sprechen, geschweige denn, dich auszutricksen.“
    Er tätschelte ihren Hintern. „Das beruhigt mich in der Tat. Du hast mir ganz schön zu denken gegeben. Vor allem hab ich dich nicht mehr aus meinem Kopf bekommen.“ Er machte eine Pause und drückte einen Kuss auf ihre Stirn. „Gut, dass ich mir immer wieder das Video angesehen habe, hat es nicht unbedingt besser gemacht.“
    Sam hob den Kopf und sah ihn an. Fast ertrank sie in seinen warmen, braunen Augen. „Genug geredet. Besorg’s

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