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Vampirherz

Vampirherz

Titel: Vampirherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Kaiser
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Prolog
    Ängstlich wich Dana zurück, bis sie schmerzhaft mit dem Rücken an die kalte Wand des Parkhauses stieß. Ihr rötlich-blondes Haar klebte mit Angstschweiß bedeckt an ihrem Kopf, und in ihren weit aufgerissenen bernsteinfarbenen Augen stand die blanke Panik. Auf dem rattenähnlichen Gesicht ihres Verfolgers lag ein siegesgewisses Lächeln, das Dana eine eiskalte Gänsehaut über den Rücken jagte. Sein Gesicht war weiß wie ein Bettlaken, seine Augen leuchteten stählern und der blutrote Ring, der um seine Iris lag, tat ihr in den Augen weh und verstärkte noch sein furchterregendes Auftreten.
    „Jetzt entkommst du mir nicht mehr“ sagte er mit einer unangenehm leisen, rauen Stimme, und über sein Gesicht glitt ein noch grausameres Grinsen.
    „Komm mit mir“ Auffordernd streckte er die Hand aus.
    „Ich gehe nicht mit Fremden“ antwortete Dana mit einem trotzigen Blick auf den Fremden.
    „Dann muss ich dich zwingen“
    Er trat jetzt noch näher heran, so nahe, dass Dana vor Grauen schauderte. Sie fühlte seinen heißen, fauligen Atem auf ihrer Wange und fühlte wie der Mut sie mehr und mehr verließ. Sie war ihm wehrlos ausgeliefert. Auf einmal sah sie aus dem Augenwinkel etwas Silbernes auf sich zufliegen. Mit einem Aufschrei ließ sie sich fallen und kurz darauf hörte sie noch einen markerschütternden Schrei, bevor es dunkel um sie wurde.
    Als Dana es wieder wagte, die Augen zu öffnen, blickte sie direkt in zwei lang gezogene Augen, die so blau leuchteten wie das Meer an seiner tiefsten Stelle. Diese Augen lagen in einem markanten, aber dennoch fein geschnittenen alabasterfarbenen Gesicht. Seine vollen, geschwungenen Lippen verzogen sich zu einem erleichterten Lächeln.
    „Alles in Ordnung?“ fragte er mit einer dunklen, vertrauenerweckenden Stimme und strich Dana sanft über die Wange. Ein feiner Duft nach Blüten, Leder und Rauch umfing sie, ein Duft, den sie niemals vergessen sollte. Benommen richtete Dana sich auf.
    „Wer – wer bist du?“ fragte sie heiser.
    „Ich bin Francis.“
    „Du – du hast mir das Leben gerettet.“
    „Ist doch selbstverständlich. Komm, ich bringe dich nach Hause, Kleine.“
    „Ich bin schon acht!“
    „Verzeihung. Da kann man natürlich nicht mehr „Kleine“ sagen“ lachte er und hielt ihr seine Hand hin.
    Als Dana stand, waren ihre Knie immer noch erschreckend weich und sie fing an zu zittern wie Espenlaub. Ihr Körper sank gegen Francis und sie fing an, haltlos zu weinen. Seine Hand strich immer wieder tröstend über Danas Haar, bis die Schluchzer weniger wurden.
    „Lass uns gehen“ sagte er leise. Er legte den Arm um ihre Schultern und sie verließen das Parkhaus. Davor stand ein alter cremefarbener Mercedes, ein Taxi, auf dessen Leuchtschild nur noch das T und das X leuchteten. Francis öffnete die Beifahrertür und ließ Dana einsteigen. Dann setzte er sich hinter das Lenkrad und startete den Motor. Mit einem sanften Dieselbrummen setzte das Auto sich in Bewegung.
    Obwohl dieses schreckliche Erlebnis jetzt vorüber war, spürte Dana noch immer die Angst tief in ihren Knochen sitzen. Immer wieder sah sie dieses schreckliche Gesicht vor sich, spürte diesen heißen, fauligen Atem auf ihrer Haut. Angestrengt blickte sie durch das Autofenster und konzentrierte sich auf die Neonreklamen der Clubs, an denen sie vorbeifuhren, damit sie nicht wieder weinen musste.
    „Alles in Ordnung?“ holte Francis besorgte Stimme sie wieder zurück in die Wirklichkeit. Erschrocken zuckte Dana zusammen und blickte auf. Wie seltsam, dass seine Augen im Dunkeln leuchteten, so blau wie die Edelsteine, deren Namen ihr gerade nicht einfielen. Genauso wie die Augen des Mannes, der sie überfallen hatte, mit dem Unterschied, dass in Francis Augen nicht diese Kälte und Grausamkeit stand, Francis Blick war warm und schien alle ihre Ängste zu verschlucken. Und der schreckliche rote Ring um seine Augen fehlte.
    „Dieser Mann war so seltsam“ antwortete sie nachdenklich. “ Was war das für ein Mensch?“
    Francis warf Dana einen schnellen Blick zu, bevor er abbog.
    „Das war kein Mensch. Es war ein Strigoi.“
    „Was ist das?“
    „Das ist ein Vampir, der andere Vampire und Wesen der Nacht aussaugt, um deren Kräfte zu erreichen.“

    Dana wurde blass. „Aber warum wollte er mich entführen? Ich bin doch kein Vampir.“
    Francis seufzte. „Das ist eine lange Geschichte, und sie ist nicht für Kinderohren bestimmt. Es wäre zu schrecklich für Dich. Am besten

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