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Biss sagt mehr als tausend Worte

Biss sagt mehr als tausend Worte

Titel: Biss sagt mehr als tausend Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Moore
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man kann sie hinsetzen, anmalen, ihnen ihr Geläut in die Hand geben und die Bilder ins Netz stellen, und sie würden erst was davon merken, wenn die Sonne wieder untergeht und sie anknipst wie eine Lampe und sie sich fragen, wieso ihr Gebimmel grün ist und sie tausend Angebote von elfin_love.com im Postfach haben.)
    Ich weiß. Hammer, oder?
    Stellt sich heraus, die Gräfin hatte Flood, den alle nur Tommy nennen, zu ihrem Lakaien, Blutspender und Liebesäffchen
auserkoren, weil er nachts bei Safeway jobbte. Dann hat der alte Vampir, der die Gräfin gerade mal eine Woche vorher verwandelt hatte, Stunk gemacht und gesagt, er würde Tommy umbringen und ganz allgemein Jody das Leben zur Hölle machen. Okay, also, Flood und seine bekiffte Safeway-Nachtschicht, auch bekannt als die »Barbaren«, haben den Alpha-Vampir aufgetrieben, der in der Bay auf einer großen Jacht schlief, und sie haben ihm megateure Kunstwerke geklaut und die Jacht in die Luft gesprengt, während er noch an Bord war, was ihm ordentlich Pepperoni in seinen arroganten Arsch geblasen hat, und als er aus dem Wasser kam, haben sie ihm eine ganze Weile mit Harpunen und so Dingern zugesetzt. Ich weiß! Ogottogottogott! Ich weiß! Es bestätigt nur mal wieder, wie Byron so schön lyrisch sagt: »Mit der richtigen Dosis Dope und Dynamit sind selbst dunkle Mächte von ein paar Kiffern zu bezwingen.«
    Ich paraphrasiere hier. Der Satz könnte auch von Shelley sein.
    Okay, also, die Gräfin rettet den alten Vampir davor, gegrillt zu werden, und verspricht den Bullen (da waren so zwei Bullen), ihn wegzuschaffen und nie wieder zurückzukommen, aber als sie schliefen, hat Flood, der Jody um keinen Preis verlieren wollte, sie runter zu den Biker-Bildhauern gebracht und in Bronze gießen lassen. Und weil er der Gräfin dann erklären wollte, was das sollte, hat er der Bronze Löcher in die Ohren gebohrt, aber Jody hat sich in Nebel verwandelt, ist ins Zimmer geströmt und hat ihn zum Vampir gemacht. Was für ihn komplett überraschend kam, weil er gar nicht wusste, dass sie das eine wie das andere beherrschte. (Vernebeln und verwandeln, meine ich.)

    Und da waren sie dann beide Vampire, ewiglich in ihrer Liebe, aber in ihren nächtlichen Aktivitäten doch eher eingeschränkt. Da sich Jody bisher von Tommy ernährt hatte, war es ihr gar nicht in den Sinn gekommen, sich zu überlegen, wie sie ihren Hunger stillen würden, wenn auch Tommy ein Vampir war. Also gingen sie zuerst zu diesem Obdachlosen, nennen wir ihn »Fetterkatermann« (weil die Leute ihn so nennen), denn früher saß er auf der Market Street, mit Chet und einem Schild, auf dem stand: »ICH BIN ARM UND HABE EINEN FETTEN KATER.« Und am Ende haben sie den fetten Kater Chet gemietet, um sich von seinem Blut zu nähren. Leider stellte sich heraus, dass ein Großteil von Chets Katzenwanst nur Fell war, sodass sie ihn  – um den Beißvorgang zu erleichtern  – rasierten. Ich bin nur froh, dass ich damals noch nicht ihr Lakai war, denn ich glaube, wir wissen wohl alle, an wem die Katzenschur hängen geblieben wäre.
    Doch nein! Es hat nicht funktioniert. Ich weiß nicht genau, wieso. Jedenfalls hat sich William mit dem Schnaps, den er sich vom Geld für die Katzenvermietung gekauft hatte, stumpf gesoffen, und am Ende haben sie sich an ihm gütlich getan. Das war der Moment, in dem ich, die frisch designierte Prinzessin der Finsternis, in den Schoß der Gemeinde aufgenommen wurde. (Wobei mit »Schoß« in diesem Fall nicht das gemeint ist, was man damit üblicherweise verbinden würde. Danke der Nachfrage, aber so weit wollte ich es dann doch nicht kommen lassen.)
    Ich war diejenige, die Tommy auf das Spritzentauschprogramm hingewiesen hat, und er überzeugte die Leute mit seiner mageren Blässe davon, dass er ein Junkie war. Man hat
ihm Spritzen gegeben, mit denen die beiden William Blut abnahmen und es für die Gräfin im Kühlschrank aufbewahrten, damit sie es in ihren Kaffee träufeln konnte. Wie sich herausstellte, verträgt ein Vampir richtiges Essen und Trinken nur, wenn ein bisschen Menschenblut darin ist. (Die Gräfin mag Blut auf ihren Pommes, was gleichzeitig très cool und total krank ist.)
    Nachdem die Gräfin und Flood die Sache mit dem Blut im Essen ausgetüftelt hatten, war William, der Fetterkatermann, plötzlich verschwunden, und die Gräfin musste sich auf die Suche nach ihm machen, weil sie mehr Erfahrung bei der nächtlichen Jagd besaß, während Flood und ich Klamotten von einem

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