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Bittere Pille

Bittere Pille

Titel: Bittere Pille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schmidt
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Morde
waren?«
    »Wohl
wahr.« Heike nickte erstaunt.
    »Außerdem
hat sie mit irgendjemandem telefoniert, als wir aus dem
Arbeitszimmer ihres Mannes kamen, erinnerst du dich? Sie sagte,
dass der Gesprächspartner auf sich aufpassen solle -
sinngemäß.«
    »Es war Jan
Rüben, mit dem sie telefoniert hat?« Heike konnte es
nicht glauben. Plötzlich klang alles so logisch. »Er hat
Danni entführt, eine Tat, die nicht abgesprochen war. Und er
war es, der auf sich aufpassen sollte, weil die Polizei schon nach
ihm und dem gestohlenen Golf fahndete.«
    »Richtig.«
Stefan strahlte. »Also habe ich meine Schlüsse gezogen.
Zugegeben, dass sie ein Verhältnis mit Brechtmann hatte,
darauf bin ich nicht gekommen. Aber das hat sie uns
freundlicherweise ja selber erzählt.«
    Kalla räusperte
sich. »Ich werd dann man in die Cafeteria gehen, dann
könnt ihr zwei noch ein bisschen alleine sein.« Er
zwinkerte Stefan verschwörerisch zu. »Und du werd
schnell gesund, Mädchen. Das Radio braucht dich. Und ich
auch!« Er verließ den Raum. »Dem hast du es aber
angetan«, grinste Stefan, als sie alleine waren. »Er
ist ein echter Kumpel«, nickte Heike und rappelte sich im
Bett auf. »Aber davon mal ganz abgesehen … was ist
denn jetzt mit dieser Danni?«
    »Sie war meine
Sandkastenliebe, mehr nicht.« Stefan seufzte. Er hatte
befurchtet, dass Heike dieses Thema anschneiden würde, sobald
sie unter vier Augen waren. Immerhin war sie nach wie vor
eifersüchtig.
    »Mehr also
nicht?«
    »Nein - ich
schwöre!« Stefan hob zwei Finger wie zum Eid und grinste
schief. »Sie hat ein Kind, ist im Job schwer eingespannt und
vielleicht abends einsam. Aber sie hat schnell kapiert, dass ich
vergeben bin. Also - kannst locker bleiben!« Er beugte sich
zu ihr hinunter und küsste sie auf die Stirn. »Ich
gehöre doch zu dir!« Heike beruhigte sich. »Wie
geht es ihr jetzt?«    
    »Einigermaßen.«
Schulterzucken. »Der Schock sitzt tief, man wird ja
schließlich nicht jeden Tag entführt. Kommissar Ulbricht
hat übrigens eine nette Frau kennengelernt.«
    »Danni?«
Heike machte große Augen.
    »Nein«,
lächelte Stefan. »Aber ihre Mutter. Er hat sie bei der
Vernehmung heute Morgen kennengelernt. Und ich glaube, die beiden
waren sich auf Anhieb sympathisch, erzählte mir Ulbricht
jedenfalls vorhin, allerdings war die Entführung ein denkbar
schlechter Zeitpunkt für Amor, seine Pfeile
abzuschießen.« Er kehrte die Handflächen nach
oben.
    »Das wird auch
Zeit, dass unser Kommissar Verdammt mal eine Frau bekommt«,
erwiderte Heike. »Vielleicht ist er dann nicht mehr so
grummelig.«
    Stefan hatte da so
seine Zweifel. »Das bleibt abzuwarten«, erwiderte er.
»Ich hatte erwartet, dass sein Bild vom weiblichen Teil der
Bevölkerung jetzt ein für alle Mal verdorben ist, nachdem
er sich mit der Tatsache abfinden musste, dass eine Frau hinter den
Morden steckt. Er war ziemlich überrascht, hatte scheinbar in
eine andere Richtung ermittelt.«
    »Es war schlimm
genug für ihn, dass sich das LKA in die Sache eingemischt
hat«, lächelte Heike. »Ein herber Rückschlag
für sein Ego.«
    »Er wird es
überleben und freut sich schon auf den
Ruhestand.«
    »Wie geht es
jetzt weiter?«
    »Du wirst erst
mal gesund. Die Kugel hat dich an der Schulter getroffen, und ich
bin froh, dass sie dich nicht am Hals erwischt hat, denn dann
würden wir uns wohl kaum unterhalten können. Die
Ärzte sagen, dass du schon so gut wie über den Berg
bist.« Schiefes Grinsen. »Aber nur unter einer
Voraussetzung: Wir sollen in unserem Bericht über die ganze
Geschichte dafür sorgen, dass die Mediziner nicht alle
schlecht dastehen.«
    »Das ist ja wohl
Ehrensache«, schmunzelte Heike. Sie war froh, dass der
große Arzneimittelskandal aufgeklärt war. Die
Mörder saßen hinter Schloss und Riegel, aber alle
anderen Beteiligten würden noch eine ganze Zeit lang mit der
Sache zu tun haben. Das war ihr egal. Sie sehnte sich schon jetzt
wieder nach dem Studio der Wupperwelle. Es war höchste Zeit,
dass der kleine Sender mit einer heißen Story groß
rauskam.             

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