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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Nebel reflektierte das Licht und blendete ihn. Er schaltete sie wieder aus.
    »Wir brauchen einen Mann im Ausguck«, sagte er.
    Bevor er die Mannschaft rufen konnte, rammten sie frontal ein Hindernis. Die Nase des Boots stieg nach oben, und ihr Schwung erstarb. Es war, als wären sie auf Grund gelaufen.
    Petrow stellte den Motor auf Leerlauf.
    Er wartet in absoluter Stille. Schließlich setzte sich das Boot in Bewegung, es rutschte langsam rückwärts und stand dann wieder still. Petrow seufzte erleichtert. Aber er wagte es nicht, Gas zu geben.
    »Wir können hier nicht stehen bleiben«, sagte Wassili.
    Ein Matrose steckte den Kopf ins Ruderhaus. »Wir haben ein Leck, Kapitän«, sagte er. »Auf der Steuerbordseite vorn.«
    »Wie schlimm ist es?«
    »Ich glaube, ich kann es schließen«, sagte der Matrose. »Aber mehr davon vertragen wir nicht.«
    »Weck die anderen«, sagte Petrow. »Sie sollen ihre Anzüge anziehen. Dann tu, was du kannst.«
    Es war nur eine Vorsichtsmaßnahme und außerdem ein Bluff, der die Männer beruhigen sollte. Doch selbst in ihren Überlebensanzügen würden sie in diesem Wasser nicht lange durchhalten.
    Er drehte sich zu Wassili um. »Gib mir den Schlüssel. «
    »Ich denke nicht daran«, erwiderte der Mittelsmann.
    »Nimmst du ihn dann?«, fragte Petrow. »Wenn wir das Schiff verlassen müssen?«
    Wassili zögerte, dann griff er unter seinen Pullover und zog einen Schlüssel hervor, den er um den Hals hängen hatte.

    Petrow riss ihm den Schlüssel aus der Hand und schob sich an ihm vorbei nach draußen.
    Der Nebel hing in der Luft und schnitt wie schwebende Glasscherben in sein Gesicht. Kein Lufthauch war zu spüren, und bei abgeschaltetem Motor war die Stille absolut.
    Er blickte sich um. Eine dicke Raureifschicht überzog das Deck, während Dolche aus Eis von der Brücke, der Leiter und der Reling hingen. Jede Oberfläche, jede Leitung, jeder Quadratzentimeter des Schiffs war von Eis bedeckt.
    Das Schiff sah bereits tot aus.
    Wassili kam einen Moment später, von Kopf bis Fuß eingemummt, aber immer noch ohne Überlebensanzug. »Wieso hast du angehalten?«
    »Damit es das Boot nicht zerreißt.«
    »Aber wir können hier nicht bleiben«, wiederholte Wassili.
    Natürlich konnten sie das nicht, aber sie konnten es nicht riskieren, weiter im Dunkeln zu navigieren. Der Nebel machte es unmöglich, die Gefahr zu erkennen, und Ungeduld würde schnell zu ihrer Vernichtung führen. Doch bis zu einem gewissen Grad hatten sie anscheinend Glück. Eine leichte Brise begann die Luft zu bewegen, und der Nebel hob sich allmählich. Zusätzlich setzte die Dämmerung ein. So weit nördlich würde die Sonne nicht ganz über den Horizont steigen, aber es würde rasch heller werden. Petrow hoffte, dass sie dann einen Ausweg finden würden.
    Und doch schien selbst damit etwas nicht zu stimmen. Der Himmel war vor ihm am dunkelsten. Es müsste genau andersherum sein, das hellste Licht sollte vor ihnen sein. Es musste eine durch den Nebel erzeugte Sinnestäuschung
sein, aber es wirkte, als würde die Sonne an der falschen Stelle aufgehen.
    Ehe sich Petrow einen Reim darauf machen konnte, stieß etwas Schweres an das Boot und schob es zur Seite.
    »Was war das?«, fragte Wassili?
    Der Aufschlag hätte ein Eisberg sein können, der in der Strömung trieb. Doch als Petrow über die Bordwand blickte, sah er, dass das Wasser völlig ruhig blieb, das Eis bewegte sich nicht.
    »Alexander«, sagte Wassili.
    Petrow beachtete ihn nicht und ging nach vorn zum Bug. In der stärker werdenden Brise lichtete sich der Nebel rasch und gab die Sicht frei. Eine geschlossene Eisdecke erstreckte sich in alle Richtungen.
    »Mein Gott«, flüsterte Petrow.
    Das Eis war offenbar undurchdringlich, aber die Wahrheit war noch niederschmetternder. Die kraftlose Sonne hatte endlich begonnen, sich ein kleines Stück über den Horizont zu schieben, aber nicht links vor ihnen, wie es der Fall hätte sein müssen, sondern rechts hinter ihnen.
    Selbst Wassili erkannte den Fehler.
    »Du hast uns in die falsche Richtung geführt«, schrie er. »Wir sind die ganze Nacht nach Norden gefahren!«
    Petrow wurde schwindlig angesichts seines Irrtums. Einem Magnetkompass zu folgen, war in der Nähe des Pols tückisch, aber er war kein Anfänger. Und doch waren sie stundenlang auf die Gefahr zugesteuert, in das dichter werdende Packeis hinein, anstatt fort davon.
    »Wie konnte das…«, begann er.
    »Du gottverdammter Narr«, verfluchte ihn Wassili. »Du

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