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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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gewollt hätte.
    Jetzt, da er allein war, wurde er von Angst gepackt. McCarter erriet, dass er gelähmt war und es für die Männer weiter oben ausgesehen haben musste, als wäre er tot.
    Er war ins Bein getroffen worden. Es hatte sich eher angefühlt, als hätte er einen Tritt von hinten bekommen, ganz anders als er sich eine Schussverletzung vorgestellt hatte. Und auch wenn die Blutung nachgelassen hatte und es wahrscheinlich hilfreich gewesen war, dass sein Bein höher lag, hatte McCarter noch nie so viel Blut gesehen.
    Er spürte nichts, obwohl das Blut, der Schwerkraft folgend, von seinem höher gelagerten Bein auf seinen Rumpf gelaufen war und das Hemd getränkt hatte. Er musste wohl gelähmt sein. Es war eine merkwürdige Sache: Der Verstand funktionierte, der Verstand versuchte, die Gliedmaßen zu einer Bewegung zu veranlassen, und als nichts geschah, zog der Verstand seine Schlussfolgerungen und erstattete Bericht.
    Mehrere Minuten lag er so und überlegte, ob sein Schicksal oder das von Danielle schlimmer war. Doch anders als erwartet wurde seine Atmung nicht schwächer und kam zum Stillstand, vielmehr begann er eine dumpfe Empfindung in seinen Beinen wahrzunehmen. Es war kein Schmerz, sondern ein unangenehmes Kribbeln, wie wenn einem die Beine eingeschlafen sind.
    Es wuchs wellenartig an, und bald musste er unbedingt erneut versuchen, sich zu bewegen, nur um gegen dieses Gefühl anzukämpfen. Er rollte nach links, und der Tastsinn begann in seine Hände zurückzukehren.
    Unter großer Anstrengung gelang es ihm, sich von dem
Baum zu lösen. Dass er nicht gelähmt war, war eine große Erleichterung, dass er beträchtliche und immer noch stärker werdende Schmerzen hatte, das Gegenteil. Steif und kraftlos kroch er ein paar Meter und brach dann zusammen. Er blieb ein, zwei Minuten so liegen, das Gesicht in die Erde und die Kiefernnadeln gedrückt, ehe er endlich den Kopf hob.
    Beim Blick den Hang hinauf glaubte er, eine Gestalt über ihm stehen zu sehen, die Umrisse einer Person, einer Frau.
    Er blinzelte, um schärfer zu sehen, und der Schatten war verschwunden.
    Er hätte das Bild gern auf seinen Zustand zurückgeführt, aber es hatte real auf ihn gewirkt. Real genug, damit er versuchte, den Hang hinaufzusteigen.
    Auf allen vieren kroch er nach oben und kam auch einige Meter weit. Aber der Hang war zu steil für seinen geschwächten Körper, und der Untergrund zu lose. Er bröckelte unter seinen Händen, und McCarter begann zu rutschen, erst bis zu seiner ursprünglichen Position, dann weiter hinunter in den Nebel. Ein unaufhaltsames Abwärtstaumeln bis zu dem flachen Gelände am Ufer, wo er direkt neben seinem Rucksack zu liegen kam, den er eine halbe Stunde zuvor verloren hatte.
    Er sah ihn vorsichtig an und zog ihn dann zu sich heran, schloss die Reißverschlüsse und versuchte, einen Arm durch die Riemen zu fädeln. Doch ehe es ihm gelang, hörte er Geräusche aus dem Wasser.
    Es war Oco, der auf ihn zuwatete.
    »Sie haben die Statue mitgenommen«, sagte Oco. »Im Hubschrauber. Ich habe es gesehen.«
    »Ich weiß«, sagte McCarter. »Wir müssen Hilfe rufen.«
    Mit Ocos Unterstützung säuberte und verband er seine
Wunde und holte dann ein Satellitentelefon aus dem wasserdichten Behälter in seinem Rucksack. Er fuhr es hoch und war dankbar für das grüne Licht, das ihm verriet, dass das Signal durchkam.
    Sein benebeltes Gehirn versuchte sich zu erinnern, was er sagen sollte, die Akronyme, die ihm Danielle wieder und wieder eingetrichtert hatte. Umstände und Notfälle, an die er nicht hatte denken wollen und von denen der schlimmste jetzt wahr geworden war.
    Er drückte den Startknopf und wartete, bis die Satellitenverbindung hergestellt war. Eine Stimme meldete sich, ein Mitglied des Stabes in einem gesicherten Kommunikationsraum in Washington.
    McCarter brauchte jemanden von höherem Rang.
    »Hier ist Professor Michael McCarter«, sagte er. »Vom Projekt Ikarus. Mein Code ist sieben, sieben, vier, Tango, Foxtrott. Wir wurden angegriffen. Unser Status ist Mercury. Und jetzt geben Sie mir Arnold Moore.«

3
    Vierundzwanzig Stunden später und achttausend Kilometer entfernt wartete Arnold Moore, der Direktor des NRI. Zum zweiten Mal an diesem Tag hatte er eine schlechte Neuigkeit zu überbringen.
    Zuvor schon hatte er einem früheren Mitarbeiter von ihm namens Marcus Watson, der das NRI Jahre zuvor verlassen hatte, diese schlimme Nachricht übermitteln müssen. Er lehrte jetzt an der Georgetown

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