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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Blackcollars machte? Er war einer der drei Andersdenkenden, denn er fand, dass wir stattdessen das Programm der Gehenden Panzer ausbauen sollten.«
Jensen hustete kurz. »Das war vielleicht ein Fiasko. Es muss vierzig verschiedene Möglichkeiten geben, wie eine Rakete einen Mann in einem Schutzanzug aufspüren kann, und die Ryqril kannten sie alle. Es gab nach Navarre keine einzige Schlacht, in der die Geher nicht innerhalb der ersten halben Stunde ausgelöscht wurden. Kampfanzüge sind eine teure Form des Selbstmords.«
»Ich weiß. Es tut mir trotzdem leid, dass er sich nicht durchgesetzt hat. Plinry hat auch ohne die Schwierigkeiten, die Sie dem Planeten demnächst bereiten werden, genügend Kummer erlebt.« Galways Blick ruhte plötzlich intensiv auf Jensen. »Oder ist es Ihnen gleichgültig, was die Ryqril Ihretwegen Plinry antun werden?«
»Sie können die Schuld für die Vergeltungsmaßnahmen der Ryqril nicht uns zuschieben«, widersprach Jensen. »Wir befinden uns im Kriegszustand und haben eine Aufgabe durchzuführen. Wenn Sie glauben, dass wir den Schwanz einziehen und uns davonschleichen, weil Sie unschuldige Menschen bedrohen, sind Sie nicht einmal mehr verachtenswert.«
»Sie missverstehen mich. Ich versuche nicht, Ihre Handlungen zu beeinflussen. Sie bekommen das alles nur zu hören, weil Sie Ihre Freunde nicht wiedersehen werden; weil ich...« - er unterbrach sich und fuhr dann fort: »Wahrscheinlich wollte ich, dass jemand weiß, wie sehr mir das Schicksal der Bevölkerung von Plinry am Herzen liegt, auch wenn ich loyalitätskonditioniert wurde. Ich will nicht, dass sie wegen einer größenwahnsinnigen Mission, die unmöglich gelingen kann, leidet. Deshalb möchte ich, dass Sie alle sterben, bevor Sie weiteres Unheil anrichten können. Vielleicht sind die Vergeltungsmaßnahmen dann nicht so hart.«
Jensen schwieg einen Augenblick lang; er hatte Schmerzen und Müdigkeit beinahe vergessen. »Sie sprechen sehr überzeugend, das muss ich Ihnen lassen. Aber wie viel davon ist Wahrheit und wie viel rationale Erklärung für etwas, wozu Sie Ihre Konditionierung ohnehin zwingt?«
»Ich habe nicht erwartet, dass Sie verstehen würden ...« Galway unterbrach sich plötzlich und blickte ins Leere. Einen Augenblick später hörte Jensen es ebenfalls: das leise Geräusch laufender Füße. Galway hob den Laser, glitt vom Schemel, ging in die Hocke, hielt die Waffe wie ein Scharfschütze mit beiden Händen und zielte auf die Tür. Mit wild klopfendem Herzen holte Jensen tief Luft und sammelte seine letzten Kraftreserven für eine entscheidende Anstrengung.
Sie mussten nicht lange warten. Die Tür wurde unvermittelt aufgestoßen und krachte gegen die Wand.
Galways erster Schuss kam einen Sekundenbruchteil zu spät und entlud seine Energie in den Türrahmen, während eine schwarz gekleidete Gestalt hereinstürzte. In der Hand des Eindringlings blitzte ein Messer auf, während Galway neuerlich zielte; aber bevor der Präfekt feuern konnte, warf Jensen sein gesamtes Gewicht gegen den kreuzförmigen Rahmen, an den er gefesselt war, schob mit einem Arm und zog mit dem anderen. Das Querstück bewegte sich nur um einige Grad, doch das genügte, um Galways Aufmerksamkeit zu erregen, sodass er instinktiv den Laser leicht zu Jensen hinüberschwenkte.
Damit ging auch sein zweiter Schuss daneben, und schon traf der rechte Fuß des Blackcollars Galways Unterarm; der Laser wurde beiseitegeschleudert; das Messer näherte sich dem Hals des Präfekten...
»Töte ihn nicht!«, krächzte Jensen.
Doch der Blackcollar hatte das Messer bereits anders gepackt, sodass die Klinge seitlich wegstand, als stattdessen seine Faust Galways Hals traf. Der Präfekt brach mit ersticktem Keuchen zusammen; noch bevor er auf dem Boden aufschlug, hatte sich der Blackcollar umgedreht und schnitt die erste von Jensens Fesseln durch.
Jetzt erst erkannte Jensen das Gesicht unter der Schutzbrille. »Skyler?«, keuchte er.
»Ja.« Skylers Messer blitzte noch ein halbes Dutzend Mal, dann war Jensen frei.
»Wo ist Novak?«, fragte er, während er schwankend aufstand.
Nur Skylers rascher Zugriff bewahrte ihn davor, aufs Gesicht zu fallen, als seine Knie nachgaben; er sank auf den Stuhl zurück.
»Lass dir nur Zeit!«, beruhigte ihn Skyler. »Wir haben es nicht eilig.«
»Das glaubst du selbst nicht.« Jensen wartete, bis die weißen Flecken vor seinen Augen verschwanden. »Dieses Gebäude ist eine einzige riesige Todesfalle.«
»Das haben wir gemerkt.« Skyler

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