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Blackcollar

Blackcollar

Titel: Blackcollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Ja, er war tot, aber auch ein Toter hatte noch Verpflichtungen. Das Mindeste, was er tun konnte, war, Adamson die ganze Geschichte zu erzählen und ihm zu sagen, was für einen Menschen er all die Jahre geschützt hatte.
Und wenn er das hörte, würde der alte Sanitäter ihn vielleicht selbst töten.
Er senkte den Kopf, versuchte mit den gefesselten Händen das Gleichgewicht zu halten und machte sich auf den Rückweg.

Skyler erlangte das Bewusstsein mit dem Gefühl zurück, dass er aufrecht dasaß - das Kinn ruhte auf der Brust, und die Arme waren vorne zusammengebunden. In der Erwartung, sich in einer Verhörzelle der Sicherheit wiederzufinden, öffnete er vorsichtig die Augen.
Er befand sich aber in keiner Zelle und nicht einmal in einem Gebäude. Er saß keine fünf Meter von der Stelle, wo sie angegriffen worden waren, auf dem Erdboden; und zwar lehnte er am Rand der kleinen Lichtung mit dem Rücken an einem Baum. Die Beine konnte er bewegen, aber die Arme waren mit massiven Magnetschloss-Handschellen gefesselt - von der Art, wie man sie nur mit einem Spezialwerkzeug zu öffnen vermochte. Den nunchaku hatte man ihm abgenommen, ebenso die Schleuder, und die Messer und shuriken steckten auch nicht mehr in den verschiedenen Futteralen und Scheiden.
Er drehte den Kopf ein paar Grad nach links.
Flynn saß am nächsten Baum; sein Kopf ruhte noch immer auf der Brust, aber er wachte gerade auf, und die Augen waren auch schon halb geöffnet. Hinter ihm saßen O'Hara und Hawking an weiteren Bäumen; sie waren ebenfalls gefesselt und erlangten gerade wieder das Bewusstsein zurück.
»Du... bist... wach«, sagte eine Ryqril-Stimme.
Es hätte keinen Zweck gehabt, sich weiter schlafend zu stellen. Skyler schlug die Augen ganz auf und hob den Kopf.
Ein halbes Dutzend Sicherheitsleute waren auf der kleinen Lichtung verteilt. Ein paar von ihnen beobachteten die vier Gefangenen, und die anderen schauten in den offenen Belüftungsschacht. Ein paar Schritte abseits standen General Poirot, Oberst Bailey und ein unbekannter Mann, der die Abzeichen eines Leutnants trug. Dreißig Meter über der Lichtung schwebte ein Korsar wie ein Geier, der nur darauf wartete, dass seine Beute endlich verendete.
Und direkt vor Skyler - drei Meter entfernt - standen zwei bewaffnete Ryqril.
»Guten Tag, khassq -Krieger«, begrüßte Skyler den näher stehenden der beiden Aliens und versuchte die Fassung zu bewahren, als er das prunkvolle Wehrgehänge des anderen sah. Er hatte während des Krieges bereits ein paar khassq gegenübergestanden, und selbst mit all seinen Waffen und Fähigkeiten waren diese Begegnungen heikel gewesen. Und wo er hier nun unbewaffnet und mit gefesselten Händen dasaß, hätte er nicht einmal einem regulären Ryqril-Krieger entgegentreten wollen. »Ich bin Commando Rate Skyler.«
»Khassq... Krieger... Halaak«, grollte der andere, und Skyler merkte, dass sein Atem wieder etwas gleichmäßiger ging. Ein khassq würde sich nicht die Umstände machen, extra seinen Namen zu nennen, wenn er einen schnellen und leichten Kill plante. Die gegenseitige Bekanntmachung bedeutete, dass er zumindest noch eine Weile warten wollte, bevor er sich mit den Gefangenen befasste, und je mehr Zeit sie gewannen, desto besser für die Blackcollars.
Er richtete die Aufmerksamkeit auf den zweiten Ryq. Dieser trug das nicht so prunkvolle, aber auch sehr dekorative Wehrgehänge eines Gefechts-Architekten, das Ryqril-Äquivalent eines höheren taktischen Offiziers. »Und dir wünsche ich auch einen guten Tag, Gefechts-Architekt«, fügte er hinzu.
»Und... ich... dir... Commando... Skyler«, sagte der andere. Seine Reibeisen-Stimme klang fast höflich. »Ich... bin... Gefechts... Architekt... Daasaa. Du... hast... gut... und... mutig... gekämpft.«
»Vielen Dank«, sagte Skyler, wobei er die Höflichkeit eines bloßen Ryq aber auch nicht zu stark gewichtete. »General Poirot sagte mir bereits, dass das Ryqril-Militär sich für diese Operation interessieren würde. Ich hatte aber keine Ahnung, dass die Angelegenheit solche Priorität für sie hatte.« Er schaute an den Ryqril vorbei auf Poirot. »Sie hätten mich ruhig darauf hinweisen können, General.«
»Damit ich mein Volk verraten und meine soldatische Pflicht verletzt hätte«, entgegnete Poirot mit steifer Stimme. »Pech für Sie, dass ich weder das eine noch das andere getan habe.«
»Das stimmt«, pflichtete Skyler ihm bei und widmete sich für einen Moment dem Studium von Oberst Bailey und dem

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