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Blaine McCracken 6: Der Tag Delphi

Titel: Blaine McCracken 6: Der Tag Delphi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Verletzungen, von denen einige tödlich sein würden, zu Boden gingen.
    »Verdammter Mist!« stöhnte er.
    Er ließ ein neues Magazin in seine M16 einrasten, richtete sie auf den Panzer auf der Straße und eröffnete das Feuer.
    Der Geschützturm des M-1 explodierte mit einem grellen Lichtblitz, und der Panzer neigte sich zur Seite.
    Samuelson stellte das Feuer ein und sah verwundert auf seine M16.
    Eine zweite Explosion erklang auf der anderen Seite des M-1 und hob den brennenden Panzer ein Stück an, bevor er umkippte.
    Was, zum Teu …?
    Schwarzgekleidete Truppen schwärmten auf den Platz und eröffneten das Feuer auf die Deckung der Delphi-Truppen, die durch Feuerkraft und Geschick überwältigt wurden. Einen Augenblick lang dachte Samuelson an die andere Gruppe Verbündeter, die vor einiger Zeit bei einer ähnlichen Aktion umgekommen war. Aber diese Truppen waren anders. Er konnte es an der selbstsicheren und koordinierten Art erkennen, wie sie sich bewegten. Die Verbitterung auf den Gesichtern der übriggebliebenen Verteidiger um ihn herum verwandelte sich in Fassungslosigkeit und dann in Freude. Jubel löste das unheimliche Getöse der Waffen ab, als der Feind unter ihnen in einer großangelegten Aktion niedergemacht wurde.
    Samuelson verzichtete darauf, in den Jubel einzustimmen, denn er wurde von einer bohrenden Frage geplagt.
    Wer, zum Teufel, waren diese Leute?
    Nicht einer der Midnight Riders im Weißen Haus hatte die Schlacht unbeschadet überstanden. Bis auf ein paar einzelne Patronen in ihren Pistolen war ihnen vor ein paar Minuten die Munition ausgegangen. Diejenigen, die sich noch bewegen konnten, hatten sich zu Kristen Kurcell und Arlo Cleese im Hintergrund des Foyers gesellt. Cleese hatte einen neuen Joint angezündet und reichte ihn herum.
    Die meisten nahmen einen Zug.
    Die Delphi-Truppen würden jeden Moment das Weiße Haus stürmen. Wenn sie hier ruhig und entspannt sitzen blieben, konnten sie vielleicht noch ein paar von ihnen überraschen.
    Plötzlich waren draußen von neuem Schüsse zu hören. Die Riders blickten sich verwundert aus rauchgetrübten Augen an und überlegten, ob sie jemanden vermißten. Doch selbst wenn es so gewesen wäre, zeigte die Heftigkeit der Schießerei an, das keinesfalls nur eine einzige Person und auch keine kleine Gruppe dafür verantwortlich sein konnte. Das hier war etwas ganz anderes, eine ganz neue Schlacht. Kein einziger der Rider hatte noch genügend Kraft oder Entschlossenheit, um nachzusehen, was vor sich ging.
    »Was ist da los?« brummte einer.
    Ein paar Sekunden später hörten und spürten sie, wie die verbarrikadierte Vorderseite aufgesprengt wurde. Exakte und professionelle Befehle wurden gerufen. Schwere Schritte dröhnten durch den Korridor, bis ein Stiefelpaar sich dem Eingang näherte, der in das hintere Foyer führte. Dann schob sich der Lauf einer M16 durch die Tür.
    »Was ist denn hier los?« fragte ein Mann, der vollständig in Schwarz gekleidet war, von den Schuhen bis zum verdreckten Gesicht.
    »Eine Party, Soldat«, sagte Cleese, der allmählich begriff, was wirklich geschah. »Und du bist unser Ehrengast.«
    Traggeo blieb einen Augenblick lang an der Klippe stehen, nachdem Johnny abgestürzt war, und suchte im Abgrund nach ihm. Als er durch den Sturm nichts erkennen konnte, wußte er, daß er die Legende besiegt hatte. Ohne die Trophäe in Form von Wareagles Skalp war der Triumph zwar unvollständig, aber es wartete noch eine andere Beute auf ihn.
    Traggeo schlitterte den Bergpaß entlang zum hinteren der beiden umgestürzten Anhänger, um den Zustand der tödlichen Fracht zu überprüfen. Es blieb nur ein knapper Meter Platz bis zum Abhang, so daß er sich sehr vorsichtig bewegte. Mit seinem Messer konnte er den Verschlußmechanismus der hinteren Ladetür aufbrechen. Die Führungsschienen mußten sich beim Sturz leicht verzogen haben, denn es war ziemlich schwierig, die Tür hochzuschieben. Als Traggeo es schließlich geschafft hatte, blickte er in den Laderaum.
    Er war leer. Die grünen Container waren verschwunden.
    Traggeo blinzelte, weil er seinen Augen nicht traute. Ein unbestimmtes Gefühl veranlaßte ihn, vom Anhänger zurückzutreten und in den Sturm hinauszublicken. Er zitterte.
    Dort stand eine Erscheinung, der Geist von Johnny Wareagle, so weiß wie der Sturm. Aber dieser Geist hielt einen Revolver aus einem anderen Jahrhundert in der Hand. Sein Gesicht war zerkratzt und blutig. Der Arm, der nicht die Waffe trug, hing tiefer

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