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Blaine McCracken 6: Der Tag Delphi

Titel: Blaine McCracken 6: Der Tag Delphi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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als der andere. Eine gefrorene rote Stelle glänzte an der Seite, wo Traggeos Messer ihn getroffen hatte.
    Traggeo erstarrte und griff mit der Hand zum gleichen Messer, das an seiner Hüfte in der Messerscheide steckte, aber so, daß der Geist es nicht sehen konnte.
    »Du!«
    Als Wareagle über die Kante gestürzt war, hatte er drei Meter tiefer einen schmalen Felssims entdeckt. Er war mit beiden Beiden darauf gelandet und wieder abgerutscht, hatte es aber geschafft, sich mit der linken Hand an dem Vorsprung festzuhalten. Dabei hatte er sich die Schulter verrenkt, wodurch es außerordentlich schwierig geworden war, auf den Sims und dann zur Straße hinaufzuklettern. Diese Aufgabe wurde noch dadurch erschwert, daß er sich so lange am Felsvorsprung festhalten mußte, bis er sicher war, daß Traggeo nicht mehr nach ihm suchte.
    Traggeo befand sich hinter dem zweiten Anhänger, als Johnny wieder den Schauplatz betrat. Da er keinen weiteren Nahkampf riskieren wollte, suchte er im Schnee hektisch nach Duncan Farlowes Revolver und fand ihn nicht weit von der umgestürzten Karosserie der Zugmaschine. Er hatte den Peacemaker gerade erhoben, als der Mann, den er gejagt hatte, vom Anhänger zurückgetreten war und ihn erblickt hatte.
    Traggeo täuschte einen kurzen Blick nach hinten vor, damit er sein Messer aus der Scheide ziehen konnte.
    »Die Pfadfinder!« brummte er, um Zeit zu gewinnen.
    »Sie haben mir geholfen, beide Anhänger zu entladen, bevor ich losgefahren bin.«
    »Dann sind die Sprengköpfe …« Das Messer lag jetzt in seiner Hand, und er machte sich zum Wurf bereit.
    »Ja«, führte Wareagle den Gedanken für ihn zu Ende.
    Sie befanden sich noch immer in der Mine und wurden von Duncan Farlowe und den Pfadfindern vom Fähnlein 116 bewacht.
    »Dann muß ich mich wieder auf den Rückweg machen«, sagte Traggeo.
    Er dreht sich um und warf im nächsten Augenblick das Messer. Johnny Wareagle rührte sich überhaupt nicht. Duncan Farlowes Peacemaker bellte zweimal neben seiner Hüfte auf, und beide Kugeln trafen Traggeo in die Brust. Der Killer traute seinen Augen nicht. Aber er starrte gar nicht seine Wunden an. Nein, er sah geradeaus und fragte sich, wieso sein Messer das Ziel verfehlt hatte. Sein Wurf war gut gezielt gewesen, da war er sich ganz sicher. Dann war das Messer plötzlich verschwunden, als hätte der Sturm es verschluckt, bevor er Wareagle erreichte.
    Traggeo schwankte, während seine sterbenden Augen auf Wareagle gerichtete waren.
    »Geist«, sagte er und stürzte rückwärts über die Felskante.
    »Noch nicht«, sagte Johnny zu seiner Leiche.
    Das Bombenräumkommando der Polizeibrigade wartete auf den Stufen zum Lincoln Memorial, als Colonel Tyson Gashs Humvee mit bereits geöffneten Türen angefahren kam. Gash lief auf die Männer zu, dicht gefolgt von McCracken.
    »Sie befindet sich hier, Sir, das ist richtig«, meldete der Vorgesetzte der Einheit, ein Corporal namens Revens.
    »Wo?«
    »Wir haben bereits das Gebäude durchsucht, Sir, und nichts gefunden«, fuhr Revens fort, »was bedeutet, daß sie sich unter der Erde befinden muß.«
    »Unter der Erde, Soldat?«
    »In den Katakomben«, sagte Blaine.
    Gash und die Mitglieder des Bombenräumkommandos, das für jede Art von Sprengkörpern einschließlich Atomwaffen ausgebildet war, wandten sich ihm zu.
    »Das hier war früher einmal Sumpfland, Colonel«, erklärte Blaine. »Als das Denkmal gebaut wurde, mußten tiefe Tunnels und Höhlen gegraben werden, um das Gewicht zu tragen.«
    »Wissen Sie auch, wie man hineingelangt, Sir?« fragte Revens ihn.
    »Sobald ich einen Blick ins Innere geworfen habe.«
    In der Kommandozentrale von Mount Weather hatte General Cantrell etwas getan, was ihm noch vor wenigen Stunden lächerlich vorgekommen wäre. Er hatte dem Präsidenten seine bedingungslose Kapitulation angeboten. Das reguläre Wachpersonal der Zentrale war bereits dabei, Cantrells Elitetruppe zu entwaffnen und festzunehmen. Die Geheimdiensteinheit des Präsidenten war bereits in die Kommandozentrale gebracht worden, wo sie den General in Gewahrsam genommen hatte.
    »Ich möchte zurück nach Washington«, sagte der Präsident besorgt zu Charlie Byrne. »Jetzt, wo es vorbei ist, haben wir jede Menge …«
    »Einen Augenblick«, unterbrach ihn Angela Taft, die immer noch auf den großen Bildschirm blickte. »Was geht denn da unten vor, wenn es wirklich vorbei ist?«
    Ein Viertel der Bildfläche wurde von einer Horde Männer und Fahrzeuge eingenommen,

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