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Blaine McCracken 6: Der Tag Delphi

Titel: Blaine McCracken 6: Der Tag Delphi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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nachgeben konnte. Traggeo sah, wie Johnnys Füße sich unsicher vortasteten, und wartete mit seinem nächsten Angriff, bis der unvermeidliche Ausrutscher kam.
    Die leichte Beugung, die er in einem von Wareagles Knie entdeckte, war das Signal zum Losspringen.
    Wareagle sah Traggeos Messer auf sich zukommen und versuchte, sich aus der Zielrichtung zu winden. Der Abgrund erlaubte ihm jedoch nicht die Freiheit, die er für diese Bewegung gebraucht hätte, so daß ihm die Klinge in die rechte Seite fuhr. Traggeo riß sie zurück, und Blut spritzte auf den weißen Schnee.
    Das Grinsen des wahnsinnigen Killer wurde immer breiter. Er setzte zum tödlichen Angriff an.
    Johnny vollführte auf der Kante eine Drehung, und diesmal sauste das Messer an ihm vorbei, ohne ihn zu berühren. Traggeo versuchte es zurückzuziehen, doch Johnny hatte bereits sein Handgelenk gepackt. Seine Hoffnung bestand darin, daß der Killer sich um jeden Preis losreißen wollte. Johnny mußte sich nur festhalten, um auf festen und sicheren Boden zurückgezogen zu werden. Doch statt dessen richtete Traggeo seinen Schwung weiter nach vorn. Johnny ließ das Handgelenk des Killers los. Sein ohnehin unsicherer Stand geriet immer mehr aus dem Gleichgewicht, bis sein linker Fuß von der Felskante rutschte.
    Als Traggeo diese Wendung bemerkte, versuchte er einen hinterhältigen Hieb nach dem Skalp, den er so verzweifelt für sich haben wollte. Als Johnny sich darunter wegduckte, rutschte auch sein rechter Fuß ab, und der Indianer stürzte die Bergwand hinunter ins weiße Nichts.
    Letztlich hatte die Opposition Samuel Jackson Dodds letzten Schachzug bestimmt. Dodd konnte es nicht ertragen, die Fallschirmtruppen in der Stadt mit ihren Panzern und Humvees zu beobachten, noch bevor die ersten Gefechte sich für die Delphi-Truppen als vernichtend erwiesen. Die Neuankömmlinge waren wilde und hervorragende Soldaten, die kaum ihre Begeisterung verbergen konnten, endlich ihre tödliche Aufgabe erledigen zu können.
    Die Satellitenübertragung zeigte, wie einer seiner Panzer von einer TOW-Rakete zerfetzt wurde, die von einem der Humvees abgeschossen worden war, während die übrigen M-1-Panzer noch mit Erfolg wichtige Ziele in der Stadt beschossen. Doch irgendwann würden alle seine Panzer das Schicksal des ersten teilen. Und den größeren Konzentrationen von Delphi-Truppen erging es kaum besser, da die schnellen Sheridans sie mühelos aufrieben und sie immer wieder zum Rückzug zwangen.
    Seltsamerweise schienen sich diese geisterhaften Rettungstruppen kaum mehr um die Unversehrtheit der Stadt zu kümmern als seine eigenen Truppen. Ihre Sheridans schossen Löcher in jedes Gebäude, das Delphi-Angehörige als Deckung benutzten. Und die Shillelagh-Raketen waren ebenso rücksichtslos wie ihre 110-Millimeter-Geschütze.
    Die Schlacht war so gut wie entschieden. Mit jeder weiteren Ausbreitung der Geistertruppen über die Stadt wurde es für sie zu einer simplen Aufräumaktion. Die Delphi-Truppen waren durch ihre Auseinandersetzung mit McCrackens Guerillas viel zu sehr geschwächt.
    Somit hatte Dodd keine andere Wahl, als das elektronische Satellitensignal auszulösen, durch das die letzte Möglichkeit aktiviert wurde, die ihm noch blieb, seine letzte Chance, den beabsichtigten Erfolg des Tags Delphi zu sichern. Rot erleuchtete Ziffern über dem Monitor begannen von zwanzig Minuten an rückwärts zu zählen.
    Sam Jack Dodd beobachtete, wie die Sekunden vergingen, und wartete.
    Die Ausrüstung und das Training der Polizeibrigade war auf einen ganz anderen Feind ausgerichtet als den, mit dem sie es jetzt zu tun hatte. Alle Einsatzpläne sahen ausgeklügelte Terroristenanschläge und sogar vom Feind angezettelte Aufstände vor, bei denen auch mit dem Einsatz nuklearer Waffen gerechnet werden mußte. Somit waren drei der Humvees der Brigade mit den neuesten Spürgeräten für Atomwaffen ausgerüstet, um mögliche Bomben in der Stadt zu lokalisieren.
    Die Systeme waren so ausgelegt, daß bei einer Meldung alle drei Humvees die Ortung anzeigten. Da er überhaupt nicht damit rechnete, bemerkte der Fahrer des vordersten Humvees das rote Blinken auf der Anzeige seines Armaturenbretts erst nach einer ganzen Minute.
    »Was, zum Teufel …?«
    Er klopfte mit einem Finger gegen die Anzeige, dann mit zweien, in der Hoffnung, sie würde dadurch erlöschen. Als sie weiterblinkte, griff er nach seinem Funkgerät.
    »Tracker Eins an Einsatzleitung«, rief er. »Bitte kommen,

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