Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Blaine McCracken 6: Der Tag Delphi

Titel: Blaine McCracken 6: Der Tag Delphi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
Vom Netzwerk:
Vorsätze zu.
    Seitdem war Kristen sporadisch erwacht, und jedesmal, wenn sie wieder zu Bewußtsein kam, blieb sie länger wach und beherrschte ihre Sinne besser. Sie war mittlerweile imstande, die Augen für eine Zeitspanne aufzuhalten, die sie für eine Stunde hielt, und um ihre Konzentration zu kämpfen.
    Setze es zusammen! Was steckt dahinter?
    Kristen erinnerte sich lebhaft an den eindrucksvollen Anblick der grünen Container, von denen jeder einzelne einen Atomsprengkopf enthielt. Sie standen aufgereiht in dem umgebauten Hangar der Air-Force-Basis Miravo. Zweifellos hatten sich schon zuvor Hunderte davon dort befunden, und zweifellos würden Hunderte weitere folgen.
    Kristen frostete erneut. Colonel Riddick war nur allzu bereitwillig gewesen, ihnen den Inhalt dieses Hangars zu zeigen. Aber sie hatte auf dem Gebiet der Basis nicht den geringsten Beweis gesehen, der davon kündete, daß die Atomsprengköpfe tatsächlich auseinandergenommen wurden. Jemand, der ein solches Arsenal besaß, würde einen unglaublichen Machtfaktor darstellen. Was, wenn David beobachtete hatte, daß einige dieser Container per Lastwagen oder Flugzeug von der Basis gebracht worden waren? Sein Tod war notwendig geworden, sollte das schreckliche Geheimnis, das er in Erfahrung gebracht hatte, gewahrt bleiben.
    War es möglich, daß Atomwaffen gestohlen und an jeden verkauft wurden, der den verlangten Preis zahlen konnte? Die Zünder und die Kodes, die man benötigte, um die Sprengköpfe zu aktivieren, konnten von Colonel Riddick geliefert werden. Sie wußte, daß Riddick gelogen hatte, was den Status der Basis an jenem Samstag betraf, an dem sie und Duncan Farlowe in den benachbarten Hügeln fast umgekommen waren. Und das bedeutete, daß er auch in jeder anderen Hinsicht gelogen haben konnte.
    Aber es ging um viel mehr als lediglich eine Schwarzmarkt-Operation, bei der Riddick mitmischte, um etwas viel Entsetzlicheres als lediglich das Verschachern von Atomraketen. Das bewies Samantha Jordans Beteiligung an der Sache.
    »Gib mir die Chance, es dir zu erklären. Ich kann dich noch immer an Bord holen. Ich kann sie überzeugen, dich mitmachen zu lassen.«
    Diese Worte zählten zu den letzten, die die Senatorin gesprochen hatte. Was wollte sie erklären? Wen wollte sie überzeugen? Worin auch immer die Jordan verwickelt gewesen war, es mußte um mehr gehen als nur die Absicht, die gestohlenen Sprengköpfe zu Geld zu machen. Hier ging es nicht nur um harte Dollars. Hier ging es um Macht.
    Kristen schlang die Arme enger um ihren Körper und richtete sich auf, lehnte den Rücken gegen die Betonwand. Ihre Gedanken blieben träge, und mußte sie festhalten, bevor sie ihr wieder entglitten.
    Hier war eine Verschwörung im Gange, die sich bis in die höchsten Ebenen der Macht erstreckten, sogar bis ins FBI. Paul Gathers mußte die Verbindung zwischen Grand Mesa und der Air-Force-Basis Miravo gezogen haben. Als er Nachforschungen anstellte, wurde er zum Schweigen gebracht. Dann sie und Duncan Farlowe …
    Duncan Farlowe! Sie hatte während des Verhörs seinen Namen genannt. Das bedeutete, daß der alte Sheriff in höchster Gefahr schwebte. Die Vorstellung, Farlowe nicht warnen zu können und damit für das, was ihm vielleicht zustoßen würde, verantwortlich zu sein, bewirkte, daß Kristen sich noch hilfloser vorkam.
    Sie konzentrierte sich auf ein anderes Thema und dachte darüber nach, was sie wußte. Sie wurde in irgendeinem ultramodernen Hochsicherheitsgefängnis gefangengehalten. Man hatte sie nur am Leben gelassen, weil man herausfinden wollte, was sie wußte und wem sie es eventuell mitgeteilt hatte. Sobald man ihre Geschichte überprüft und vielleicht noch ein zweites Verhör durchgeführt hatte, hatte sie für ihre Häscher nicht mehr den geringsten Nutzen.
    Und der Mann, der das Haar ihres Bruders trug, würde sie umbringen.
    Johnny Wareagle saß vor dem dampfenden Kaffee, der seinen Magen übersäuerte. Er trank sonst nie Kaffee, trank nichts anderes als die Tees, die er selbst mischte und braute. Aber er wollte in der einzigen Imbißstube in Carrizozo, New Mexico, so normal wie möglich erscheinen. Er wollte, daß die Kellnerin ihn akzeptierte, damit er sie leichter ausfragen konnte.
    »Kann ich Ihnen sonst noch etwas bringen, Schätzchen?« fragte die Frau. In der Hand hielt sie eine frische Kanne mit der schwarzen Säure.
    »Nein, danke.«
    »Ein Mann von Ihrer Größe sollte wirklich mehr essen. Wie wär's? Eier mit Speck? Vielleicht

Weitere Kostenlose Bücher