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Blitz und der Brandfuchs

Blitz und der Brandfuchs

Titel: Blitz und der Brandfuchs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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Flughafens. Alec ging es flüchtig durch den Sinn, daß er schon holperigere Landungen mitgemacht hatte. Doch rechtzeitig erinnerte er sich an die Warnung des Copiloten vor dem zweiten Stoß und umklammerte seine Beine fester mit den Händen.
    Dann kam der Aufprall und mit ihm das schreckliche Geräusch von berstendem Metall und dem noch schrecklicheren Hereinfluten des Wassers. Alec fühlte Wasser über seinen Kopf sprühen. Jetzt! Jetzt! dachte er, denn das Flugzeug hatte aufgehört, sich vorwärts zu bewegen. Vorsichtig hob er den Kopf. Die Kabine war stockdunkel. „Henry!“ schrie er.
    Zuerst herrschte tiefe Stille, fast gleichzeitig begannen die Pferde schrill zu wiehern.
    „Henry!“ schrie Alec noch einmal voller Angst. Dieses Mal erhielt er eine Antwort aus der Dunkelheit: „Ich bin hier, Junge! Etwas angeschlagen, aber in Ordnung. Wie geht es dir?“
    „Okay. Kannst du deinen Sicherheitsgurt abschnallen?“
    „Ja, ich komme zurecht.“
    Der Lichtkegel einer Taschenlampe durchbrach die Schwärze. „Hier entlang!“ befahl der Copilot, „folgen Sie dem Licht!“
    Das Wasser in der Kabine stieg schnell. Als Alec aufstand, reichte es ihm bereits bis an die Knie. Die Pferde schrien in Todesangst, einige hatten, durch den Aufprall freigekommen, ihre Box zertrümmert.
    Ein zweites Licht tauchte vorn aus dem Cockpit auf. Zwei Gestalten waren in seinem Schein zu erkennen, der Kapitän und der Funker. Sie hatten Glück gehabt, daß sie aus ihrer Kabine herausgekommen waren, denn das Gewicht der Motoren mußte die Pilotenkanzel sofort unter die Wasseroberfläche gedrückt haben.
    Der Funker rief seinem Kameraden zu: „Das Heck der Maschine ist abgebrochen, dadurch haben wir vielleicht eine Minute länger Zeit!“ Er drückte den schweren Türgriff hinunter und warf sich gegen die Tür.
    Alec beobachtete ihn und betete, die Tür möchte nicht etwa blockiert sein, denn dies war der einzige Ausgang für die Pferde. Glücklicherweise ließ sich die Tür leicht öffnen. Mit einem Brausen stürzte die Nacht herein und machte ihre Lage noch schlimmer. Die Wasseroberfläche war etwa in gleicher Höhe wie die Tür; es war nicht nötig, die Notleine zu gebrauchen, um in das Rettungsboot zu gelangen, das gleichzeitig hinausgelassen wurde. Es befand sich bereits in aufgeblasenem Zustand.
    Der Kapitän packte Alec am Arm. „Du gehst zuerst, Junge!“ befahl er. „Steig ein und leg dich hin. Auf keinen Fall darfst du aufrecht stehen.“
    „Ich muß zuerst die Pferde freilassen!“ Alec entwand sich dem Griff des Kapitäns. Im Licht der Taschenlampen sah er jedoch im gleichen Moment, daß die Türen der Boxen zersplittert, die Halteriemen gerissen und die Pferde somit frei waren. Sie tänzelten in panischer Furcht. Alec streckte eben seine Hand nach Blitz aus, als ihn ein harter Schlag am Kopf traf. Die letzten Worte, die er hörte, war die Antwort des Kapitäns: „Ich mache das schon! Ins Boot mit dir, wir sinken rasch!“ Dann verlor Alec das Bewußtsein.

Der Seeräuber

    Die finstere Nacht war fast vorbei, der Sturm hattö sich gelegt. Der erste blaßgraue Schein der Morgendämmerung stieg langsam am Himmel empor. Dann kam der rote Ball der Sonne und riß größere Löcher in den sich allmählich auflösenden dunklen Vorhang.
    Die See beruhigte sich, die Wogen rollten nicht mehr so hoch und wild, sondern aufleuchtend in lodernden roten und goldenen Farbenspielen. Es war eine friedliche Szene, wenn auch eine einsame; die aufsteigende Sonne schien majestätisch auf das schlummernde Wasser nieder.
    Ein riesiger schwarzer Fregattvogel mit einer Flügelspanne von mehr als zwei Metern schwebte zwischen Himmel und Ozean. Er befand sich auf der Suche nach Beute und hing mit ausgebreiteten Schwingen bewegungslos in der Luft.
    Seine scharfen Augen suchten das Wasser ab. Seine Nahrung bestand fast ausschließlich aus Fischen; sein kräftiger langer, am Ende mit einem Höcker versehener Schnabel war für diese Art Futter geschaffen.
    Nach einiger Zeit schoß der Vogel plötzlich auf einen im Wasser schwimmenden Gegenstand zu. Den Schnabel hatte er nach unten gerichtet; aber kurz über der vermeintlichen Beute fing er sich ab. Er fand nichts Freßbares, nur einen großen grünen Fleck, in dessen Mitte eine leere gelbe Schwimmweste trieb. Etwas entfernt schaukelten die Tragflächen eines Flugzeugs, einige aufgeblasene Gummikissen, ein paar Ölspuren und einige zersplitterte Holzlatten das war alles, was von dem Flugzeug BAT 29167

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