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Blut und Silber

Blut und Silber

Titel: Blut und Silber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ebert
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möge unserem Freund hier Gesellschaft für die Nacht besorgen? Aber keine Jungfrau, sondern eine mit Erfahrung. Am besten einen richtig alten Drachen. Dann lernt er schon einmal, was ihn in der Ehe erwartet, wenn er nicht von Anfang an aufpasst …«
    Die anderen lachten schallend. Es war ein gutmütiger Spott, dennoch war Johannes mittlerweile vom Hals bis zu den Haarwurzeln rot angelaufen. Vergeblich suchte er nach einer Entgegnung, aber ihm fiel nichts Passendes ein. Außerdem hätte er sowieso nichts sagen dürfen, ohne dazu aufgefordert zu werden. Also betete er stumm, dass der Falkensteiner seine Ankündigung nicht wahr machte.
    Der Markgraf wollte etwas Beschwichtigendes sagen, um den jungen Mann aus seiner Verlegenheit zu erlösen, doch er kam nicht dazu.
    Ulrich von Maltitz’ energisches »Still!« dröhnte dazwischen. Mit erhobenem Arm, leicht vorgebeugt, sah der misstrauische Ritter aus der schmalen Fensterluke, dann stürzte er zur Tür und riss sie auf. »Bewaffnete! Sie kommen hierher!«, brüllte er nach einem kurzen Blick hinab. »Zieht die Schwerter!«
    Noch während seiner Worte sprangen die Männer auf, griffen nach den Waffen und gruppierten sich um ihren Fürsten.
    Aus den ebenerdigen Räumen drangen erschrockene Rufe, gebrüllte Befehle, das Krachen umstürzender Bänke. Während die Ziege, die der Wirt gleich neben der Schankstube hielt, angstvoll meckerte, polterten schwere Tritte die Treppe herauf.
    »Ihr müsst nach oben fliehen!«, rief der Maltitzer dem Markgrafen zu und wies auf die Luke zum Dach, bevor er den schweren Riegel vorschob. »Es sind mehr als zwei Dutzend. Wir können Euch nicht gegen sie alle verteidigen.«
    Auch Friedrich zog sein Schwert und blickte auf seine Männer. »Nein. Wir erwarten sie hier. Gott steh uns bei.«
    Schon zerbarst die marode Tür unter einen wuchtigen Hieb oder Tritt von draußen. Bewaffnete drängten durch die Öffnung, um sofort von vier Meißner Rittern mit dem Schwert in Empfang genommen zu werden.
    Der Raum war so klein und vor allem so niedrig, dass sie kaum ausholen konnten.
    Den ersten Angreifer enthauptete Ulrich mit einem einzigen Hieb, einen weiteren streckte Reinhard von Hersfeld nieder. Doch über die Leichname ihrer gefallenen Kumpane hinweg drängten immer mehr Angreifer in die Kammer. Die Männer an der Tür mussten ein paar Schritte in das Innere zurückweichen. Nun bildeten die sieben Ritter einen schützenden Halbkreis um ihren Fürsten. Wohl ein Dutzend Angreifer – allesamt mit dem königlichen Adler auf dem Wappenrock – stürmten auf sie ein. Doch die Meißner hielten stand, auch wenn ihr Halbkreis immer enger wurde.
    Bald sah Ulrich nur noch Blut um sich, erkannte, dass der Falkensteiner tödlich getroffen zu Boden ging und zwei ihrer bewaffneten Reitknechte seinen Platz einnahmen. Der junge Hertwig schrie neben ihm auf und sackte zusammen, die Rechte über eine heftig blutende Wunde am linken Oberarm pressend. Ulrich schob ihn rasch hinter sich und trat vor, um den nächsten Angreifer niederzustrecken.
    Seitlich von ihm krachte und prasselte es – ein paar Angreifer hatten die Fachen aus Lehm und Stroh durchgetreten und zwängten sich nun aus dem Nebenraum durch das Ständerwerk, um von der Seite anzugreifen.
    Fast im gleichen Augenblick drängten vier ihrer eigenen Leute, die er unten als Wache postiert hatte, durch die Tür.
    Ulrich blieb weder Zeit noch ausreichend Sicht, um die Gegner zu zählen, die deutlich in der Überzahl waren. Das änderte sich bald. Die Reisigen hatten inzwischen mehrere Gegner in einen Kampf nahe der Tür verwickelt. Die anderen standen den mittlerweile nur noch fünf Meißner Rittern und dem Markgrafen gegenüber, der längst selbst mitkämpfte, Schwert und Surkot voller Blut, mit schnellen, geschickten Hieben auf die Gegner einschlagend.
    Allmählich ließ der Kampflärm nach. Von den Gegnern waren nur noch drei übrig, mit denen sich Ulrich, Tylich und Reinhard erbitterte Zweikämpfe lieferten.
    Ulrichs Gegner war ein Bulle von einem Kerl, mit Oberarmen wie Schenkeln. Er focht einen plumpen Stil und verließ sich ganz auf seine Kraft. Mit aller Macht drückte er seine Klinge auf die des Kontrahenten, doch Ulrich entzog sich ihm mit einer geschickten Bewegung und strich ihm im nächsten Augenblick das Schwert über die Kehle. Wie ein gefällter Baum stürzte der Bulle zu Boden und riss im Fallen das Kohlebecken um.
    Geistesgegenwärtig griff Ulrich nach dem Krug und goss das Bier über die

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