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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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über meine Wange. Aber es blieb bei dieser einen, die ich ohne Probleme an meiner Schulter abwischen konnte, als Glenn eine Autotür öffnete und ich einstieg. Ganz vorsichtig, damit der Mantel nicht hochrutschte und der Welt meinen Hintern preisgab. Jenks schoss im letzten Moment mit hinein und die Menge wurde noch lauter, als Glenn meine Tür zuwarf.
    »Verdammt, Rachel«, sagte Glenn, als er auf dem Fahrersitz saß und das Licht anschaltete. »Wann bist du deine Handschellen losgeworden? Ich wusste nicht, dass du das kannst.«
    »Kann ich auch nicht«, flüsterte ich und wusste nicht mehr, was ich fühlte, als ich aus dem getönten Fenster auf die Leute starrte, die sich um das Auto drängten. Ich zitterte und beobachtete ihren Protest, während ich ruhig dasaß. »Glaubst du, sie kommen, um mit mir zu reden?« Es konnte immer noch alles in sich zusammenfallen.
    Glenn lachte leise und ließ zweimal seine Sirene aufheulen, bevor er anfuhr. »Oh ja. Sie werden kommen. Verlass dich drauf.«

35
    Aus dem offenen Karton stieg der Geruch von Sub-Gum auf und erfüllte den grauen Verhörraum des FIB mit dem Duft von gedünsteten Erbsenschoten, angebratenen Pilzen und Brokkoli. Meine Stäbchen waren nicht aus dem üblichen Sperrholz, sondern aus schön gearbeitetem Olivenholz. Anscheinend war Glenn Stammkunde bei dem asiatischen Bestellservice, von dem er mir das Essen besorgt hatte. Mehr als nur irgendein Stammgast, würde man meinen. Die Stäbchen waren wunderschön.
    Ich schob mir eine Wasserkastanie in den Mund, steckte die Stäbchen dann aufrecht in die Box und streckte die Hand nach dem Glückskeks aus. Ich hatte noch nie viel von warten gehalten. Ich brach den Keks auf und lächelte, als ich las: HALTE DEINE FREUNDE NAH BEI DIR, ABER DEINE FEINDE NOCH NÄHER.
    Ich steckte mir den Keks in den Mund, schob meinen Stuhl vom Tisch zurück, überschlug die Beine und starrte kauend an die dreckige Decke. Ich trug inzwischen Jeans und ein kurzärmliges Oberteil, das für meinen Geschmack ein wenig zu bunt war. Flip-Flops schützten meine Füße vor dem kalten Fliesenboden und ich besaß jetzt ganz neue, hässliche Unterwäsche aus den Vorräten im Keller. Nichts von dem, was ich anhatte, gehörte mir, aber es war sauber und besser als ein orangefarbener Overall. Ich hatte
nicht nachgefragt, was mit den Leuten passiert war, denen die Sachen einmal gehört hatten. Irgendjemand hatte ja auch meine rote Lederjacke.
    Ich rieb mein letztes Dämonenmal, das wund war, weil Pierces Zauber mich dort verbrannt hatte. Meine Augen glitten zu Trents Statue und ich griff danach. Mann, war das Ding graphisch gearbeitet. Kein Wunder, dass er es unter der Erde versteckt hatte.
    Das Klopfen an der Tür überraschte mich und ich ließ die Statue fallen. Ungeschickt kam ich auf die Beine. Es waren Jenks und Glenn, und ich wischte mir die Hände an den geborgten Jeans ab, als ich sah, dass der FIB-Officer einen Stapel Papierkram in der Hand hatte. »Hi, Rache«, sagte der Pixie, checkte einmal den Raum ab und landete dann auf den Enden meiner Stäbchen über dem Karton, um den warmen Aufwind zu genießen. »Trent ist hier. Und der Kerl vom Hexenzirkel. Glenn will allerdings, dass du erst den Papierkram unterschreibst.«
    »Danke, Jenks. Bist du dir sicher, dass deine Flügel okay sind?«
    Er verzog das Gesicht und bewegte sie so schnell, dass der Staub, der von ihm herabrieselte, in der Brise nach oben geschleudert wurde. »Yeah, alles prima. Scheiß I.S.«
    Glenn lächelte, als er die Papiere auf den Tisch knallte. »David steht immer noch im Stau«, sagte er und gab mir einen Stift, »aber er hat seinen Bruder alles Nötige faxen lassen.«
    Ich nickte verstehend und blätterte zum ersten Post-it, wo ich mit Vornamen, dem Initial des zweiten Namens und Nachnamen unterschrieb. »Das ist für den Prozess, richtig? «, fragte ich, als ich zur nächsten Stelle blätterte.
    »Laut David«, bestätigte Glenn, als ich fertig war. »Ich werde es nicht einreichen, bevor du es mir sagst oder du
länger als drei Tage verschwunden bleibst.« Er sah erst Jenks an, dann mich. »Rachel«, sagte er dann und schien ein wenig von seiner professionellen Fassade fallen zu lassen, »das Gesetz verpflichtet mich, dich darauf hinzuweisen, dass deine geplanten Handlungen riskant sind und dich wahrscheinlich ins Gefängnis bringen werden, für immer eingesperrt, wenn nicht noch Schlimmeres …«
    »Es ist alles, was sie hat, Glenn«, sagte Jenks und hob in einer

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