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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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an, dass sie problemlos von hier bis ins benachbarte Holland reichen würde, und er versuchte, sich nicht im Kabel zu verheddern.
    »Und wieso hast du denn eine
rote
Unterhose an, Christian?«, fragte Oma Jensen verstört.
    »Äh …«
    »Hat das was … Spezielles zu bedeuten? Willst du mir irgendetwas sagen?«
    »Nein, äh, die ist eben … rot.«
    »Hm. Und außerdem: Deine Unterhosen werden immer knapper, du verkühlst dir die Nieren«, mahnte seine Oma und verschwand kopfschüttelnd ins Erdgeschoss.
    Oha. Wenn Jensen da nicht schleunigst gegensteuerte, würde er in Kürze von seiner Oma ein paar Feingerippte bekommen, mindestens vier Nummern zu groß, damit man sie schön weit über die Nieren hochziehen konnte. In Weiß, mit Eingriff. Hu.
    Jensen löschte hastig in seinem Kopf entstandene Bilder und räusperte in den Hörer. »Ja?«
    »Endlich. Ich bin es, dein Boss!«
    Jensen stutzte. Boss? Sicher, im Abschlusspraktikum war er Pit Struhlmann zugeteilt, aber er hatte sich eigentlich erst am Montag im Büro einzufinden. »Ich fang bei dir doch erst morgen an.«
    »Der Sonntag gehört schon zum Montag. Mach dich auf. Hol mich ab. Wir haben eine Blutlache.«
    Jensen strich sich durchs Gesicht. »Äh, Pit, das ist jetzt schlecht. Ich hab kein Auto.«
    »Wie? Kein Auto?«
    »Mein Mustang ist in der Werkstatt, und ich hab jetzt nur den Wagen von Christof, meinem Cousin, dem ich versprochen habe …«
    »Also haste doch einen Wagen. Beeil dich! Hör auf deine Oma, denk an deine Nieren, zieh eine vernünftige Unterhose drunter und hau rein!«
    »Aber …«, setzte Jensen an.
    »Nix Abba, Abba ist eine Popgruppe«, raunzte Struller in den Hörer und legte auf.
    Jensen seufzte. Dann musste er mit dem Wagen seines Cousins nach Düsseldorf. Das war nicht ganz … unkompliziert. Ächzend ließ er sich aufs Bett sinken, zuppelte an der roten Unterhose und kratzte sich unterm T-Shirt mit der Aufschrift
In Strafrecht bin ich nur Deko
. »Na ja. Kann man nichts machen.«
    Und irgendwie … freute er sich.

    Eine gute Stunde später hatte Jensen in der Franziusstraße einen freien Parkplatz gefunden. Erfreulicherweise gleich neben dem grauen Betonklotz, in dem sich die Diskothek befand. Zufrieden würgte er den Motor ab. Struller öffnete die Beifahrertür und glitt vom Sitz nach draußen. Mit einem satten Plopp warf er die Tür hinter sich zu. Dann musterte er noch einmal den Wagen.
    »
Sei clever und nicht doof – kauf Bio frisch vom Stapperhof
«, las Struller halblaut murmelnd den griffigen Werbeslogan vom weißen Kastenwagen ab und schüttelte den Kopf.
    »Was ist?«, meldete sich Jensen von der anderen Seite. »Ich hab dir doch gesagt, dass ich im Moment nur den Wagen meines Cousins habe.«
    Struller quetschte eine Ernte aus der Kippenschachtel. »Du hast mir nicht gesagt, dass dein Cousin einen mobilen Gemüseladen hat. Meine ganzen Klamotten riechen nach Salat und Kohl.«
    Jensen zuckte mit den Schultern. Strullers Klamotten hatten auch schon unangenehmer gerochen. »Mein Cousin liegt im Krankenhaus, Bein gebrochen. Da mache ich für ihn den Kunden - und Lieferservice, bis er einen Ersatzmann gefunden hat. Der Wagen ist doch klasse.«
    »Die Federung ist ausgeleiert. Das war schlimmer als auf der Fähre in Kaiserswerth«, maulte Struller und nahm einen tiefen Zug auf Lunge, um seinen rebellierenden Magen zu beruhigen.
    Jensen und er grüßten einen uniformierten Kollegen. »Morgen. Wo müssen wir hin?«
    »Blutspenden?«, gibbelte der Kollege und fing sich einen gelangweilten Blick von Struller ein.
    Der Polizist zog den Kopf ein. Wahrscheinlich hatte sich rumgesprochen, dass mit Struller nicht immer gut Kirschenessen war. Sonntags war ganz gefährlich! Vormittags sowieso.
    Er deutete hinter sich: »Hier die Auffahrt entlang, fünfzehn Meter weiter rechts ist der Eingang.«
    »Danke«, sagte Jensen, wie immer derjenige im Team, der um gute Stimmung bemüht war.
    Sie folgten der Fingerspitze. Vorm Eingang drückte Struller an der Häuserwand die Kippe platt und schnippte sie in Richtung des Hafenbeckens, das der Diskothek gegenüberlag. Dann betraten sie den Vorraum zur Disco, wo ihnen ein zweiter Kollege den weiteren Weg wies. Durch einen schmucklosen Treppenbereich gelangten sie in die Parkhalle. Fette Strahler leuchteten die Szene grell aus. Mehrere Männer der Spurensicherung in weißen Overalls waren bereits vor Ort und taten ihr Werk.
    »Vorsicht!«, rief ihnen Faserspuren-Harald entgegen, kaum dass sie den

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