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Bluthunde

Bluthunde

Titel: Bluthunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Krimi-Cops
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hellgrauen Betonboden der Halle betreten hatten.
    Struller und Jensen stoppten. Gerade rechtzeitig. Direkt vor ihnen breitete sich eine angetrocknete, matt glänzende, auf den Beton verschmierte Blutlache aus. Keine geschlossene Lache, sondern kreuz und quer verschmierte Blutspuren.
    »Oha, da ging es aber ordentlich zur Sache«, deutete Struller das beeindruckende Ausmaß des Spurenbildes.
    »Das zieht sich über mindestens zehn bis fünfzehn Quadratmeter«, zeigte sich auch Jensen beeindruckt.
    Schon eklig. In den für Parkhäuser üblichen muffig-abgestandenen Benzingeruch hatte sich metallischer Blutgeruch gemischt.
    »Eine ganze Menge Blut«, sagte Struller und stellte sich neben Faserspuren-Harald, den Chef der Spurensicherung. Aber es war schon klar, dass hier keiner eine Flasche Nagellack umgekippt hatte. »Haste schon was?«
    Faserspuren-Harald nickte. »Das ist so viel Blut, wir nennen das ›einen das Leben ausschließenden Blutverlust‹.«
    »Nasenbluten kommt wohl nicht infrage?«
    »So große Nasen gibt es nicht«, grinste der Spurensicherer.
    »Thomas Gottschalk vielleicht?«, fragte Struller.
    »Vergiss es!«
    »Wenn es denn Menschenblut ist«, wechselte Struller unkend die Strategie.
    Faserspuren-Harald schnalzte mit der Zunge. »Wir haben an mehreren Stellen mehrere Schnelltests gemacht. Hier wurde kein Schaf geschächtet, kein Huhn geköpft, kein Schwein erlegt. Das ist Menschenblut.«
    »Von einer Person oder von mehreren?«
    »Einen genauen Test macht Doc Stich morgen früh in der Gerichtsmedizin.«
    Struller kratzte sich am Kopf. »Wie nennt man diese Kunsthappenings? Vernissage oder so. Vielleicht hat hier jemand Kunst gemacht?«
    »Kann natürlich sein, aber das sieht nach einer ganz normalen Kampfszene aus. Ungewöhnlich ist nur die Menge des Blutes.«
    Jensen hatte einen Schreibblock gezückt und schrieb mit.
    »Die Eingangstür zur Diskothek?«, fragte Struller. »Ist die aufgebrochen worden?«
    »Kollegen sind dran. Sieht aber nicht so aus«, brummte Harald.
    Im Hintergrund machte Schröder Fotos. Er trug seine langen, dünnen Haare klätschig am Kopf klebend und ein weißes Polohemd mit schmalen, roten Querstreifen. Aber auch kaschierende Längsstreifen hätten Schröders Optik nicht retten können, der Fotograf wog um die zweihundert Kilo. Schröder sah aus wie eine Boje. Wenn er sich bewegte, wie ein Boje bei heftigem Seegang. Im Präsidium wurde gemunkelt, Schröder sei auf Diät. Dann war er brandgefährlich.
    »Was fotografiert er da?«
    »Einen Fußabdruck im Blut.«
    »Aha?«, zeigte sich Struller interessiert.
    »Geh jetzt nicht hin, Struller. Ist gut gemeint. Schröder ist heute gar nicht gut drauf. Ich schick dir das Ergebnis vorbei, aber geh … nicht … hin.«
    »Okay. Wo sind die beiden Polizisten, die das Ganze hier gefunden haben? Toto und Harry?«
    »Sie heißen Krabba und Hucki.«
    »Wie kann man zwei Polizisten zusammen auf die Straße lassen, die so heißen?« Struller wandte sich Jensen zu. »Du hörst dir die Geschichte der beiden an und schreibst nachher einen Bericht. Haben sie irgendwas gesehen, gehört … all so was. Bau ein paar schauerliche Adjektive ein, damit es sich schön schrecklich liest. Das faxen wir an die Pressestelle, damit die auch mal was Spannendes haben. Die Oberbekleidung des Blutverschmierten stellst du sicher.«
    Jensen hob die Augenbrauen. »Wozu soll ich die Oberbekleidung sicherstellen?«
    Der Chef der Spurensicherung stöhnte gequält. Immer diese Anfänger, mochte er denken, erklärte aber: »Damit wir gegebenenfalls noch Faserspuren sichern können. Wenn das ganze Blut nicht einem, sondern mehreren gehört hat, dann will ich wissen, wer wo in welcher Reihenfolge und wie viel Liter verblutet hat.«
    Jensen wurde rot. Richtig:
Alles
war wichtig.
    Struller ging um die Blutlache herum und blickte sich um. Das war eine normale, typische Parkhalle, wie es sie dutzendweise hier im Hafen gab. Da die Diskothek selbst ein wenig höher gelegen war, musste man von dort aus über die Treppe eine Etage runter steigen. Nach hinten raus war die Halle ebenerdig. Er erkannte auf der gegenüberliegenden Seite des Raums ein dunkelgraues Parkgaragentor. Die Halle selbst war hellgrau gestrichen. Es befand sich kein Auto darin. Hinten links entdeckte er einen Notausgang.
    »Notausgang«, murmelte Struller nachdenklich.
    Warum war der Schattenmann, von dem die beiden berichtet hatten, vor den Kollegen nicht einfach durch den Notausgang geflüchtet? Kannte er

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