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Blutinsel

Blutinsel

Titel: Blutinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Ich hätte dich nicht alleine lassen sollen. «
    » Schon gut, und wie ist es bei dir gelaufen? «
    » Ich glaube, ich bin ein ganzes Stück vorangekommen. «
    Gemeinsam bogen sie in die Main Street ein. » Das mit Nyman ist Blödsinn « , fuhr Brian fort.
    » Blödsinn, ja. «
    » Du glaubst doch auch nicht, dass er der Mörder ist? «
    Cathy wippte mit dem Kopf hin und her. » Zu Anfang war er ganz oben auf meiner Liste. Die Beweise, die wir gefunden haben, sprachen dafür, aber inzwischen ist er ein ganzes Stück nach unten gerutscht. «
    » Publicity war das Letzte, das er brauchen konnte. «
    » Ja, da hast du wohl recht « , antwortete Cathy.
    Sie gingen an der alten Fabrik vorbei und bogen in Richtung Hell’s End ab.
    » Wie gehen wir jetzt weiter vor? « , fragte Brian.
    Cathy blieb stehen und atmete tief ein. » Zuerst brauche ich Gewissheit. «
    » Gewissheit, mit Nyman? «
    » Ja. «
    » Und wie willst du die bekommen? Ich denke, das FBI hat ihn jetzt in der Kur. «
    » Er hat Andeutungen gemacht. «
    » Andeutungen? «
    » Ja « , sagte Cathy. » Ich muss noch etwas überprüfen, und dann können wir uns voll auf deine Ermittlungsergebnisse stürzen. Ich weiß doch, dass du nur darauf wartest, dass ich danach frage. «
    » Das merkt man? « , fragte Brian überrascht.
    » Wir treffen uns um drei Uhr im Restaurant. «
    » Soll ich dich nicht begleiten? «
    Cathy winkte ab. » Ich denke nicht, dass es eine gute Idee ist, wenn du mich dorthin begleitest. «
    Brian verzog seine Miene zu einer Grimasse. » Ich habe den Eindruck, du schließt mich wieder einmal von der Ermittlungsarbeit aus, das finde ich nicht fair. «
    » Das hat nichts mit dir zu tun, eher mit … sagen wir … eher mit deinem Geschlecht. «
    Brian zog die Stirne kraus. » Das kapier noch einer « , murmelte er.
    » Frauengespräche, verstehst du? « , entgegnete Cathy mit einem Augenzwinkern.

41
    The Village, Hell’s Kitchen Island, Maine,
    23 . März 2007 , 14 . 00 Uhr (Freitag)
    Das Haus, in dem Lydia Coller zusammen mit ihrer Schwester Chloe und deren Ehemann David wohnte, lag am Ende der Applepine Street unmittelbar neben dem kleinen Bach, der sich vom Poundrell Spring bis in den New Haven ergoss. Die Peaches waren Künstler; Chloe malte, und David führte feinste Schnitzarbeiten aus. Im Nebengebäude hatte sich David ein kleines Atelier eingerichtet, in dem er arbeitete, doch im ganzen Haus standen seine Figuren herum. Sakrale Figuren, die durchaus einen gewissen Charme besaßen und auf dem Markt einen guten Preis erzielten, während Chloes Malerei eher von bescheidenem Erfolg gekrönt war.
    Die einzige Kunst, deren die deutlich übergewichtige Lydia mächtig war, war das Essen. Sie hatte ein nicht zu verleugnendes Faible für Süßspeisen. So war es auch nicht verwunderlich, dass sie gerade aß, als Cathy an die Tür klopfte.
    » Oh, die Kriminalbeamtin, welch hoher Besuch « , empfing Lydia ihren Gast mampfend, nachdem sie die Tür geöffnet hatte. » Was verschafft mir die Ehre? «
    » Ich muss mit Ihnen sprechen « , sagte Cathy und drängte sich an ihr vorbei in den Flur. Lydia führte sie in die Wohnstube, wo beinahe auf jedem Quadratzentimeter des Schrankes ein anderer hölzerner Heiliger den Besucher erwartete. Cathy ging einfach vorüber und nahm den ihr durch Lydias Geste zugewiesenen Platz auf dem Sofa ein.
    » Sind wir alleine? « , fragte Cathy verschwörerisch.
    » David ist draußen und schnitzt, und Chloe versucht oben wieder einmal, in Mirós Fußstapfen zu treten. Außerdem ist da noch Sally, meine Hündin, die tollt irgendwo draußen bei David herum, und Moses, mein Kater. Aber wo der ist, das weiß ich nicht. Weshalb fragen Sie? «
    » Sagen wir, es handelt sich um eine sehr intime Angelegenheit. Ich hätte da ein paar Fragen. «
    » Intime Fragen an mich, das klingt spannend. Schießen Sie los! «
    Cathy räusperte sich, schließlich blickte sie auf. » Haben Sie ein Verhältnis mit Ron Nyman? «
    Lydia, die sich weiter an ihrem Pudding gütlich getan hatte, blieb beinahe der Bissen im Hals stecken. Schallendes Gelächter durchdrang den Raum, und die Pfunde auf den Rippen der Frau gerieten in Wallung.
    » Ein Verhältnis « , wiederholte sie lachend. » Hören Sie, Missy, ich habe einen Hund, und ich habe eine Katze, und mein Liebhaber liegt in meinem Nachttisch. Er ist immer bereit, solange die Batterien funktionieren, also, was glauben Sie, wozu bräuchte ich einen Mann? «
    Die Antwort schien ihr sehr zu

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