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Blutinsel

Blutinsel

Titel: Blutinsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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war? «
    » Sein Alibi. «
    » Könnte gefälscht sein « , gab Brian zu bedenken.
    » Schwer möglich, ich habe es überprüft, du erinnerst dich. Wir können nicht einfach alles in Frage stellen, am Ende trauen wir uns selbst nicht mehr über den Weg. «
    Brian schaute auf die Uhr. » Hurst ist der Schlüssel, vielleicht ist er sogar der Letzte, der uns sagen kann, was damals geschah. «
    » Hurst ist auf der Weide « , sagte Logan.
    » Ich weiß. «
    » Ich habe jetzt erst einmal einen Bärenhunger « , seufzte Cathy. » Gehen wir ins End? «
    Zustimmendes Gemurmel machte sich breit.
    Sandfort, Hell’s Kitchen Island, Maine,
    23 . März 2007 , 20 . 30 Uhr (Freitag)
    Jermaine Bratt hatte sich kurz nach Anbruch der Dunkelheit mit dem GMC -Truck in Marsch gesetzt, um noch einmal die Weiden zu inspizieren und Malcom Hurst einen kleinen Vorrat zu bringen. Selbstgebackenen Kuchen und etwas Honigwein, den Amy Bratt zubereitete und der bei den Hirten sehr gut ankam. Schließlich musste Malcom wegen des akuten Personalmangels eine Doppelschicht ableisten und hatte sie ohne zu murren angetreten. Da hatte er sich eine kleine Zuwendung verdient. Überhaupt war das fehlende Personal ein großes Problem, denn in zwei Monaten stand die Schafsschur bevor und die Kunden erwarteten termingerechte Lieferung. Jermaine hatte sich den ganzen Tag im Internet herumgetrieben, um zwei bis drei Leute zu rekrutieren, denn ohne Hilfe würde es schwierig werden, alle Verträge zu erfüllen. Doch überall, wo er nach geschultem Personal suchte, gab es entweder keine geeigneten Bewerber, oder die Hirten, die ihr Handwerk verstanden, verlangten ihren Preis.
    Als er über den kleinen Feldweg fuhr, der über das Verdana Upland hinauf zum Leuchtturm bei South Bench führte, fiel ihm auf, dass einzelne versprengte Schafe in seinem Scheinwerferlicht auftauchten. Und je näher er Sandfort kam, umso mehr Schafe zählte er, die – getrieben von ihrem Drang nach Gras – den Feldweg säumten. Malcom schien es nicht besonders genau zu nehmen mit seiner Aufgabe.
    Vor der Hütte stoppte Jermaine den GMC und stieg aus. In der Hütte brannte Licht, das sich durch das kleine Fenster und die Ritzen den Weg hinaus in die Dunkelheit bahnte.
    » Malcom! « , rief Jermaine laut und kam näher. Er sah die offene Tür und beschleunigte seinen Schritt. » Malcom, was ist los? « , rief er noch einmal, aber eine Antwort blieb aus. Er beugte sich herab und trat durch die niedrige Tür in die Hütte ein. Sein Atem stockte, als er den nackten und leblosen Körper entdeckte, der an den Bettpfosten gefesselt war. Langsam ging er näher. Alles war mit Blut benetzt, und unterhalb des Bettes hatte sich eine große Lache gebildet.
    » Malcom, was ist … «
    Es verschlug ihm die Sprache, als er den geöffneten Leib des Schafhirten erblickte. Ungläubig blieb er stehen. Ein fleischiger Klumpen lag neben dem Gesicht des Toten, der Jermaine mit offenen Augen anstarrte.
    Jermaine wandte sich angewidert um und kniete sich in eine Ecke, bevor er erst einmal kräftig durchatmete.
    Der Fleischklumpen entpuppte sich als Malcoms Herz, das ihm mitten aus der Brust gerissen worden war.

42
    Hell’s End, Hell’s Kitchen Island, Maine,
    23 . März 2007 , 22 . 40 Uhr (Freitag)
    Die Nachricht vom Tod Malcom Hursts erreichte Cathy, Brian, Logan und Tremblay noch in der Bar, wo sie nach dem Essen noch eine Weile zusammensaßen und darüber spekulierten, was sie übersehen haben konnten. Sie verbreitete sich sofort wie ein Lauffeuer. Malcom Hurst lag ermordet vom Geist des Piratenkapitäns Belfour in der Hütte am Sandfort. Es hieß, der Unhold habe ihm sein Herz bei lebendigem Leib herausgerissen. Nach Nymans Verhaftung zweifelte keiner mehr an der Existenz Belfours. Der Admiral wärmte die alte Geschichte wieder auf. Und einige der Anwesenden hörten ihm angsterfüllt zu.
    » Sehen Sie, Polizistin « , bemerkte Admiral Broon, als sie mit Brian, Logan und Tremblay im Gefolge zur Tür ging. » Doch ein Geist, ich wusste es ja. «
    » Wo ist Ihr Freund, der Geisterjäger? « , konterte Cathy abfällig. » Sie sollten ihn zurückholen, vielleicht wird er doch noch gebraucht. Sie haben doch sicherlich noch ein paar Bucks übrig. «
    In Logans Pick-up fuhren sie das Verdana Upland hinauf. Tremblay hatte seinen Spurensicherungskoffer geholt, und Cathy hatte vom Gemeindehaus aus die Dienststelle in Yarmouth verständigt und um Verstärkung gebeten. Es wurden ihr umgehend ein Hubschrauber und

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