Boeses Blut
ich mich ums Geschäft kümmerte.
Und dass ich die Geometrieprüfung nicht vermasselte.
7. Kapitel
Freitagabend. Eine Woche später.
Parker hatte die Sache mit mir etwas abkühlen lassen und geflüstert, dass ihr Vater ein Machtwort gesprochen habe und es nicht gut aussähe. Jetzt galt es, bei Papi Punkte zu sammeln.
Am nächsten Abend würde ich in den Rückzugsort nach Shasta fahren und mir selbst ein Bild machen. Dass ich mich unter einem weiblichen Namen registriert hatte, kümmerte mich nicht. Dann würde sich Summer Rain in diesem Fall eben als Mann erweisen.
Papi und sein gruseliger Sektenzirkel aus Frauen mussten wohl oder übel damit klarkommen. Doch erst einmal musste ich die alten Akkus wieder aufladen.
Hinter ein paar leeren Milchpackungen und einer alten Wassermelone, die ich wirklich entsorgen sollte, lager te in meinem Kühlschrank gekühltes Blut.
Zugegeben, nicht gerade das beste Versteck der Welt, aber darüber machte ich mir nicht allzu viele Sorgen, und es war ja nicht so, dass ich es einfach im Spülkasten einer Toilette deponieren konnte wie ein Alkoholiker seinen Whiskey. Ich lebte allein, schon seit vielen, vielen Jahren. Ich hatte nur wenige Gäste, und kaum einer von ihnen öffnete meinen Kühlschrank, um sich irgendetwas herauszunehmen. Trotzdem zog ich es vor, die Blutkonserven in meinem Kühlschrank nicht erklären zu müssen, falls durch irgendeinen Zufall doch einmal jemand hineinsah.
Ich griff mir eine der Konserven, die mir eine Kontaktperson, die im Krankenhaus arbeitete, für eine ordentliche Stange Geld besorgte. Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Phlebologen Ihnen drei oder manchmal sogar vier Ampullen Blut abnehmen? Glauben Sie nicht auch, dass das häufig ein bisschen zu viel des Guten ist? Dann haben Sie Recht. Ein Teil des Bluts wird an Leute wie mich verscherbelt.
Die Untoten .
Viele Phlebologen sind die wahren Drogenmogule dieser Welt. Sie dealen mit der Droge Blut.
Die Konserven sind handlich, wie gemacht für den spontanen Konsumenten. Ich öffnete sie und trank gierig, als es plötzlich an meiner Tür klopfte.
Eine Sache, die man nie tun sollte, ist, sich zwischen ein Grizzlyjunges und seine Mutter zu stellen, ein andere, einen Vampir beim Trinken zu stören. Schon spielte ich mit dem Gedanken, das beschissene kalte Blut auf den Boden zu schmeißen und es durch frisches, warmes Blut zu ersetzen. Das Blut, das im Moment noch durch die Adern der Person floss, die da draußen vor meiner Tür stand.
Ehrlich gesagt kostete es mich sogar meine gesamte Willenskraft, die ich durch Jahre der Selbstkontrolle aufgebaut hatte, nicht die Tür aufzureißen, den Ruhestörer auf den Boden zu drücken und meine Zähne tief in seinem weichen Hals zu versenken.
Oh, grundgütiger Gott.
Trink einfach. Trink.
Und das tat ich. Ich schluckte schnell, fühlte, wie sich die Wärme in meinem Körper ausbreitete, obwohl das Blut zunächst kalt meine Kehle hinunterrann. Wärme und Kraft.
Wieder klopfte es.
Fast hätte ich mich von der Konserve losgerissen, während ich an die wärmere, vollere Konserve nur ein paar Schritte von mir entfernt dachte.
Fast.
Doch ich trank weiter und kurze Zeit später quetschte ich die letzten Tropfen aus der Konserve heraus, wie ein Geizkragen, der den letzten Rest seiner billigen Zahnpasta aus der Tube drückt. Die Konserven haben genau die richtige Größe, um mich mit der Energie zu versorgen, die ich brauche. Oder nach der ich mich verzehre , wie ich es nenne. Ich trank nie zu viel, doch nur der liebe Gott kann dir helfen, wenn ich nicht genug bekam. Wenn ich nicht ausreichend trank und noch hungrig war, waren für mich alle Freiwild, einschließlich Katzen, Hundebabys und Kindergärtnerinnen.
Ich habe nie behauptet, ich wäre ein Heiliger.
Ich bin einfach nur ein Kerl mit einem ungesunden Appetit.
Nachdem ich die Konserve bis zur Neige ausgetrunken hatte, schmiss ich sie zu den anderen leeren Blutkonserven in den Mülleimer und ging zur Tür.
Ich schaute durch den Spion und stellte mit großer Überraschung fest, dass es Parker war, die da draußen stand.
Sie sah süß aus, und ungeduldig.
8. Kapitel
Ich entriegelte und öffnete die Tür. Parker stand da und schenkte mir ein breites Lächeln. Ich konnte nicht genau sagen, ob es daran lag, dass es ihr ein bisschen peinlich war, einfach hier in meiner Wohnung aufzutauchen, oder ob sie sich einfach freute, mich zu sehen.
» Hallo«, begrüßte ich sie.
Weitere Kostenlose Bücher