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Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne
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Schlafzimmer.“ Da er schwieg, fuhr sie ärgerlich fort: „Oderist das auch Teil deines Racheplans? Du hast schon die Firma, Mercyfields und mich, und jetzt ist dir offenbar obendrein die Dankbarkeit meiner Eltern gewiss. Willst du ihnen ihren Stolz nehmen?“
    „Du bist mit den Nerven am Ende“, erklärte Kane ruhig. „Lass uns nach Hause fahren, damit du schlafen kannst.“ Er wollte sie unterhaken, aber Bryony stieß ihn weg.
    „Fass mich nicht an!“
    Der Ausdruck in seinen Augen besagte, dass er ihr Verhalten ziemlich kindisch fand.
    „Sieh mich nicht so an!“ Erneut funkelte sie Kane an.
    „Du kannst mir nicht vorschreiben, wie ich dich ansehen soll. So, jetzt lass uns fahren, bevor ich in Versuchung gerate, dich hier vor den Krankenschwestern zu küssen.“
    Bryony blickte zum Schwesternzimmer, in dem drei Frauen standen und so taten, als wären sie in eine Patientenakte vertieft. Nachdem sie einmal tief durchgeatmet hatte, folgte sie ihm durch die Tür zum Ausgang. Sie war entschlossen, auf dem Rückweg kein Wort mit ihm zu wechseln, und da er offenbar denselben Entschluss gefasst hatte, wurde sie noch wütender.
    „Willst du gar nichts sagen?“, fragte Bryony, als sie kurz darauf in die Auffahrt einbogen.
    „Möchtest du denn etwas Bestimmtes hören?“ Kane warf ihr einen flüchtigen Blick zu, bevor er den Wagen in die Garage lenkte.
    Ohne zu antworten, stieg sie aus und knallte die Tür unnötig heftig zu. Es gab vieles, was sie gern aus seinem Mund gehört hätte, zum Beispiel: Ich liebe dich. Allerdings würde er ihr vermutlich viel eher mitteilen, dass er keine Verwendung mehr für sie habe. Wie sollte sie ihm ihre Gefühle nun noch glaubhaft machen? Er würde es zwangsläufig für Dankbarkeit halten, weil er für die Pflege ihres Vaters aufkam. Seit seiner Rückkehr aus Melbourne hatte er sie nicht mehr angerührt, und auch wenn sie sich einredete, dass er nur Rücksicht auf sie nahm, sehnte sie sich danach, von ihm in die Arme genommen zu werden.
    Kane atmete tief durch, bevor er Bryony ins Haus folgte. Er musste an die Probleme denken, die sie erwarteten, denn er hatte im Krankenhaus mit dem behandelnden Arzt gesprochen. Dieser hatte ihm anvertraut, dass Owen Mercer zumindest vorerst ein Pflegefall bleiben würde. Es machte ihm Sorgen, wenn er sich ausmalte, wie sie ihre Mutter nach Kräften unterstützen würde. Selbst als gesunder Mann war ihr Vater nicht geduldig gewesen. Wie würde er sich aufführen, wenn er an den Rollstuhl gefesselt und auf seine Mitmenschen angewiesen war?
    Nachdem Bryony die Alarmanlage deaktiviert hatte, blickte sie ihn mit erhobenem Kinn an. „Siehst du? Ich bin nicht so dumm, wie du dachtest.“
    „Ich habe nie behauptet, dass du es bist.“ Kane betrat hinter ihr die Eingangshalle und schloss die Tür hinter sich. „Stur vielleicht, aufbrausend und trotzig, aber ganz sicher nicht dumm.“
    Daraufhin biss sie sich auf die Lippe. Es war eine so bezaubernde, kindliche Geste, dass sein Magen sich zusammenkrampfte und er sie am liebsten an sich gezogen hätte, um sie zu beschützen.
    „Möchtest du etwas essen?“, erkundigte sich Kane. „Es war ein langer Tag, und selbst in exklusiven Privatkliniken wie dem Saint Honore’s ist das Essen meiner Meinung nach wirklich nur etwas für Kranke.“
    Obwohl Bryony ihm am liebsten in allem widersprochen hätte, musste sie Kane in diesem Punkt zustimmen. „Ja, ich bin halb verhungert“, gestand sie deshalb. „Das Sandwich von heute Mittag war richtig matschig, als hätte es stundenlang in irgendeiner Sporttasche gelegen.“
    Lächelnd löste er seine Krawatte. „Ich mache uns etwas. Was hältst du von einer Dusche, solange ich in der Küche bin?“
    Sein Lächeln war so entwaffnend, dass ihr Zorn sofort verrauchte. Ja, sie wollte etwas essen, aber noch mehr sehnte sie sich danach, von Kane in die Arme genommen zu werden undzu hören, dass er in den schweren Zeiten, die vor ihr lagen, für sie da sein würde. Prompt kamen ihr die Tränen, und sie blinzelte einige Male.
    „Warum bist du so nett zu mir? Ich war den ganzen Abend so zickig.“
    „Nein, agape mou. Du bist manchmal sehr widerborstig und bringst mich auf die Palme, aber zickig bist du nicht.“
    Seine sanften Worte brachten sie nun völlig aus der Fassung. Sie schmiegte sich an ihn, barg das Gesicht an seiner Brust und ließ ihren Tränen freien Lauf.
    „He …“ Mit einer Hand umfasste er ihren Kopf. „Habe ich etwas Falsches

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