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Bravo, liebes Hausgespenst!

Bravo, liebes Hausgespenst!

Titel: Bravo, liebes Hausgespenst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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gar keinen Eindruck. „Schimpfe hast du ja auch wohl verdient. Du hast mir mit deiner Schneeballwerferei einen schönen Schrecken eingejagt.“
    „Das war doch lustig!“
    „Lustig schon! Aber gegen unsere Abmachung! Du weißt genau, daß außer uns und Schorsch und Ingrid niemand was von deiner Existenz wissen darf. Sonst kommen uns noch Leute von der Zeitung, vom Radio und möglichst noch vom Fernsehen ins Haus...“
    „Das wäre ein Spaß!“
    „Für uns nicht! Dann wäre es mit unserem Frieden nämlich vorbei!“
    „Friede ist ennuyant!“ Amadeus schlug elegant die Beine übereinander und legte sich im Sessel zurück.
    „Langweilig, meinst du? Soviel Französisch habe ich inzwischen schon von dir gelernt. Nein, Frieden ist keineswegs langweilig, und ein fröhliches gemütliches Zuhause zu haben ist wunderbar. Wir wollen keine Fremden, die durchs Haus trampeln und alles mögliche über uns berichten, von dem vielleicht nur die Hälfte wahr ist.“
    „Ich bin eben eine interessante Persönlichkeit!“ sagte Amadeus hochnäsig.
    „Ja, das bist du. Aber wir wollen keinen Rummel.“

    „Und wenn ich ihn nun will? Ihr könntet mir schon auch einmal einen Gefallen tun. Allein hättet ihr nie den Schatz in der Ruine gefunden, ihr hättet das Haus nicht kaufen können und auch nicht den Bodo... ja, nicht einmal zur Miete hättet ihr hier wohnen können.“
    „Dafür sind wir dir ja auch sehr dankbar.“
    „Aber zum Fernsehen wollt ihr mich trotzdem nicht lassen! Stell dir nur vor, was für ein Spaß das wäre, wenn ich auf der Mattscheibe erschiene!“
    Die Schmidts saßen öfters am Abend beim Fernsehen zusammen, deshalb war Amadeus dieses Phänomen durchaus vertraut, wenn er auch nicht verstand, wie es zustande kam. Aber das wußte Monika und viele andere auch nicht.
    „Wer weiß“, meinte Monika nachdenklich, „ob du überhaupt zu sehen sein würdest.“
    „Warum denn nicht?“
    „Weil du...“, Monika suchte behutsam nach Worten, die Amadeus nicht verletzen konnten, „... auch wenn du dich blicken läßt, immer noch ein bißchen durchsichtig bist.“
    „So? Bin ich?“ Amadeus schaute an sich herunter.
    „Doch, bestimmt. Ich kann die Noppen vom Sessel hinter dir sehen, und auch seine Farbe schimmert durch.“
    Amadeus runzelte die Stirn. „Vielleicht läßt sich das ändern.“
    „Vielleicht“, stimmte Monika friedfertig zu. „Aber damit solltest du dich zuerst mal befassen, bevor du an einen Auftritt im Fernsehen denkst.“
    „Hm“, machte Amadeus. Indem er seine entspannte Lage änderte, zeigte er, daß Monikas Argumente ihn beeindruckt hatten. Er stützte den rechten Ellbogen auf sein Knie und legte das Kinn in die Hand. So saß er jetzt in der Pose eines Denkers da.
    Monika wartete ab.
    Endlich sagte er: „Aber auch wenn man mich nicht sieht, würde es doch sehr lustig sein. Ich kann Dinge durch die Luft fliegen lassen. Damit mache ich immer Effekt.“
    „Nicht beim Fernsehen!“ widersprach Monika entschieden. „Die Leute würden glauben, es sind nur Tricks.“
    „Meinst du wirklich?“ fragte Amadeus enttäuscht.
    „Ja. Ich bin davon überzeugt: Es ist viel besser, du hebst dir deine Kunststückchen für uns auf.“
    „Aber ihr kennt doch schon alle!“
    „Du mußt dir eben etwas Neues einfallen lassen. Gib dir Mühe!“
    Amadeus seufzte tief.
    „Jedenfalls bleibt es bei unserer Abmachung: Du darfst keine Fremden erschrecken“, beharrte Monika.
    „Das werde ich auch nicht.“ Amadeus richtete sich auf und erklärte mit der ihm eigenen Logik: „Wenn ihr keine Fremden hereinlaßt!“
    „Aber, Amadeus, der Briefträger...“
    „Ich rede nicht vom Briefträger und nicht vom Mann vom Elektrizitätswerk, das weißt du ganz genau... obwohl ihr denen auch mal einen kleinen Spaß gönnen könntet…“
    „Untersteh dich!“
    „Jedenfalls will ich keine garçons étrangers... keine fremden Jungen hierhaben!“
    Monika gab nicht auf. „Jetzt hör mal zu, Amadeus! Norbert ist kein fremder Junge, er geht in meine Klasse ..
    „Ich kenne ihn nicht!“
    „Er ist sehr nett...“
    „Nett?!“ fiel Amadeus ihr ins Wort. „Il est epouventable!“
    Sie verstand zwar nicht, was das hieß, bat aber nicht um eine Erklärung, weil sie es sich ohne weiteres selbst zusammenreimen konnte. „Mit dir kann er sich natürlich nicht vergleichen, Amadeus“, schmeichelte sie ihm, „so elegant, so geistreich und so gesittet wie du ist kein anderer Junge!“
    Amadeus fand das durchaus nicht

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