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Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Maschinenpistole einkassiert, doch niemand war auf die Idee gekommen, Austin zu durchsuchen, der keine sichtbare Waffe bei sich trug. Unter seiner Jacke steckte jedoch nach wie vor der Revo lver, den er einem der Kradziks abgenommen hatte.
    »Ich«, sagte Kurt, »aber es wäre Selbstmord, sich den Weg freischießen zu wollen.«
    »Das habe ich auch nicht vor. Geben Sie sie mir bitte.«
    Zögernd reichte Austin ihr den Revolver. Im Gegenzug griff sie unter ihren Kittel und gab ihm einen braunen Umschlag.
    »Da ist alles drin, Kurt. Verteidigen Sie es mit Ihrem Leben«, sagte sie.
    »Was ist das?«
    »Das werden Sie sehen, sobald Sie das Geschenk an die Welt weitergeben.« Dann küsste sie ihn lange und innig. »Tut mir Leid, aber wir werden unsere Verabredung wohl verschieben müssen«, sagte sie lächelnd. »Auf Wiedersehen, meine Freunde.
    Vielen Dank für alles.«
    Die Verabschiedung hatte etwas unverkennbar Endgültiges an sich. Austin wurde auf einmal klar, dass Francesca nicht davon ausging, je gerettet zu werden.
    »Steigen Sie ein!«, rief er und wollte ihren Arm packen.
    Sie wich flink zurück und sah auf die Uhr. »Ihnen bleiben noch genau fünf Minuten. Nutzen Sie diese Zeit gut.«
    Dann betätigte sie den Knopf der oberen Etage. Die Tür glitt zu, und die Kabine raste schnell nach oben außer Sicht. Die Wachen waren für einen Moment abgelenkt und sahen dem Aufzug hinterher. Francesca zog die Waffe und zerschoss die Bedientafeln des Lifts und des Lastenaufzugs. Dann ließ sie den Revolver fallen. Als Brynhild und die restlichen Posten auf sie zurannten, ertönte aus den Lautsprechern der Halle ein lautes Sirenengeheul.
    »Was haben Sie getan?«, schrie Brynhild.
    »Dieses Signal besagt, dass es jetzt nur noch fünf Minuten dauert«, brüllte Francesca zurück. »Die Kettenreaktion ist ab diesem Moment unumkehrbar.«
    »Sie haben doch versprochen, den Prozess aufzuhalten, wenn ich Ihre Freunde gehen lassen würde.«
    Francesca lachte. »Das war eine Lüge. Sie selbst haben mir doch geraten, niemandem je zu vertrauen«, erinnerte sie Brynhild an deren eigene Worte.
    Die Techniker begriffen als Erste die Aussichtslosigkeit der Situation und nutzten die allgemeine Aufregung, um sich leise in Richtung der schmalen Nottreppe zu schleichen, die in einem abgeteilten wasserdichten Schacht nach oben führte. Die Direktoren bemerkten den Fluchtversuch und wollten sich anschließen, und auch die Disziplin der Wachen hielt dem Druck der Angst nicht stand. Sie hieben mit den Kolben ihrer Waffen auf die Direktoren ein und eröffneten schließlich das Feuer. Vor der Tür zum Treppenschacht stürzten die ersten Toten und Verwundeten zu Boden, während die Posten sich gegenseitig an der Engstelle behinderten. Niemand wollte weichen, und von hinten drängten andere nach. Innerhalb weniger Sekunden war der einzige Ausgang durch ein Knäuel aus Leibern verstopft.
    Brynhild konnte nicht fassen, wie schnell ihre ganze Welt in sich zusammenfiel. All ihr Zorn richtete sich auf Francesca, die weiterhin keine Anstalten machte zu fliehen. Mit einer schnellen Bewegung hob Brynhild den Revolver auf.
    »Sie werden für diese Tat mit dem Leben bezahlen!«, schrie sie.
    »Ich bin schon vor zehn Jahren gestorben, als Ihr wahnsinniger Plan mich in den Regenwald verbannt hat.«
    Brynhild zog den Abzug dreimal durch. Die ersten beiden Schüsse gingen fehl, doch der dritte traf Francesca in die Brust.
    Sie wurde zurückgeschleudert, prallte gegen die Wand und rutschte daran herunter, bis sie am Boden saß. Ein schwarzer Vorhang senkte sich über ihre Augen, und sie lächelte glücklich.
    Dann war sie tot.
    Brynhild warf den Revolver weg und ging zu der Schalttafel.
    Hilflos stand sie vor dem Monitor, als ließe die Kettenreaktion sich durch reine Willenskraft aufhalten. Sie ballte die Fäuste und reckte sie hoch über den Kopf. Ihr Wutgeheul vereinigte sich mit dem heiseren Signalton der Sirene.
    Dann überschritten die gepeinigten Atome und Moleküle des Kernmaterials den kritischen Punkt und entluden sich in einem gewaltigen Energieausbruch. Der ungeheure Druck ließ den Anasazium-Behälter schmelzen. Brynhild verdampfte in einer weiß blitzenden Explosion, und ein riesiger Feuerball verwandelte das Labor in ein Inferno.
    Glühend heiße Gase schossen durch die Aufzugschächte nach oben, folgten dem Bahntunnel und gelangten bis in das Anwesen, wo sie jeden einzelnen Winkel und zuletzt auch die große Halle ausfüllten. Der Rauch entzündete

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