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Broadway-Grusical

Broadway-Grusical

Titel: Broadway-Grusical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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damit sie mir den nötigen Platz schaffte.
    »Sieh hinein und lass dich von der Magie der Flammein umweben. Los, tritt näher!«
    »Geh noch weiter weg!«
    »Du hast Angst?« Sie lachte leise.
    Ich war nur vorsichtig. Als ich neben der Luke stehen blieb, vernahm ich nur das gepresst klingende Atmen der Tänzerin. Wahrscheinlich rechnete sie sich einiges aus, das mit meinem Tod endete. Die Flammen erinnerten mich an Glas. Und sie leuchteten tatsächlich in der grünen Aibonfarbe. Sehr weich sahen sie aus, als sie sich in verschiedene Richtungen hin bewegten und dabei anfingen zu tanzen. Manchmal hatte ich auch das Gefühl, in einen feinstofflichen Umhang schauen zu können, dann wiederum kamen sie mir vor, als wollten sie mir durch ihre Bewegungen Grüße aus Aibon bestellen.
    »Und Dr. Horror beherrscht die Flammen?« fragte ich.
    »Ja, er brachte sie mit.«
    »Ist er ein Mensch oder ein Dämon?«
    Aus dem Düster hörte ich das Lachen. »Er ist etwas Besonderes, John Sinclair. Er ist anders als andere. Er ist einfach wunderbar. Ich stehe unter seinem Schutz. Er hat mir gesagt, dass er mich will. Ich glaube ihm, ich soll seine Begleiterin werden und habe damit für die Zukunft ausgesorgt.« Liz hatte immer lauter gesprochen, was mir nicht gefiel. Es machte mich misstrauisch. Möglicherweise sollte ihre Stimme gewisse andere Geräusche übertönen.
    Ich schaute sie scharf an. Bewusst war sie möglicherweise so weit zurückgetreten, dass ich ihr Gesicht nicht sehen konnte. Doch als ich hoch zur Galerie blickte, war diese leer. Keine Spur mehr von dem Zwerg.
    Ich drehte mich.
    Und da sah ich sie. Es waren fünf kleine Gestalten, die aus allen möglichen Schlupfwinkeln hervorgekrochen sein mussten. Sie hatten sich im Halbkreis um mich versammelt, ohne dass ich es mitbekommen hatte.
    Und Liz Vacarro lachte. »Da hast du deine Zwerge, Sinclair. Jetzt beginnt für dich das Grusical…«
    Ich steckte zwar mittendrin, aber ich wollte ihr den Spaß lassen und widersprach nicht. Zudem vertraute ich auf die Beretta, die nach wie vor in meiner rechten Hand lag.
    Ohne dass es mir groß aufgefallen war, hatte sich das Innere des Schädels mehr erhellt. Irgend jemand musste den Kontakt betätigt haben, so waren noch mehr Lampen aufgeglüht, und wieder gaben sie nur diesen bläulichen Schein ab.
    Diesmal erfüllte er die gesamte Totenschädelhöhle und streifte auch die Gesichter der Zwerge. Sie waren einmal normale Menschen gewesen, jetzt hatten sie sich verwandelt. Nicht nur von der Größe her verändert, auch die Gesichter kamen mir anders vor als bei den Menschen, denen ich tagtäglich begegnete.
    Die Proportionen hatten sich dabei verschoben, deshalb wirkten die Köpfe manchmal eckig oder auch ballonförmig aufgedunsen. Mal standen die Augen dichter beisammen, bei anderen waren sie auseinandergezogen. Den gleichen Effekt sah ich auch bei den Lippen. Eines hatten sie gemeinsam. Einen bösen, grausamen Ausdruck in den Augen. Sie trugen lumpige Kleidung, an vielen Stellen eingerissen und von der Grundfarbe her ein Braungrün.
    Waffen sah ich nicht in ihren Händen.
    Ich blickte kurz über die Schulter zurück. Liz Vacarro war nicht an ihrem Platz stehen geblieben. Sie hielt sich mir gegenüber auf. Die Öffnung trennte uns.
    »Da hast du deine Zwerge!« erklärte sie mit einem bösen Unterton in der Stimme.
    »Ja, ich sehe sie. Und wie geht es weiter?«
    »Sie werden kommen und dich in das Feuer werfen, damit auch du bald zu ihnen gehörst.«
    »Einen habe ich erledigt!« konterte ich. »Und die Waffe ist geladen. Hast du schon etwas von geweihten Silberkugeln gehört, Liz?«
    »Vergiss es«, antwortete sie. »Du wirst nicht schießen.«
    »Weshalb nicht?«
    »Dann müsstest du auch mich töten, John Sinclair!« hörte ich plötzlich eine mir sehr bekannte Stimme.
    Laurie Ball hatte gesprochen!
    Über meinen Rücken rannen kleine Eisstücke immer weiter, bis sie den letzten Wirbel erreicht hatten. Was ich tief in meinem Innern befürchtet hatte, war plötzlich eingetreten.
    Noch wollte ich es nicht glauben, denn ich suchte Laurie. Vielleicht wollte sie mich an der Nase herumführen, doch mit diesen Dingen scherzt man nicht.
    Sie kam aus dem Dunkel, trat in den Lichtschein einer blauen Lampe, und ich sah zuerst ihren Schatten, der eine zwar menschliche, aber dennoch ungewöhnliche Form aufwies.
    Dann kam sie selbst…
    Eine Frau, eine winzige Frau, eine Zwergin, die sich aus dem Schatten löste, näher kam, wobei die anderen Platz

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