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Bruchlandung

Bruchlandung

Titel: Bruchlandung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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der Nähe Tabula rasa gemacht, nämlich bei diesem Sicherheitsunternehmen.«
    »Bei Secupol?«
    »Genau bei denen.«
    »Und?«
    »Bis jetzt spricht man von zwei Toten, aber ganz genau wussten die Kollegen vor Ort es noch nicht. Es ist die Rede davon, dass dieser Blatter ebenfalls einen ziemlich schweren Treffer abgekriegt hat.«
    »Wer sagt das?«
    »Eine Schreibkraft im Büro gegenüber, die ihn aus dem Haus stolpern gesehen hat.«
    »Und weiter?«
    »Wie, weiter , Paul? Wie es aussieht, ist er angeschossen und auf der Flucht. Wir haben seinen Wagentyp, sein Kennzeichen und können davon ausgehen, dass er ärztliche Hilfe braucht. Also sollte die Nummer bis heute Abend erledigt sein. Da müssen wir jetzt wirklich mal den Kollegen in den Streifenwagen vertrauen. Zwei von denen habe ich übrigens schon vor dem Haus der Black Crows auffahren lassen.«
    »Das war clever.«
    »Na, immerhin so etwas wie ein Lob.«
    Lenz’ Gehirn arbeitete fieberhaft.
    »Gibt es irgendeinen Hinweis, in welche Richtung er gefahren sein könnte?«
    »Nein, bis jetzt noch nicht. Aber jeder Polizist, der Dienst hat, ist auf der Straße und sucht nach ihm.«
    Noch eine weitere Sekunde des Überlegens, dann stürmte der Hauptkommissar aus der Wohnung.
    »Kommt, Leute, wir müssen los«, rief er im Rennen.
    Gecks und Hain hasteten hinter ihm her, und hintereinander rasten die Drei durch das Treppenhaus auf die unterste Ebene zu. Als sie die letzten zwölf Stufen erreicht hatten, kam Rolf-Werner Gecks leicht ins Straucheln, rutschte kurz zur Seite, fing sich, stolperte mit dem linken über seinen rechten Fuß und stürzte, sich mehrmals überschlagend, die komplette restliche Treppe hinunter. Seine Kollegen, die ein paar Wimpernschläge vor ihm das Erdgeschoss erreicht hatten, sahen gerade noch, wie er stöhnend mit dem Oberkörper auf der letzten Stufe liegen blieb. Seine Beine lagen übereinandergeschlagen im Flur.
    »Mensch, RW, alter Sack, was machst …?«, wollte Hain einen Gag machen, erkannte jedoch sofort, dass der Kollege sich schwer verletzt hatte. Sein linker Unterschenkel stand in komischem Winkel vom Oberschenkel ab, und als Hain die Hose ein Stück nach oben schob, hatte er freien Blick auf den Schienbeinknochen, der gebrochen war und dessen unteres Ende etwa fünf Zentimeter aus dem Bein herausragte.
    »Das sieht nicht gut aus, RW«, stellte der junge Polizist fest, während er mit einem blitzartig aufkommenden Brechreiz kämpfte. »Wir lassen dir einen Krankenwagen kommen, und morgen ist das schon fast wieder vergessen.«
    »Wir müssen los, RW«, rief Lenz aufgeregt. »Die Kollegen, die draußen warten, kümmern sich um dich. Wir sehen uns später im Krankenhaus, ja?«
    Der altgediente Kommissar, der zu der Beinverletzung noch eine stark blutende Platzwunde am Kopf davongetragen hatte, nickte abwesend.
    »Ja los, haut ab«, nuschelte er.

    *
    »Ich fahre«, rief Hain, als Lenz im Laufen nach dem Schlüssel für den Dienstwagen kramte. »Aber sag mir, wo du hin willst, ich habe nämlich mal wieder nicht den geringsten Schimmer, was in deiner Rübe vorgeht.«
    »Wir fahren nach Calden zum Flughafen.«
    Der Oberkommissar fing den Schlüssel, verharrte kurz und ließ die gehörten Worte einen Wimpernschlag lang auf sich wirken.
    »Das macht er nicht, Paul. Oder besser, warum sollte er das machen?«
    »Ich weiß es nicht, Thilo«, schrie Lenz mit einem Blick auf seine Armbanduhr über das Wagendach. »Ich weiß nur, dass Marias Flieger in weniger als einer Viertelstunde von dort abhebt, und ich will ganz sichergehen, dass ihr dabei nichts zustößt.«
    »Das ist mal ein wirklich gutes Argument«, stimmte Hain betroffen zu, enterte den Wagen, setzte die blaue Pille auf das Dach und schaltete Blaulicht und Sirene gleichzeitig ein.
    Genau acht Minuten stürmte der VW-Passat Kombi mit mehr als 190 Stundenkilometern auf dem Tacho die vierspurig ausgebaute Bundesstraße 7 zum Schäferberg hinauf.
    »Wir können keinen Hubschrauber kriegen«, brüllte Lenz, der sein Telefon zurück in die Jacke steckte, gegen den Lärm von Sirene und Motorgeräusch. »Das Wetter ist zu schlecht.«
    »Kacke«, erwiderte Hain, ohne den Blick von der Straße zu nehmen.
    »Aber wenigstens informiert die Leitstelle die Kollegen am Flughafen, dass wir kommen.«
    Über die folgende Brücke hinweg behielt der Oberkommissar das Tempo noch bei, dann bremste er ein wenig ab, nahm die nach der Abfahrt kommende Linkskurve mit etwas mehr als 140 und hatte wenige

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