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Bullenball

Bullenball

Titel: Bullenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Holtkötter
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Vielleicht ein Feuer oder so was.«
    Die Ersten stellten ihre Getränke ab.
    »Komm, lass uns weg hier.«
    »Gehen wir besser nach draußen.«
    Vanessa konnte immer noch nicht erkennen, was überhaupt los war. Sie
sah nur die vielen Menschen, die panisch hinausdrängten.
    Eher zufällig wanderte ihr Blick zur Balustrade. Tim stand dort und
versuchte auf sich aufmerksam zu machen. Er gab ihr das Zeichen: Jetzt. Es
konnte losgehen.
    Vanessa nickte. Also gut. Sie sah sich um. Wo war nur Ben? Sie
konnte den Cocktailstand doch nicht unbeaufsichtigt lassen. Aber er war
nirgends zu sehen.
    Kurzerhand schloss sie die Kasse zu und steckte sie in ihren
Rucksack. Dann kletterte sie hinter dem Stand hervor und hoffte, ihr Chef würde
nichts davon mitbekommen.
    Eilig lief sie durchs Foyer zur Treppe. Oben angekommen, schlüpfte
sie durch die Tür zum Verwaltungstrakt. Der Lärm der Party war nur noch
gedämpft zu hören. Von der Panik und dem Geschehen im Blauen Saal war hier
nichts zu merken. Sie huschte den Korridor entlang, dann an ein paar Büros
vorbei. Als sie die Stimme von Tims Kollegen hörte, versteckte sie sich in
einer Nische.
    »Da ist doch was! Lass uns mal nachsehen.« Das war Tims Stimme.
    »Nein, besser nicht«, sagte Tims Kollege. »Wir können doch nicht
beide da rüber.«
    »Ach, Quatsch. Wer soll schon herkommen? Ist doch alles abgesperrt.«
    »Na gut, wenn du meinst. Dann lass uns kurz nachsehen.«
    Vanessa hörte, wie sie sich in Bewegung setzten. Ihre Schritte kamen
näher. Als sie hervorlugte, sah sie die beiden Männer, die sich im Korridor
entfernten. Tim blickte wie zufällig zurück, entdeckte sie und zwinkerte ihr
zu. Dann wandte er sich ab und ging weiter.
    Vanessa wartete, bis die beiden verschwunden waren. Sie zog ihre
Handschuhe aus dem Rucksack und öffnete die Bürotür, wo Tim und sein Kollege
gestanden hatten. Lautlos trat sie ein, schloss die Tür hinter sich und blickte
sich um. Der Tresor stand hinterm Schreibtisch. Sie zog den nachgemachten
Schlüssel hervor und steckte ihn ins Schloss. Die Metalltür glitt auf.
    Sie öffnete die große Geldkassette. Geldscheine quollen ihr
entgegen. Hunderter und Fünfziger, auch kleinere Scheine. Ein Vermögen. Mit
schnellen Bewegungen packte sie das Geld in den Rucksack. Den Tresor ließ sie
offen stehen, nur den Schlüssel zog sie ab und steckte ihn ein. Dann verließ
sie das Büro.
    Tim dachte wohl, sie würde jetzt hinunter in die Umkleidekabinen
gehen, so wie es geplant war. Das Geld in den vorbereiteten Spind stecken und
dann zum Cocktailstand zurückkehren, als wäre nichts gewesen. Wenn die
Veranstalter den Diebstahl bemerkten, hätte Tim ein Alibi. Und die
Leibesvisitationen durch den Sicherheitsdienst hätten sie auch überstanden.
Vanessa und Tim wären einfach nach Hause gegangen und hätten das Geld zu einem
späteren Zeitpunkt aus dem Versteck geholt. Bis einer ihnen auf die Spur
gekommen wäre, säßen sie längst auf La Gomera. Das war der Plan gewesen. Den
sie gerade durchkreuzte. Wenn Tim glaubte, er würde sie hintergehen können, so
wie er es bei Matthis getan hatte, dann sollte er eine Überraschung erleben.
    Als sie durch die Tür des Verwaltungstraktes schlüpfte, sah sie Tim
und seinen Kollegen, die an der Balustrade standen und das Spektakel unten im
Foyer beobachteten. Beinahe lautlos huschte sie um die Ecke und aus dem
Blickfeld der beiden. Von dort nahm sie eine Treppe, um nach unten zu gelangen.
    Das Foyer hatte sich in der Zwischenzeit ziemlich geleert.
Polizisten sicherten die Zugänge, und Sicherheitsleute versuchten die letzten
verbliebenen Gäste ins Freie zu bringen. Die Große Halle war abgesperrt.
Drinnen ging die Party weiter, die Bässe dröhnten. Wohl um eine Massenpanik zu
vermeiden, ging es ihr durch den Kopf. In den Zugängen standen Polizisten, die
keinen mehr hinein- und hinausließen.
    Im Vorbeigehen warf sie noch einen Blick auf den Cocktailstand. Von
Ben war weiterhin nichts zu sehen. Ob er bereits draußen war? Sie würde ihn
schon noch zu Gesicht bekommen. Jetzt musste sie sich auf ihren Plan konzentrieren.
Sie musste das Ganze erfolgreich über die Bühne bringen. Bald wäre sie mit dem
Geld in Sicherheit.
    Sie waren hinter ihm her. Er hatte keine Ahnung, woher die auf
einmal kamen. Er hatte sie nicht mal zu Gesicht bekommen. Aber sie waren da,
das war sicher. Seine Schulter war durchlöchert. Sein linker Arm ließ sich
nicht mehr bewegen. Auch das Atmen fiel ihm schwer. Vielleicht hatte die Lunge
etwas

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